Kapitel 13

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Jetzt hört (lest) ihr auch mal wieder von mir :D Das Kapitel ist noch nicht überarbeitet, aber ich denke, dass ihr über die Fehler hinweg lesen könnt. Außerdem kann ich es euch (nach so langer Zeit) keine Sekunde länger vorenthalten.

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Das selbstgefällige Lächeln, das Carmilla auf ihren dunkelrot geschminkten Lippen trug, reizte Jane auf eine unerträgliche Weise. Gelassen saß sie in dem dunkelblauen Sessel vor dem Kamin und musterte Jane abschätzig, die verloren im Zimmer stand. Im Hintergrund vernahm sie die Stimmen von Blake und Adam im Nebenraum, die hitzig über die Zukunft verhandelten. »Du bist also ab nun die First Lady der Menschen-Partei«, erklärte Carmilla unbeeindruckt und verzog ihre Lippen zu einem enttäuschten Schmollen.

 Dabei griff sie nach dem Weinglas neben sich auf der Armlehne »Adams Geschmack war leider nie der beste gewesen«, murmelte sie und begutachtete den zähflüssigen Inhalt im Schein der Kerzen. Jane spürte wie eine kochende Wut in ihr hochstieg »Glaub mir, ich wäre lieber tot als in seiner Gewalt«, versicherte sie Carmilla. Diese nahm währenddessen einen kleinen Schluck von dem Glas und verzog angewidert ihren Mund. Mit einem Mal fauchte sie Richtung Tür »Cyril, du verfluchter Idiot! Das Blut ist bereits kalt«. Kaum hatte der Untote mit einem genervten Blick den Raum betreten, schleuderte Carmilla das halb volle Glas zu Boden.

 Das Stimmengewirr im Nebenzimmer verstummte. Jane beobachtete gleichgültig das Drama, welches Carmilla in den nächsten fünf Minuten Blake vormachte. Sie faselte davon wie inkompetent und unbrauchbar Cyril doch sei und das es niemanden störte, wenn es einen Blutsauger weniger auf dieser Welt geben würde. Nach langem hin- und her schickte Blake Cyril schließlich weg und verlangte von Adam, dass Jane und er nun gehen sollten. Nichts lieber als das, dachte Jane mürrisch und verschränkte die Arme. 

Schweigend folgte sie Adam nach draußen. Das Gewitter war weiter nach Osten gezogen, so dass zwischen den Wolken ein paar wärmende, goldschimmernde Sonnenstrahlen hindurch brachen. Zum ersten Mal seit langem ging Jane unbekümmert durch die Straßen von London. Jede Unsterbliche, der ihren Weg kreuzte, schenkte ihnen nur gering Beachtung. Als sie an der alten Bank of England vorbei gingen, verspürte Jane plötzlich den Drang zu fliehen. Doch ihr Verstand vereitelte den Plan mit dem einfachen Argument, dass sie nur dann ihrer Schwester helfen konnte, wenn Adam ihr Medikamente beschaffte. Und Jane wollte erst gar nicht daran denken, was er mit Florence anstellen würde, wenn sie ihm tatsächlich entkommen würde. Ein kurzfristiger Waffenstillstand wäre angebracht, bis ihre Schwester wieder gesund war. Auch wenn das hieß, dass Janes Würde eine kleine Narben davon trug. 

Adam wandte sich plötzlich um und packte sie grob an den Handgelenken »Du solltest mir danken, Jane«, seine dreckigen Absichten waren ihr deutlich klar, als er sie gewaltsam in eine Gasse zog. Jane spürte, dass es schier unmöglich war, sich aus seinem Griff zu winden. »Lass mich los!«, verlangte sie aufgebracht und versuchte Adam zu treten. Mit einem kalten Ausdruck stieß er sie auf den nassen Boden. Der raue Asphalt schürfte ihre Handflächen und Knie auf. Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete Jane, wie Adam hastig seine Gürtelschnalle öffnete. Panisch versuchte sie aufzustehen, doch er packte sie an den Haaren und zog sie an sich heran. »Du wirst jetzt genau das tun was ich dir sagen, hast du verstanden?«, wollte Adam wissen und zwang Jane dazu, ihm in die Augen zu schauen. 

Diese antwortet nichts darauf, sondern spuckte ihm angewidert ins Gesicht »Fahr zur Hölle, Adam«, zischte sie verhasste. Im nächsten Moment spürte sie den brennenden Schmerz von seiner Ohrfeige auf der rechten Wange. Kaum brachte sie eine weitere, unüberlegte Beleidigung über ihre aufgesprungenen Lippen, grub sich Adams Fuß in ihren Magen. Stöhnend ging sie zu Boden. Die zerrende Übelkeit raubte ihr den Verstand. Keuchend sah sie zu ihm hoch. Ein weiterer Tritt traf ihren Brustkorb und schnitt ihr für ein paar Sekunden die Luft ab. 

Der Schmerz pulsierte förmlich als weißes Licht durch ihren zitternden Körper. Warmes Blut rann aus ihren Mundwinkeln und tropfte auf den Boden. »Du bist genau so erbärmlich wie deine Hure von Schwester!«, brüllte Adam und wiederholte seinen letzten Tritt noch einmal, dieses Mal jedoch traf er ihren Rücken. Janes Blickfeld verschwamm langsam zu einem Klumpen aus grauen und roten Farben. »Du gehörst mir Jane!«, schrie er fast hysterisch »Hörst du! Mir!«.

The Crimson PrinceWhere stories live. Discover now