Kapitel 3

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Schon seit vier Tagen bin ich bei ihm, und in diesem Keller. Mittlerweile hab ich mich an die Kälte gewöhnt und habe anscheinend abgenommen, was ganz und gar nicht gut ist. Ich war schon davor sehr schlank und jetzt sehe ich aus wie ein magersüchtiges, zerbrechliches Mädchen.
Tiefe Augenringe habe ich auch, denn normal geschlafen habe ich schon lange nicht mehr. Er macht sich nichtmals die Mühe eine richtige Decke mir zu bringen.

"Aufwachen, Engel, du kommst jetzt mit nach oben und kannst da essen und schlafen.", sagt Ash während meine Augen halb zu waren.

"Wieso? Mir gefällt es hier unten." sagte ich leicht ironisch.

"Aber es ist ziemlich kalt hier drinnen", sagt er verständnislos und ziemlich dumm.

"Erst jetzt bemerkt? Ich bin schon seit drei Tagen hier und sterbe fast vor Kälte, und du kommst erst jetzt mit 'Aber es ist ziemlich kalt hier drinnen'." sage ich verachtend. Er mahlt seinen Kiefer und packt meine Hand und zog mich nach zur Tür.
"Wenn du nochmal so frech bist, überlege ich es mir nochmal mit dem Keller. Dann kannst du dein Leben lang dort verbringen!", sagt er mit Nachdruck und schaute mich wütend an.
Daraufhin halte ich meinen Mund und schaue mich um. Überall waren zum Glück keine Wachen, nur draußen waren verdammt viele.
Er schaut mich misstrauisch an und zieht mich ins Esszimmer anscheinend.
Er setzt mich ans Tisch welches reichlich befüllt war.

"Iss" befehlt er mir und isst selber dann, ohne mich weiterhin misstrauisch an zuschauen.
Ich esse ein wenig doch dann wurde meine Sicht immer wieder schwärzer.
Ein ekelerregendes Gefühl überkommt mich und ich stürze mich von meinem Stuhl und renne zu einem Badezimmer, die ich unterwegs zum Glück bemerkt habe.
Ich höre Getrampel hinter mir, jedoch kümmert es mich nicht.

Ich stürze ins Badezimmer hinein und erbreche in der nächsten Sekunde als ich mich über die Toilette beuge. Ash hat anscheinend nicht damit gerechnet und hält meine haare nach kurzem zögern fest.

"Alles in ordnung?", fragt er mich allen ernstes.

"Es geht mir super!", antworte ich und meine Sicht verschwimmt kurz, als ich Wasser aus dem Wasserhahn trinke, doch ich zwinge mich weiterhin aufrecht zu stehen. Ich säubere mein Gesicht und plötzlich sehe ich nur noch schwarz und ich kippe um. In starken Armen zumindest.

- - - - -

"Nein! Lassen Sie sie in Ruhe Mr. Sanchez! Sie muss wieder Essen können! Haben Sie nicht gesehen wie abgemagert sie ist?! Das ist wohl nicht ihr ernst! Sie haben sie in einem Keller eingesperrt drei Tage lang in der Kälte, mit nur einem Mahlzeit am Tag! Sie müssen sie frei lassen.", sagt eine unbekannte Stimmewieder sanft.

"Nein! Jetzt wo ich sie endlich bei mir habe, lasse ich sie garantiert nicht frei! Es hat mir selber das Herz gebrochen, sie so leiden zu sehen. Aber sie ist abgehauen und hat nicht auf mich gehört, da muss sie mit den Konsequenzen leben.", sagt Ash Stimme wütend.
Langsam öffne ich meine Augen und bemerke einen Arzt anscheinend, denn er hat einen weißen kittel an und Ash der mich liebevoll anschaut.
"Geht es ihnen gut, Miss Jensen?", fragt der Arzt. Doch ich schüttele den Kopf und ziehe die Decke noch fester um mich. "Natürlich geht es ihr gut!", beteuert Ash und schaut mich warnend an. "Ash, würdest du mich mit Miss Jensen kurz alleine lassen?", fragt der Ältere Arzt Ash. Dieser schaut ihn grummelnd an und verschwindet ohne zu protestieren. Sofort setze ich mich auf und sehe den Arzt flehend an.
"Bitte, helfen sie mir, Ash hat mich entführt und er lässt mich nicht gehen! Bitte..." flüsterte ich am Ende verzweifelt. Der Arzt schaut mich mitleidig an und kraftlos an. "Miss Jensen, das weiß ich natürlich, ich bin ein langjähriger Freund von Ash und ich versichere ihnen dass er ein herzensguter Mensch ist, wenn sie ihn nur kennenlernen würden...", sagt der Arzt bittend. "Ich kann das nicht, ich hab mir meine Liebesgeschichte anders vorgestellt, hätte er mich wie jeder normaler mensch auf ein Date fragen können, wäre alles anders abgelaufen!" sage ich wütend. "Bitte ich flehe sie an, bitte helfen sie mir, Ash will mich in vier Monaten heiraten! Ich bin grade mal 22 jahre alt und hab mein ganzes Leben vor mir, ich hab grade angefangen wieder normal zu leben, da kann ich Ash nicht gebrauchen, ich liebe ihn nicht und werde ihn nicht lieben!", sage ich leidend und stur. "Ich werde mit Ash reden und versuchen ihn umstimmen, damit er dich freilassen kann.", seufzt er ergeben und verschwindet somit aus dem Zimmer welches Ash Zimmer ist.

Ash PoV

"Nein, werde ich nicht! Sie wird mich schon noch lieben! Dafür werde ich sorgen!", sage ich mit zusammengebissenen Zähnen. Phil schaute mich wütend an. "Das Mädchen ist unterernährt! Wenn sie hier bei dir ist, wird sie erst recht nicht mehr essen! Denk doch mal an ihrer Gesundheit, wenn sie nichts mehr isst, kann sie sogar sterben!", ruft Phil wütend. Ich grübele... tatsächlich würde sie nichts mehr essen wenn ich bei ihr bin. Sie hasst mich, das sehe ich ihr an, ihre Augen die mir zeigen, dass sie mich verabscheut. Ihre leeren Blicke, immer wenn ich in den kalten Keller gegangen bin, wie ich bemerkte dass sie im Keller zitterte vor Kälte. Ich zerstöre sie, und das jeden Tag immer mehr. Das ich sah, wie sie weinte, durch die kleine Kamera im Keller.

"Na gut" murre ich. Am Abend ist Phil gegangen, jetzt werde ich mit Bella reden.

Bella PoV

Ich sitze auf dem Bett und starre Löcher in die Tür, die sich plötzlich öffne und Ash rein kommt. "Komm wir essen jetzt." sagt er und bleibt an der Tür stehen. "Nein, ich hab kein Hunger." lüge ich. Er sieht mich überrascht an und kommt zu mir und schließt die Tür hinter sich ab.
"Lass mich gehen, bitte", sage ich und stehe vom Bett auf, nun stehe ich ihm gegenüber und muss nach oben gucken, da er gut 2 Köpfe höher ist als ich. Er seufzt und sagt nichts außer mich anzustarren. Er schaut mich wütend an und wollte etwas sagen, doch dann packt er mich an den Schultern und sieht mir tief in die Augen.

"Ich liebe dich, du gehörst mir, ich besitze dich endlich.", haucht er arrogant. Ich ignoriere die aufsteigenden Tränen und sehe ihm tief in die Augen. "Bitte, lass mich gehen...", flüstere ich mit Tränen in den Augen und am Ende meiner Kräfte. "Nein, niemals lasse ich dich gehen, mein Engel, denn du gehörst mir, ich besitze dich", sagt er mit einer rauen stimme die mich leicht zusammenzucken ließ. Hasserfüllt schaue ich in seinen Augen, jedoch schaute er mich mit einem liebevollem Blick an. Er dreht sich um und verlässt den Raum und schließt ab.
Weinend breche ich auf dem Boden zusammen und frage mich wieso das Schicksal mich so sehr hasst.

Wenig später als ich mich beruhigt habe, kommt Ash rein. Ohne ein Wort zu sagen, schmeißt er mich über seine Schulter und trägt mich nach unten in den Esszimmer. "Hey?!", rufe ich empört, doch er ignoriert mich und setzt mich auf ein Stuhl hin.
"Iss, ich möchte nicht, dass du unterernährt bist", murmelt er und will mir einen Kuss auf die Stirn geben, doch ich ziehe meinen Kopf weg. Mitten beim essen breche ich ab, weil mich die intensiven Blicke von Ash stören.

"Ist was?", frags ich genervt und lege meinen Besteck hin. Er erwacht von seiner Starre und schaut mich sanft an.

"Wir müssen reden", sagte er dann ernst.

I own her.Where stories live. Discover now