#16

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Das konnte er nicht ernst meinen! Immer noch sprachlos, das Ash so dreist ist, lief ich nach oben. An seinem Arbeitszimmer angekommen, holte ich tief luft und lief rein, ohne anzuklopfen. Ash schaute wütend hoch, doch als er mich erblickte, wurden seine Gesichtszüge sanft.
„Wir müssen reden...wegen dem Baby." sagte ich ein wenig brüchig. Ash setzte sich nun auf und legte seine Hände verschränkend auf den Schreibtisch. Gespannt schaute er mich an.
„Ich dachte, wir hätten alles geklärt, mein Engel. Wir haben doch abgesprochen, das du es behältst!" sagte er eiskalt dreist und schaute mir direkt in die Augen. Was?! Fassungslos stand ich auf. Wie krank kann ein Mensch sein? Ich wollte was sagen, doch ich konnte es nicht. Wie kann man so dreist sein?
„Nein, du hast alles „geklärt"! Ich-Ash! Ich bin nicht bereit dafür, bitte! Ich meine, wir streiten uns fast immer und dann würde das Kind alles mitkriegen u-und wegen der Narbe auf meinem Rücken! Die Narbe würde sich so ausdehnen, oder so, du weißt was ich meine! Ash, ich bitte dich!" rief ich verzweifelt und lief unruhig im Zimmer hin und her. Ash schaute mich zuerst ausdruckslos an, dann zeigte sich Panik in seinen Augen. Verzweifelt setzte ich mich wieder gegenüber von Ash und schaute ihn bittend an.
„Denk doch nur einmal an mich, Ash. Wenn du willst, das ich dich liebe, dann tu mir diesen Gefallen, und lass mich das Kind abtreiben! Ich bin überhaupt nicht bereit für ein Baby, versteh es doch!" brachte ich weinend heraus und legte mein Gesicht in meine Hände. Ich stützte meine Ellenbogen auf meine Oberschenkel und spürte kurz daraufhin eine kalte Hand auf meinen Rücken. Ich ignorierte es und ließ all den ganzen Kummer und Schmerz, den Ash mir zubereitet hat, durch das weinen raus. Glaubt mir Leute, es tut gut zu weinen. Einfach all den ganzen Kummer rauslassen. Ash legte seine hände auf meine Schulter und zog mich so hoch, dann sank er mit mir auf die Knie und umarmte mich fest.
„Es tut mir leid, Bella. So sehr. Du...Du kannst es abtreiben, wenn du w-willst." sagte er brüchig. Daraufhin legte ich meine Arme um seinen Hals und zog Ash so näher an mich.
„Ich ertrag es nicht mehr, Ash. Wieso bist du so ein Arsch?" fragte ich schluchzend und schlug ihn einmal mit meiner Hand auf seinen Rücken. Seinen schmunzeln konnte ich jetzt schon spüren.
„Ach Bella. Es tut mir unfassbar leid." hauchte er fast.

Ich glaube, ich empfinde mehr für Ash, als ich eigentlich sollte.

~ ~ ~ ~
Montag:

Angespannt sitze ich mit Ash im Wartezimmer. Doktor Conners würde mir gleich mein Baby abtreiben. Ich bin so aufgeregt. Ich bin,zugegeben immer noch unsicher. Bis heute denke ich nach, ob ich nicht ein Fehler mache, wenn ich das Baby abtreiben würde. Das Baby kann einfach nichts dafür...

„Mrs.Sanchez? Sie sind dran" sagte die arzthelferin und schielte dabei zu Ash. Bitch. Um der arzthelferin zu zeigen, das Ash nur zu mir gehört, stand ich langsam auf und küsste Ash, der auch aufgestanden ist, lange und schmunzelte über sein Lächeln. Die arzthelferin schnaubte im Hintergrund und verzog sich. Ich unterbrach den Kuss und drehte mich um. Seit dem Tag an, als Ash mir erlaubte, das Baby abzutreiben, haben wir uns nicht mehr gestritten und sind uns ein bisschen näher gekommen und ich habe aufgehört ihn zu provozieren. Rhm...
„Komm baby." sagte Ash leise und zog mich in den Raum. Wir wartete kurz, dann kam schon Doktor Conners. Ich legte mich auf die Liege und Ash setzte sich auf den Stuhl mir gegenüber.

„Na? Wie geht es ihnen, Mrs.Sanchez?" fragte Doktor Conners lächelnd und krempelte mein Tshirt hoch.
„Alles gut." sagte ich leise und schaute sie lächelnd an.
Doktor Conners setzte sich auf den Drehstuhl und nahm eine recht große Spritze die auf den Tisch lag.
Bevor sie anfing drehte sie sich zu mir.
„Mrs.Sanchez, ich sage es zu ihrer Sicherheit. Aber wenn ich das Baby jetzt abtreibe, können sie eventuell unfruchtbar werden. Außerdem, glauben sie mir, sie werden Schulgefühle haben. Man kann auch depressiv werden. Bitte, noch haben sie die Chance, das ganze abzubrechen. Ich weiß, sie fühlen sich vielleicht nicht bereit oder so, aber ihr Mann wird eine tolle Unterstützung für sie sein. Das hoffe ich zumindest. Außerdem, ein Baby zu haben, ist das schönste Geschenk der welt. Überlegen sie es sich noch einmal ganz gut." sagte Doktor Conners lächelnd und schaute mich liebevoll an. Sie hat recht...Ash schaute ich erst recht nicht an. Ich weiß, das er das Baby eigentlich will. Aber wenn ich das Baby behalte, könnte Ash sich ändern?
Als hätte mich ein Blitz getroffen, setzte ich mich ruckzuck auf. Von dieser plötzlichen Bewegung von mir, zuckten Ash und doktor Conners zusammen. Schnell stand ich auf und lief zur Tür. Dann drehte ich mich um und schaute den verblüffenden Ash an.
„Ich will doch das Baby!" rief ich euphorisch und rannte dramatisch weg, als ich das Lächeln von Doktor Conners sah. Ich hörte Ash hinter mir her laufen und reagierte nicht darauf, sondern lief selbstbewusst zu unserem Auto. Dann wartete ich auf Ash, da er die Autoschlüssel hatte. Ich drehte mich um und erschrak, da Ash direkt vor mir stand.
„Gott, Bella. Was mache ich nur mit dir?" flüsterte er und legte seinen stirn auf meine ab.
„Ich bin so froh, das du das Baby nicht abgetrieben hast." sagte er leicht wütend. Dann legte er zärtlich seine Lippen auf meine und küsste mich vorsichtig. Ich weiß. Ich sollte Ash eigentlich hassen und das Baby abtreiben. Aber wer weiß? Vielleicht wird er sich ändern, wenn ich schwanger bin. Ich hoffe es so sehr.

I own her.Donde viven las historias. Descúbrelo ahora