Gwens Hobby

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~Gwen~

Nachdem ich mich von Leander verabschiedet habe, gehe ich auf das Tor zu.

Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie er noch kurz mit John und James redet. Dabei sieht er nicht grade glücklich aus. Ich frage mich was da wohl los ist.

Mein Verhältnis zu dieser Gruppe von Jungs ist nicht besonders gut. Sie ignorieren mich die meiste Zeit und dafür bin ich dankbar.

In der Bahn fängt mein Handy plötzlich an zu klingeln.
(Unbekannt)
Ich gehe ran.

„Hallo?“
„Guten Tag. Gwendolin bist du das?“
„Ja. Wer sind sie?“
„Ich bin's Anne. Ich hatte die Nummer noch vom letzten Jahr und wollte fragen ob du wieder zum Training kommst.“
„Wann wäre das denn?“
„Freitags 17:45. Ich würde mich wirklich freuen. Du warst letztes Jahr eine der besten. Aber es ist deine Entscheidung.
Okay, ich muss jetzt auflegen. Ruf mich einfach zurück.“

Und schon aufgelegt. Anne ist die Trainerin des Eiskunstlaufvereins hier in der Stadt. Ich bin schon dabei seit ich fünf war, aber Ende letzten Jahres hatte ich einen Unfall, der mich hat aussetzen lassen.

Ich musste zu Hause bleiben und konnte nicht trainieren, geschweige denn an den Turnieren teilnehmen.

Das war ein Rückschlag für mich und ich hatte bis jetzt noch nicht darüber nachgedacht weiterzumachen.

Aber Anne klang wirklich hoffnungsvoll gerade. Ich beschließe, dass ich am Freitag mal vorbeischauen werde.

Hey Leute. Könnt ihr auch Schlittschuh fahren?

Ich hab's noch nicht ausprobiert, aber ist das nicht im Muskelgedächtnis?

Ich weiß nicht.

Ich hab schon gar keine Lust das auszuprobieren. Ich fall bestimmt nur hin.

Dann haben wir wenigstens was zu lachen, sagt Clara ironisch.

Ok. Ich glaub wir werden einfach mal schauen. Sowieso muss ich wieder in Form kommen.

Ich steige aus der Bahn und laufe das letzte Stück nach Hause.

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Die ganze Woche über bin ich Leander aus dem Weg gegangen. Er war die meiste Zeit mit seinen neuen „Freunden“ zusammen, die ich (schwer zu erkennen) nicht leiden kann.

Er hat mir zwar immer wieder Blicke zugeworfen die wohl sowas wie »was hab ich denn getan?« bedeuten  sollten, aber wir sind nicht dazu gekommen unter vier Augen zu reden.

Jetzt steige ich an der Haltestelle
„Bocher Straße“ aus und überquerte den Parkplatz vor der Eishalle.

Ich zeige meine Chipkarte des Vereins vor und werde reingelassen.
An der Bande bleibe ich stehen und halte Ausschau nach meiner Trainerin.

Ein paar Mädchen sind schon auf dem Eis und laufen sich ein. Die Jungen trainieren danach und als letztes die Paare. Bisher war ich nur Einzeltänzerin oder eine von vielen in den Gruppenchoreografien.

Nach ein paar Minuten sehe ich, wie Anne aus dem Eingang der Umkleidekabine kommt.

Ich winke ihr zu und komme ihr entgegen.

„Na wen haben wir denn da?“, fragt sie und grinst schelmisch.
„Wenn das nicht unser kleines Naturtalent ist. Hast du dich doch noch entschlossen, was?“
„Ja. Offensichtlich. Aber ich hatte vor erstmal nur zuzuschauen.“

normal? schwachsinn!Where stories live. Discover now