2. Warte...

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PoV: Meddi

„Hallo“, sagte eine angenehme Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah direkt in ziemlich grüne Augen. Ich blinzelte kurz und kapierte dann, dass es sich um Alex handeln musste. Und Leute, er hatte einen Ohrring! Das war ja schon mal... mega gut. Obwohl dieser Junge wahrscheinlich sogar ohne Ohrring unglaublich ausgesehen hätte. Von Nahem sogar fast so heiß wie Felix. Vielleicht sogar ein bisschen heißer. Aber vom Charakter her, war Felix bisher deutlich interessanter. Aber jetzt wollte ich das Spiel auch mitspielen.

 „Oh.“ Ich riss die Augen auf und spürte wie ein leichter Rotschimmer sich über meine Wangen legte. Kurz stellte ich mir vor, wie Felix lachen würde, wenn er meine Schauspielkünste jetzt sehen würde. Ich liebte diese Vorstellung.

„Du bist Alex nicht wahr?“ Ich versuchte ein bisschen Bewunderung in meinen Blick zu legen. Denn wie hatte Felix gesagt? „Tu so als hätte ich ihn dir ein bisschen schmackhaft gemacht“.

„Jaaaa.“ Nervös fuhr er sich durch die Haare. Ich sah konzentriert in seine Augen und stellte dann fest, dass der so unschuldig aussehende Alex ganz offenbar schon mehr als ein bisschen was intus hatte. Obwohl er dafür verdammt gerade stand.

„Ich bin Meddi“, nuschelte ich.

„Ähm... magst du mit mir tanzen?“ Ich verkniff mir ein genervtes Seufzen. Die Musik war scheiße. So eine richtige Charthölle. Aber das würde ich ihm nicht sagen. Stattdessen warf ich einen hoffenden Blick in Richtung DJ. Felix stand neben ihm. Warum? Gut, ich konnte es mir denken. Er stand nicht da um gute Musik auflegen zu lassen.

Ich hatte recht. Nur Sekunden später begann das wohl kitschigste Gejaule, dass der DJ auf Lager hatte. Wo war ich hier gelandet? Ich war absolut kein Fan von kitschigen Liebesliedern. Gut, es war süß von Felix und alles, aber ich hätte hundertmal lieber zu irgendwas anderem getanzt. Und als ich überlegte einfach zu verschwinden und mir noch einen von diesen tödlich leckeren Cocktails zu bestellen, sah ich den flehenden, fast panischen Blick, den Alex Felix zuwarf. Komplett überfordert der arme Junge. Und sadistischer Mensch, der ich nun mal bin, musste ich die Situation noch ein bisschen weiter strapazieren.

 Ich bemerkte, dass ich einen fragenden Blick von Felix zugeworfen bekam. Wahrscheinlich wie gut mir Alex gefiel. Ich wartete, bis Alex in eine andere Richtung schaute und schüttelte daraufhin minimal den Kopf. Alex sah zwar gut aus, aber mit so einem schüchternen Kerlchen konnte ich nichts anfangen. Trotzdem setzte ich ein anhimmelndes Lächeln auf, als Alex seine Aufmerksamkeit wieder mir zuwandte. Dezente Aufforderung, mich doch endlich zur Tanzfläche zu schleifen.

„Ähm... kommst du?“ Alle seine Sätze begannen mit „Ähm“. Zu niedlich. Aber das hatte ich hören wollen.

„Ja.“ By the way, er hatte voll die schönen Haare. Ich hatte noch nie so perfekt liegende Haare gesehen. Und bis auf das knuffige Lächeln sah er deutlich mehr nach Aufreißer aus, als Felix. Er nahm meine Hand und führte mich zur Tanzfläche. Wie so ein Märchenprinz. Also ich könnte es durchaus verstehen, wenn die Mädels Reihenweise bei ihm umkippen würden. Er brauchte halt bloß einen Felix, der die entsprechende Vorarbeit machte, und ein Mädchen, das zurückhaltende Kerle gut fand.

 Vorsichtig legte er seine Hand an meine Hüfte. Zog mich ein Stück näher zu sich. Eigentlich sollte es verboten sein so gut auszusehen. Aber Alex schien das nicht zu wissen. Dafür wurde er sich allerdings langsam seines guten Aussehens bewusst und damit kam auch das Selbstbewusstsein, das mich bei Felix so beeindruckt hatte.

„Du musst noch ein bisschen näher ran“, flüsterte er mir zu. Wow. Dieser Wechsel zwischen schnuckelig und geil ging ganz schön schnell. Kommentarlos rückte ich näher an ihn ran.

Ja, Nein, Vielleicht | DnerWhere stories live. Discover now