13. Meddi und Frühstück

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PoV: Simon

Die Beiden warfen sich einen verschwörerischen Blick zu.  Ich konnte es immer noch nicht fassen. Dieses Mädchen hatte Felix den Kopf verdreht. Und zwar sowas von.

Meddi begann auf Zehenspitzen in die Küche zu tapsen. Seit Jahren versuchte ich alles, damit Felix sich verliebte und dann, puff, tauchte dieses Mädchen auf. 

Und da drängte sich Felix auch schon an mir vorbei in die überflutete Küche, um Meddi das Tablett abzunehmen.

Soweit war das nichts Besonderes. Felix war immer sehr darauf bedacht sich Mädchen die er wirklich mochte (also Nutten ausgenommen) gegenüber, wie der beispielhafteste Gentleman der Welt zu benehmen. Caty hatte mich schon etliche Male gebeten doch auch immer alles für sie zu tragen, jede Tür aufzuhalten und ihr immer den Vortritt zu lachen. Aber das mit dem Gentleman sein überließ ich lieber Felix.

Ich folgte den Beiden in die Küche. War Meddi wenigstens auch in ihn verliebt? Ich konnte sie noch nicht so einschätzen. Und das wäre nun mal schon eine ziemlich wichtige Voraussetzung um die Beiden zu verkuppeln. 

„Nimmst du das mal?“ Sie drückte mir ein Tablett in die Hand. Sie selbst trug auf jedem Arm zwei Teller. Ich versicherte mich mit einem Blick zur Tür, dass Felix schon vorgegangen war, bevor ich begann Meddi auszufragen. 

„Wie alt bist du?“ Verwirrt sah sie mich an.

„Achtzehn.“ Achtzehn! Das war ideal. Jünger als Felix, aber nicht zu jung.

„Und wo habt ihr euch kennengelernt?“

„In so nem Club.“ In einem Club? Bitte lass Felix nicht den Aufreißer raushängen lassen haben. Dann wäre er bei ihr nämlich unten durch. Und ich musste jetzt total vorsichtig sein. Schließlich durfte Meddi auf gar keinen Fall erfahren, wie Felix normalerweise mit seinen weiblichen Partybekanntschaften umging.

„Wann war das?“

„Ähm... vorgestern glaube ich.“ Und er hatte mir noch nichts erzählt? So ein Egoist.

„Und was machst du in Köln?“

„Wohnen“, sagte sie mit einem frechen Grinsen.

„Studierst du?", hakte ich nach. Meddi nickte. 

„Lieblingsjahreszeit?“ Das war wichtig. Denn Felix war ein absolutes Sommerkind.

„Sommer.“ Das war doch mal ne tolle Nachricht.

„Actionbegeistert?“ Die meisten von uns YouTubern hatten kein Interesse an diesen abnormal krassen Adrenalinkicks oder Extremsportarten. Und Felix war da die Ausnahme schlechthin. Der brauchte sogar zehn Mal so viel Adrenalin  wie der Durchschnittsmensch.

„Auf jeden Fall.“ Ich würde sagen sie hatte meinen Eignungstest mit hundert Prozent bestanden. Wir waren an der Treppe angekommen. Ich lief vor.

„Weißt du, Felix macht so was auch total gerne. Ihr könnt euch ja mal verabreden. Aber klärt das lieber später.  Wir waren letztes Jahr irgendwann im Heidepark und ich konnte ja kaum was fahren. Aber Felix hat da absolut alles durchgenommen. Mir wird bei sowas ja immer schon vom Zuschauen übel. Ich weiß nicht, warst du schon mal da? Ach, auch egal. Jedenfalls gibt es da ja so richtig viele extreme Achterbahnen und Felix ist einfach alles gefahren. Aber wenns ihm Spaß macht soll er doch, ne? Also...“ Ich wurde von Felix unterbrochen. 

„Meddi? Bist du verrückt? Du kannst doch kaum laufen.“ Sie schnaubte.

„Ich kann sehr wohl laufen.“

„Und Treppensteigen ist auch genau deins.“ Noch ein Schnauben. Aber sie lief langsamer die Treppe runter. Und es war ziemlich offensichtlich das sie humpelte. Das war mir vorher gar nicht aufgefallen.

Ja, Nein, Vielleicht | DnerWhere stories live. Discover now