017

8.9K 553 22
                                    

Elijah atmete tief ein und aus als wir um 16:00 Uhr vor seinem Haus eingeparkt standen.
"Warum sagst du nicht einfach die Wahrheit? Das ist viel leichter als so zu tun als würdest noch ins College gehen und dort leben. Vor allem stell dir mal vor sie finden es von selbst raus. Das würde alles schlimmer machen", redete ich in sein Gewissen und versuchte ihn von seinem Plan, so zu tun als wäre er erst heute wieder zurück vom College gekommen, umzustimmen.
"Ich weiß, ich weiß aber das ist leichter gesagt als getan", seufzte er und rieb sich gestresst seine Schläfe.
"Aber dann hast du es hinter dir", versuchte ich es weiter.
"Okay...ich werde es versuchen...", stimmte er schlussendlich erschöpft zu, was mich zum Lächeln brachte. Wir stiegen aus und er holte seinen kürzlich gepackten Koffer aus dem Kofferraum.
"Gib dich cool. Meine Schwestern riechen Schwäche zehn Kilometer gegen den Wind und fressen dich dann bei lebendigem Leib", warnte er mich komplett ernst, weshalb ich schwer schluckte.
"Ich bin immer cool", gab ich gespielt gelassen von mir, weswegen er mir einen 'Das glaubst du ja wohl selbst nicht'-Blick zuwarf.
Er klingelte angespannt und kurz darauf wurde uns die Tür von einem Mädchen aufgemacht, die aussah wie Elijah nur in weiblich. Sie hatte blaue Augen, die einen unglaublichen Kontrast zu ihren schwarzen Haaren gaben. Ich schätzte sie auf ungefähr 18 ein. Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf ihren vollen Lippen aus als sie ihren Bruder sah. Sie war bestimmt ein Männerschwarm bei ihrem aussehen. Ich mein sogar Megan Fox sah neben ihr durchschnittlich aus.
"Mum! Dein Sohn ist zurück!", rief sie daraufhin ehe sie Elijah in eine feste Umarmung zog.
"Willkommen daheim. Mama hat mich und Faye schon vollgeheult, weil sie dich so sehr vermisst hat", sprach sie immer noch lächelnd während ich schweigend danebenstand, nicht wissend, was ich tun sollte. Das war definitiv ein Familien-Moment.
"Elijah!", hörten wir kurz darauf seine, wie ich annahm, Mutter vor Freude kreischen als sie die Treppen runter rannte.
"Oh mein Baby!", kam es überglücklich von ihr. Okay, Elijah und seine Schwester hatten definitiv das Aussehen ihrer Mum geerbt.
"Chillt. Er kommt aus dem College, nicht aus dem Krieg", kommentierte eine Blondine, die langsam die Treppen runter schlenderte während sie an ihrem Handy tippte. Sie hatte ebenfalls blaue Augen und sah bis auf ihre blond gefärbten Haare, ihrer Mutter und ihren Geschwistern ähnlich. Sie musste jünger sein als die andere, ungefähr 16.
Während Elijah nun von seiner Mutter erdrückt wurde, musterten mich die zwei Mädchen.
Nervös zwang ich ein Lächeln auf meine Lippen, welches von der schwarzhaarigen erwidert wurde. Die Blondine zog nur skeptisch eine perfekt gezupfte Augenbraue hoch, was mich noch mehr verunsicherte.
"Ich bin so froh, dass du da bist mein kleiner süßer Eli", quiekte die Mum, wobei ich versuchte die Blicke von Elijahs Schwestern zu ignorieren.
Es gab nichts was beängstigender war als zwei bildhübsche Mädchen, die einen kritisch analysierten. Okay, eigentlich war nur der Blick von der Blondine kritisch, die andere sah eher neugierig aus.
"Ist ja gut Mum", gab Elijah peinlich berührt von sich und trennte sich zögerlich von der Umarmung.
"Ehm das ist Robin, eine Freundin", stellte er mich dann vor.
"Hallo", begrüßte ich die drei Frauen schüchtern.
"Gott, bist du ein hübsches Ding! Hey, ich bin Theresa. Freut mich dich endlich mal kennenzulernen", stellte sie sich warm vor und nahm mich dann in den Arm.
"Wie geht's deinem Bruder? Dieser Bengel hat mich schon lang nicht mehr besucht", fragte sie mich als sie mich von der Umarmung losließ und mich lächelnd ansah. Ihre freundliche Art beruhigte meine Nerven und ich lächelte automatisch zurück.
"Ihm geht's gut und ich werde ihn mal zur Rede stellen, weshalb er nicht mehr kommt", antwortete ich ihr amüsiert.
"Das hoffe ich.. ihr könnt ja mal beide zum Essen kommen...Oh und das sind meine zwei Töchter. Faye und Mila", sprach sie. Sie zeigte auf die Blondine als sie Faye sagte und auf die schwarzhaarige als sie Mila erwähnte.
"Hey", grüßte ich beide und schüttelte nacheinander die Hände von Mila und Faye.
"Kommt rein und ab in die Küche. Es gibt Zitronentarte", scheuchte uns Theresa fast schon in ihre Küche.
Wir alle, bis auf Theresa, nahmen Platz, da sie die Tarte auf Teller verteilte.
"Du bist also nur eine Freundin und nicht seine", fing Faye an und blickte von mir zu ihrem Bruder. Ich nickte und sofort fing sie an zu lächeln.
"Oh Gott sei Dank. Ich dachte schon irgendwas ist falsch mit dieser Welt. Erst war er mit Cara zusammen und dann dachte ich auch mit dir. Und es wäre echt schon Strange, wenn mein Bruder gleich zwei hübsche Freundinnen nacheinander abkriegen würde", sprach sie überglücklich.
"Schnauze", warf Elijah sofort ein, weshalb ich anfing zu schmunzeln.
"Sag doch sowas nicht Faye. Dein Bruder ist so ein hübscher junger Mann. Was kein Wunder ist, da er meine Gene hat", kam es von Theresa, weshalb ich auflachen musste während die drei Geschwister ihre Mum mit hochgezogenen Augenbrauen musterten.
Nachdem Theresa jedem ein Stück Tarte vorgesetzt hatte aßen wir alle und Elijah redete mit seiner Mutter über seine Zeit im College. Dies nutzte ich um mich etwas umzusehen. Ich dachte mir nicht wirklich viel als ich die Einrichtung ansah, doch als mein Blick auf einem Foto hängen blieb hörte ich für einen Moment auf zu kauen. Vince und Elijah waren drauf, beide hatten ihre Arme um die Schulter des jeweils anderen gelegt und grinsten in die Kamera.
"Vince war früher oft hier", sprach Theresa als sie wohl meinen Blick auf dem Bild bemerkte.
"Er war ein guter Junge. Zu gut für die Welt", sagte sie leise, weshalb ich mich zu ihr wandte. Sie hatte glasige Augen als sie in ihrer Tarte stocherte.
"Vince war wie ein zweiter Sohn für meine Mum", fügte Mila mit einem traurigen Lächeln an während ich mich zwang nicht in Tränen auszubrechen. Ich konnte nichts sagen aus der Angst, dass meine Stimme brechen würde. Es war unmöglich, dass mir nach so langer Zeit immer noch zu weinen zu Mute war.
"Er war sogar der bessere Sohn", scherzte Theresa und wischte sich lachend eine Träne aus den Augen.
"Ich schau mir mal den Wagen an. Du sagtest, dass mit dem Motor was nicht stimmt...", kam es von Elijah, der sofort aufstand und aus der Tür lief. In dem kurzen Moment, in dem ich noch sein Gesicht gesehen hatte, schien er zu versuchen nicht um seinen besten Freund zu weinen, was mir unwillkürlich ein Stechen in mein Herz versetzte.
"Ich sehe mal nach ihm", teilte uns seine Mum besorgt mit ehe sie auch aus der Küche ging. Mein Appetit war vergangen, weshalb ich das Dessert von mir wegschob. Faye atmete laut aus.
"Ich wünschte sie würde die Bilder einfach abhängen. Das macht sie nur depressiv", gab sie von sich.
"Nein sollte sie nicht. Es ist besser die Bilder zu sehen und zu versuchen damit klar zu kommen, dass er nicht mehr am Leben ist als so zu tun, dass es ihn nicht gab in dem man alle Bilder abhängt", widersprach ihr Mila.
Ich konnte beim besten Willen mich nicht dazu bewegen meinen Mund aufzumachen um ein paar Wörter zu formen stattdessen blickte ich aus dem Fenster.
"Themawechsel. Robin hast du einen Freund?", redete Faye einfach über Milas Aussage hinweg. Ich schüttelte meinen Kopf und sah wieder zu ihnen.
"Ich habe morgen aber ein Date. Sagt jedoch Elijah nichts sonst kommen er, Noah und Isaac auf die Idee mich zu stalken", ging ich auf den Themenwechsel ein und zwang ein Lächeln auf meine Lippen.
"Oh Gosh! Mit wem?", hakte Faye sofort aufgeregt nach.
"Er heißt Nick. Ist ein Mechaniker und unglaublich gutaussehend", beschrieb ich ihn und konnte mir dieses Mal nicht anders helfen als ein wirkliches Lächeln sich auf meine Lippen schlich.
"Oh Gott! Du meinst nicht etwa Total-Care-Nick?!", gab sie halb kreischend von sich, wobei Mila unsere Unterredung unbeeindruckt beobachtete.
"Doch den meine ich", antwortete ich stolz.
"Du Glückspilz! Er war einen Monat lang der Hauptstar in meinen feuchten Träumen!", informierte sie mich, weshalb ich mich an meiner eigenen Spucke verschluckte und Mila ihr auf den Hinterkopf haute.
"Faye! Du bist erst 16!", schimpfte Mila.
"Na und? Nur weil ich nicht so prüde bin wie du Ms. Ich-hatte-noch-nicht-mal-meinen-ersten-Kuss", schoss Faye zurück, weswegen Mila scharf die Luft einzog.
"Ich hatte schon meinen ersten Kuss! Im Kindergarten hat mich Hades Conte einfach so auf die Lippen geküsst!", verteidigte sich Mila während ich das Geschehen vor mir amüsiert mit ansah.
"Uuuhh gratuliere bist ja ein richtiges Badgirl", antwortete Faye sarkastisch.
"Sorry aber ich bin eben nicht so scharf darauf jeden Monat einen anderen Jungen an meiner Seite zu haben so wie manch andere", provozierte es Mila und dieses Mal zog Faye scharf die Luft ein.
"Du- du Bitch!", beleidigte sie Mila dann.
"Selber Bitch", gab Mila gleichgültig von sich.
"Uuuhh jetzt hast du es mir aber gegeben", konterte Faye ironisch.
"Muss ich gar nicht. Das hat schon die Hälfte der männlichen Population an unserer Schule gemacht", schoss es nur so aus Mila und dieses Mal konnte ich nicht anders als laut aufzulachen. Die Köpfe der beiden Mädchen schnappten zu mir und ich schlug mir schnell meine Hand vor meinen Mund.
"Sorry. Tut einfach so als wäre ich nicht da und fahrt fort", murmelte ich entschuldigend.
"Honey! I'm Home!", rief eine männliche Stimme plötzlich, weshalb Faye ihre Augen rollte.
Kurz darauf trat jemand ein an den ich mich noch zu gut erinnern konnte. Es war Chase, Isaacs kleiner Bruder, der sich ehrlich gesagt in den zwei Jahren zu einem gutaussehenden Typen entwickelt hatte.
"Shit!", kam es sofort von ihm als er mich sah, weswegen die zwei Mädchen uns verwirrt musterten.
"Robin! Die Liebe meines Lebens. Wo warst du nur all die Jahre?", sprach er dramatisch weiter.
"Hey", grüßte ich ihn nur amüsiert.
"Ihr kennt euch? Mein Beileid", kommentierte Faye.
"Schnauze. Du bist nur neidisch", antwortete Chase darauf und wuschelte ihr durch die Haare.
"Hey! Nicht die Haare du Pisser!", beschwerte sich Faye und stieß ihn von sich weg.
"Ich denke eine Vorstellung ist zwar unnötig aber trotzdem. Robin das ist Chase, der eklige beste Freund von Faye und Chase das ist Robin, sie ist zu hübsch und zu alt für dich also belästige sie erst gar nicht", stellte uns Mila vor, wobei ich schmunzeln musste.
"Sicher, dass ihr beiden nur Freunde seid? Ihr würdet gut zusammenpassen", gab ich an Chase und Faye gewandt von mir, um eine Reaktion heraus zu provozieren wie meine Mutter es gerne zu hegen versuchte. Beide fingen auf anhieb an Kotz-geräusche zu imitieren.
"Ich würde den Drecksack nicht mal mit einer Gasmaske und einem Schutzanzug anfassen", kam es sofort angewidert von Faye.
"Und ich würde lieber sterben als meinen Penis in sie zu stecken", merkte Chase direkt danach an.
Mila und ich wechselten kurz einen belustigten Blick bevor wir zu den beiden sahen, die sich gegenseitig den Mittelfinger zeigten und Grimassen schnitten.
"Außerdem würde Elijah ihn zuvor kastrieren", sprach Mila dann, was ich ohne zu zögern glaubte.
"Stimmt und Klein-Chase ist mir zu lieb für sowas. Und jetzt wollen wir euch nicht länger aufhalten", meldete sich Chase zu Wort.
"Faye wir haben noch was zu tun", fügte er an, was an Faye gerichtet war, die nickend aufstand, sich kurz verabschiedete und mit Chase hoch, wie ich annahm, in ihr Zimmer lief. Zwar machte es mich neugierig, was die beiden noch 'zu tun hatten', aber ich hakte nicht weiter nach.
Ich sprach noch eine Weile mit Mila bis Elijah und Theresa zurück ins Haus kamen und wir aufstanden zu gehen.
"Hast du es jetzt deiner Mum gebeichtet?", fragte ich Eli als wir im Auto saßen.
"Nein...ich wollte, aber die Möglichkeit hat sich nicht wirklich ergeben. Wir haben über Vince und über Cara geredet und währenddessen habe ich ihr Auto repariert. Der Zeitpunkt war einfach der falsche", antwortete er enttäuscht deswegen.
"Der Zeitpunkt wird nie richtig sein, du musst es einfach sagen", gab ich schulterzuckend von mir.
"Doch der Zeitpunkt wird irgendwann richtig sein. Ich muss nur warten bis eine meiner Schwestern größere Scheiße als ich baut und dann wird meine Mum so abgelenkt davon sein, dass ich ohne große Rede davonkomme", wiedersprach er mir stolz, wegen seiner Erkenntnis.
"Wie du meinst", seufzte ich ehe ich weitersprach.
"Apropos Schwestern, ich habe mich mit Mila für Freitag verabredet, wir gehen in die Mall."
"Wieso?", hakte er komplett verwirrt nach,
"Weil", antwortete ich mit einem überzeugenden Gesichtsausdruck und somit war die Unterredung zu Ende.
Ich hatte mich, nachdem Faye mit Chase gegangen war, prächtig mit Mila verstanden. Sie war etwas zurückhaltend und leise aber sobald man mit ihr länger redete und sie einen sympathisch fand öffnete sie sich langsam, was mich irgendwie leicht an mich erinnerte. Ich setzte Elijah bei sich in der Wohnung ab und fuhr dann zu mir. Es war Zeit für Alone-Time mit Netflix und dieses Mal konnte mich nichts davon abhalten.

Kapitel ist unter Stress und dem Generve meiner Familie entstanden.😑 Entschuldigt falls das Kapitel irgendwelche Fehler (Logik, Rechtschreib & Grammatik) aufweist und schiebt es meinen Schwestern und meiner Mum zu. Danke.

Socially Acceptable. | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt