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Es war Freitag und ich traf mich mit Mila in der Mall. Ich freute mich bereits sie wiederzusehen, ganz zum Schrecken von Elijah.
Ich parkte das Auto relativ weit vorne am Eingang, weil mein Köper von einem verdammten Muskelkater geplagt wurde und ich deshalb nicht so weit laufen wollte. Aber ich musste es positiv sehen, denn die Fitness-Tortur hatte mir ein Date mit Nick eingebracht.

Mila stand sofort am Eingangsbereich als ich die Mall betrat. Sie lächelte bereits über beide Ohren und ich konnte nicht anders als ihr Lächeln zu erwidern.
"Robin, hey", begrüßte sie mich herzlich und schloss mich in eine Umarmung.
"Hey, wie geht's dir?", gab ich ebenso erfreut von mir. Sie sah ungelogen wie ein Filmstar aus. Sie hatte eine so reine Haut, dass es fast schon wie Photoshop aussah und eine Figur, für die sich viele unter das Messer legten. Ihre Augen waren strahlend blau und ihre Haare ein tiefes schwarz. Sie hatte volle Lippen und ihre Zähne sahen wie die bei den Colgate Werbungen aus.
Jup, Elijahs kleine Schwester war von nun an mein Girl-Crush.
"Gut und selbst?", fragte sie zurück während wir planlos durch das Einkaufszentrum liefen.
"Auch, gibt's was Neues?", hakte ich nach und bemühte mich nicht auf meinen Muskelkater zu achten.
"Nicht wirklich, außer, dass Faye und Chase gestritten haben und ich jetzt doppelt leiden muss, da sich beide bei mir über den anderen beschweren", erzählte sie bereits erschöpft von dem Gedanken an die beiden.
"Wieso haben sie sich gestritten?", wunderte ich mich. Irgendwie hatten die beiden nicht wirklich den Eindruck auf mich gemacht als würden sie in ernste Streitereien geraten.
"Chase hat sie wohl vor Shane, ihrem neuen Schwarm, schlecht geredet und sie hat das mitbekommen. Und das verstößt gegen die Fundation ihrer Freundschaft irgendwie? Aber Chase meint, er habe ihr einen Gefallen gemacht, da Shane wohl ein Wichser ist...? Keine Ahnung habe irgendwann nicht mehr zugehört", erläuterte sie unsicher, was mich amüsierte.
Irgendwie fand ich die beiden ja ganz süß.
"Wie sieht's bei dir aus? Was ist mit Nick?", wechselte sie das Thema und wackelte dabei zweideutig mit ihren Augenbrauen, was mich zum Lächeln brachte.
"Habe morgen ein Date mit ihm", teilte ich ihr glücklich mit.
"Oh Gott, du lebst meinen Traum", schwärmte sie.
"Dein Traum ist ein Date mit Nick?", hakte ich perplex nach, weshalb sie auflachte.
"Nein, mein Traum wäre es auf ein Date mit einem heißen und zugleich süßen Typen zu gehen, der mich wirklich mag. Ich war noch nie auf einem", erklärte sie, weshalb ich ihr nur meinen 'What the fuck?'-Blick zuwerfen konnte.
"Als ob", konnte ich nur sagen.
Allein schon in den paar Minuten, in denen wir planlos durch die Mall gelaufen waren, hatten ihr zig Typen hinterhergesehen.
"Nein ehrlich. Deshalb war ich auch noch nie auf einem Schulball oder so. Der einzige Typ, außer Elijah, der mit mir redet ist Chase", kam es von ihr, was mich ehrlich gesagt sprachlos ließ.
Ich würde es ja verstehen, wenn sich Leute von ihr fernhielten, wenn sie eine Bitch wäre, aber das war nicht der Fall.
"Ehm wie bist du denn so in der Schule? Also Freunde-technisch und akademisch?", hakte ich nach.
"Ich habe eine Freundin mit der ich während der Schule abhänge, aber nie wirklich was außerhalb mache. Und akademisch bin ich die Beste in meinem Jahrgang", antwortete sie, wobei etwas stolz durch ihre Stimme siebte als sie von ihrem akademischen Erfolg berichtete.
"Okay. Ich weiß, was das Problem ist", sagte ich und sah sie dabei mitfühlend an.
"Das wäre?"
"Du bist zu perfekt", informierte ich sie schulterzuckend und diesmal warf sie mir den 'What the fuck?'-Blick zu.
"Ich mein das ernst. Du bist wunderschön und hast grandiose Noten. Du bist für die idiotischen Jungs in der High-School zu überqualifiziert und schüchterst sie somit ein", erklärte ich.
"Um einen Typen abzubekommen und nicht alleine zu sterben muss ich mich also dumm geben und etwas an meinem Aussehen ändern?", fragte sie mit zusammengezogenen Augenbrauen.
"Nein. Du musst dich einfach nur auf dich konzentrieren und vielleicht triffst du dann einen, der sich sicher in seiner Maskulinität ist und nicht von einer intelligenten und schönen Frau eingeschüchtert ist", riet ich ihr.
"Und wann denkst du, dass es der Fall sein wird?", hakte sie skeptisch nach.
"Nie. Also bereite dich schon mal vor Katzen-Mutti zu werden", antwortete ich ihr todernst und zerstörte somit all ihre Hoffnungen.
"Wirklich?!", kam es erschrocken von ihr, weshalb ich in ein Grinsen ausbrach.
"Ne keine Ahnung. Ich kann leider nicht in die Zukunft sehen", sprach ich amüsiert.
"Und ich bin nicht perfekt", sagte sie daraufhin, was ich mit einer abwertenden Handbewegung abtat.

Nachdem wir die Mall ungefähr vier Mal abgelaufen waren, liefen wir an den Food-Court und bestellten uns etwas zu essen.
"Weißt du schon was du morgen anziehen wirst", erkundigte sich Mila während sie ihre Pommes aß.
"Nope, aber ich mache mir da keinen Stress", antwortete ich gleichgültig. Ich fand das Wichtigste war es einfach sauber und ordentlich zu erscheinen und mit Kleidung in der man sich wohl fühlte. Man musste sich nicht unbedingt in ein Ballkleid werfen, um sein Gegenüber zu überzeugen.
Wir redeten noch eine Weile über die High-School, Jungs und über Avengers 4 Theorien ehe wir uns dazu entschieden, dass es Zeit war heimzugehen.
"Sieh mal", kam es von Mila als sie mich anstupste und dabei in die Richtung eines weinenden Mädchens nickte.
Und das Mädchen musste auch ausgerechnet Amanda sein.
Ich blieb automatisch stehen. Sie saß weinend auf einer Bank, umgeben von Shoppingtüten. Sie war wohl jemand, der ihren Kummer mit neuen Klamotten zu ertränken versuchte.
Eigentlich sollte es mich nicht sonderlich interessieren, vor allem, da sie nicht mal mehr mit Isaac befreundet war und ich somit gar nichts mehr mit ihr zu tun hatte, aber etwas in mir fühlte trotzdem mit ihr mit.
"Hey, macht es was, wenn ich kurz zu ihr gehe? Ich kenne sie nämlich", fragte ich Mila, die mich nur verwirrt gemustert hatte.
"Ne kein Stress. Ich muss nur schon los, mein Parkticket läuft nämlich gleich ab", antwortete sie ehe wir uns verabschiedeten und ich zu Amanda lief.
"Hey", grüßte ich sie unsicher. Sie sah mit ihrem Mascara-verschmierten Gesicht hoch und sofort füllten sich ihre Augen mit Hass.
"Was?!", gab sie bissig von sich.
Ohne darauf zu antworten, kramte ich ein Taschentuch aus meiner Tasche und überreichte es ihr. Ein innerer Kampf schien bei ihr vorzugehen bevor sie es annahm und ein kleines 'Danke' vor sich hinmurmelte.
"Willst du zufällig darüber reden? Bin eine gute Zuhörerin", bot ich ihr an, weshalb sie ironisch auflachte.
"Das Problem will, dass ich mit ihr über das Problem rede", sprach sie bitter.
"Ah, es geht also um Isaac", schloss ich daraus und setzte mich einfach zu ihr.
"Er hat die Sache zwischen uns beendet", gab sie schwer von sich.
"Und du denkst er hat es wegen mir gemacht", vermutete ich.
"Wegen was sonst? Alles lief gut zwischen uns bevor du aufgetaucht bist", schoss es giftig aus ihr.
"Vielleicht lag es auch daran, dass du seine Freunde vor ihm schlecht geredet hast? Das war nämlich die Begründung, die er geliefert hat. Warum sollte er mit einer Person sein, die nichts Gutes über seine Freunde zu berichten hat?", sprach ich unbeeindruckt von ihrer feindlichen Art mir gegenüber. Wenn sie nicht wirklich mit mir reden wollen würde, hätte sie mich schon längst weggescheucht.
Sie war kurz leise als sie über meine Worte nachdachte.
"Möglich", atmete sie erschöpft aus.
"Ich denke, wenn du dich einfach bei ihm entschuldigst und aufhörst so hasserfüllt gegenüber den Leuten zu sein, die ihm wichtig sind, dann vergibt er dir", riet ich ihr, weshalb sie mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.
"Sorry, aber ich kann nicht so tun als würde ich dich mögen", kam es von ihr.
"Musst du nicht, aber du kannst dich einfach zivil verhalten", antwortete ich schulterzuckend.
"Okay", seufzte sie nachdem sie meinen Vorschlag überdacht hatte.
"Okay, also ich muss dann los. Keine Lust, dass mein Ticket ausläuft und ich dann eine Strafe zahlen muss", verabschiedete ich mich. Sie nickte nur kurz und mied dabei meinen Blick.
"Robin?", ertönte ihre Stimme als ich bereits etwas weiter weg war.
Fragend, drehte ich mich zu ihr.
"Danke", sprach sie beschämt, worauf ich ihr ein kleines Lächeln schenkte ehe ich die Mall verließ.

Ich glaube ich lass ab dem nächsten Kapitel die Bilder raus. Außer ihr wollt da unbedingt Fotos sehen . :)

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⏰ Last updated: Feb 20, 2020 ⏰

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Socially Acceptable. | Band 2Where stories live. Discover now