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Ich stand mit einem Lächeln im Gesicht auf. Es war Date-Night!
Der Plan für heute war simpel: Frühstücken, Morgenroutine, ein Bad nehmen inklusive ganz Körper Rasur (obwohl zwischen Nick und mir nichts Körperliches ablaufen wird), danach ein Snack (da rasieren anstrengend ist), nachdem beziehungsweise während dem Snack Netflix, Haare föhnen, Mittagessen, Netflix, fertig machen fürs Date, einen Nervenzusammenbruch haben wegen dem Date, Date.
Easy-peasy lemon-squeezy.

Nachdem drei Sachen der Liste abgehackt waren und es Zeit für meinen Snack war, lief ich runter in die Küche, nur um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass es überhaupt nicht easy-peasy lemon-squeezy sein würde auf das Date zu gehen.
Isaac, Noah und Elijah saßen in der Küche und unterhielten sich gerade darüber, ob der Hintern einer Frau wichtiger war oder ihre Brüste.
Und da ich keines von beiden hatte, rollte ich nur meine Augen anstatt interessiert zuzuhören.
"Hey Rob", grüßte mich Isaac als erster, weshalb ich ein Lächeln auf meine Lippen zwang.
"Ich meine natürlich ist Charakter wichtiger als das Aussehen. Wer braucht schon Arsch und Titten?", überspielte Elijah seine vorherigen Antworten extra laut damit ich es hörte.
"Oh hi Robin", fügte er an und tat so als hätte er es nicht absichtlich gesagt, nur weil er wusste dass ich dastand.
"Hey ihr oberflächlichen Wichser", grüßte ich die drei mit einem gespielt süßen Lächeln bevor ich mich daran machte mir ein Sandwich zu schmieren.
"Ich bin null oberflächlich!", warf Isaac sofort beleidigt ein.
"Natürlich nicht, du hast ja auch was mit Amanda", zog Elijah ihn amüsiert auf, weshalb Noah auflachte und ich nur schmunzelnd meinen Kopf schüttelte. Um ehrlich zu sein, war Amanda sehr hübsch, nur ihr Charakter war etwas... ihr wisst schon...weniger hübsch. Aber da ich den Grund nun kannte, weshalb sie mich nicht leiden konnte, konnte ich nicht mal groß etwas gegen ihre Persönlichkeit aussetzen.
"Fuck you Dude", antwortete Isaac genervt bevor er das Thema wechselte.
"Und Robin was geht heute?", kam er auf mich zu sprechen, weswegen ich von meinem Meisterwerk an Sandwich hochsah. In Sekundenschnelle stieg Panik in mir auf. Oh oh.
"Oh nichts Großartiges...aus meiner Vagina bluten, im Bett liegen und darüber nachdenken wie unfair es ist, dass Typen keine monatlichen Schmerzen durchleiden müssen", log ich fast schon professionell und wollte mir daraufhin ein High-Five geben. Es war eine unglaublich gute Antwort.
Ned und ich hatten mal eine Umfrage gemacht, welches Gesprächsthema Menschen am unbehaglichsten fühlen ließ und Jungs hatten immer mit Perioden geantwortet. Ja...uns war am Anfang unserer Collegezeit sehr langweilig, weil wir niemand gekannt hatten. Also haben wir Onlineumfragen gestaltet und so getan als wären wir Wissenschaftler.
"Oh...okay dann viel Spaß", antwortete er unsicher während Noah und Elijah die Gesichter verzogen.
"Danke. Also bitte stört mich nicht während ich in meinem Bett eingekuschelt bin, ansonsten blutet ihr auch aus euren Geschlechtsorganen", drohte ich liebevoll bevor ich mein Sandwich nahm und hoch in mein Zimmer eilte.
Okay korrigiere: Es war doch easy-peasy lemon-squeezy.
Wo waren denn nur meine Gesprächskills in der High-School?
Das hätte mein Leben damals sehr viel einfacher gemacht.

Glücklich sprühte ich mir Parfum auf meinen Hals, um meinem Look den Feinschliff zu verleihen. Niemand hatte mich mehr für den Rest des Tages gestört und da sie alle draußen unterwegs waren, konnte ich ohne Probleme das Haus verlassen.
Gosh ich liebte es, wenn alles so unkompliziert war.
Ich atmete aus und beäugte mich im Spiegel.
"Okay Robin. Du schaffst das. Du wirst nichts Peinliches sagen. Du wirst humorvoll und elegant sein. Du wirst ihn umhauen. Also nicht im wortwörtlichen Sinne, sondern im metaphorischen. Du wirst ihn nicht schlagen, um das klar zu stellen. Aber du weißt eh wie ich das gemeint habe. Du bist ein intelligentes Mädchen und na ja...du bist ich", ermutigte ich mich selbst über meine Reflektion.
"Robin? Wir haben dir etwas von Mcs mitgebracht!", hörte ich auf einmal Isaacs Stimme rufen und meine Augen weiteten sich als ich seine Schritte hörte.
Fuck! Warum hatte ich die Haustür nicht öffnen hören?!
Fuck, fuck, fuck!
Ich blickte mich panisch im Raum um bevor ich mich unter die Decke schmiss und alles an mir verdeckte inklusive meines Gesichts.
"Rob?", sprach er als er an der Tür klopfte.
"Hmm", antwortete ich nur und er kam rein.
"Hab dir was von McDonald's mitgebracht", wiederholte er sich nochmal und legte die Tüte auf den Nachttisch während er sich selbst neben mich setzte.
"Wie geht's dir? Hast du Schmerzen?", fragte er fast schon mütterlich und ich bekam sofort ein schlechtes Gewissen.
"Etwas", nuschelte ich in mein Kissen.
"Soll ich dir noch irgendwas bringen? Tee oder eine Wärmeflasche?", hakte er nach während er mir über mein Rücken strich.
God damnit!
Warum war er nur so süß zu mir?!
Warum?!
"Nein danke. Ich will nur bisschen schlafen", gab ich von mir, wobei mich die Reue innerlich auffraß.
Ich würde nie wieder lügen.
"Okay, wenn was ist, wir sind unten", teilte er mir mit und verließ den Raum.
Ugh! Dieser Wichser! Wie kann er es nur wagen so süß zu mir zu sein während ich ihn anlüge!
Genervt stand ich auf.
Und wie soll ich so überhaupt das Haus verlassen?
Ich würde mich einfach rausschleichen wie in diesen Teen-Movies. Wenn die Jungs fernsahen hatte ich gute Chancen unentdeckt davon zu kommen.
Als Sicherheitsvorkehrung wickelte ich mich in meine Decke und versteckte somit erfolgreich meine Handtasche und die Sneaker, die ich in meiner Hand hielt. Ich atmete nochmal aus.
Ich war ein Ninja.
Nachdem ich einen -okay zugegeben, vier Bissen- von meinem Burger nahm war ich soweit.
Ich öffnete extra vorsichtig meine Zimmertüre und ging auf Zehenspitzen die Treppen runter, wobei ich die knackenden Stufen mied.
"Alter würde Scarlett Johansson in dem Black Widow Anzug vor mir stehen würde ich sie anflehen mir eine zu verpassen", hörte ich Elijah schwärmen als sie vermutlich -okay, sehr sicher- einen Marvel-Film ansahen.
"Schnauze jetzt. Ich stell mir gerade vor, dass sie bei mir mehr macht als nur das und deine Stimme stört sie dabei", antwortete Isaac ihm und ich hätte fast aufgelacht.
"Sie ist mega die Milf", kommentierte mein Bruder und dieses Mal verzog ich mein Gesicht.
Jungs... Die drei als Männer zu betiteln wäre eine Hyperbel.
Vor der Haustür angekommen machte ich sie genauso leise auf, schlich mich raus und schloss sie zaghaft.
Erleichtert atmete ich aus.
Ich hatte es geschafft!
Schnell zog ich mir meine Schuhe an und lief dann immer noch mit der Decke um mich die zwei Straßen weiter, wo mich Nick abholen würde.
Ich musste ungefähr zehn Minuten auf ihn warten. Nicht, weil er zu spät war, sondern ich zu früh.

Socially Acceptable. | Band 2Where stories live. Discover now