26) Amber/Krystal: Mondkind [f(x)]

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[Gruppe: f(x)]

Beschreibung: Amber hasste Vampire. Was sie nicht wusste, war, dass ihre beste Freundin ein Kind der Nacht war.

Anmerkungen: Vampir!au / Schul!au
Warnungen: Intoleranz, Erwähnung von Mord, Trinken von Blut

[KOMPLETTE VERSION]

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Amber war vier Jahre alt, als ihr Vater von einem Vampir getötet wurde.

Es waren schwierige Zeiten, Zeiten des Umbruchs und ihr Vater hatte eine machtvolle, politische Position inne. Es war ein Streit, der in die Geschichtsbücher eingehen würde und in dessen Zentrum die Frage nach der Gleichberechtigung von Vampir und Mensch stand.

Artikel wurden veröffentlicht, in denen Forscher bewiesen, dass es Vampire gab, die zu Empathie fähig waren, die lernen konnten und die weniger blutrünstig waren, als einige ihrer Artgenossen. Man begann damit, die Spezies aufzuteilen in harmlose Vampire und blutrünstige. Harmlose Vampire ernährten sich Forschungsergebnissen zufolge zwar von Blut, doch sie brauchten weniger davon und konnten ihre Instinkte kontrollieren. Durch die Aufmerksamkeit, die das Thema durch die Medien bekam, formten sich zahlreiche Gruppierungen, die sich für die Rechte dieser Vampire einsetzten.

Auf der gegnerischen Seite stand felsenfest Ambers Vater, ein großer Politiker, der eine interne Unterscheidung der Spezies verabscheute und alle Vampire als niederträchtig und gefährlich ansah. Der Streit wurde immer hitziger und verletzender, beide Seiten wollten um jeden Preis ihre Ziele durchsetzen. Und dann wurde Ambers Vater eines Morgens tot in seinem Büro gefunden. Die Bissspuren an seinem Hals waren eindeutig die eines Vampirs, doch trotzdem munkelte man nachdem der erste Schock verflogen war, ob nicht jemand von seiner eigenen Seite den Tod eingefädelt hatte. – Denn die Ermordung eines berühmten Politikers wäre garantiert kein kluger Zug von den Vampiren gewesen.

Erst vier Jahre später, nachdem sich die Situation beruhigt hatte, nahm man den Streit wieder auf und diesmal gewannen die Vampire. Die Forschung war mittlerweile um einiges weiter, es waren Impfstoffe entwickelt worden, die die Haut der Vampirwesen vor der Sonne schützte, sodass es den Nachtwandlern möglich wurde, sich zumindest ein paar Stunden am Tag auf offener Straße zu bewegen.
Eine Beziehung zwischen Mensch und Vampir; nach und nach schwand der Tabu-Charakter einer solchen Beziehung. Es war noch immer etwas, das die Leute aus den oberen Schichten nicht taten, es wurde eher mit verrückten Freigeistern und Rebellen in Verbindung gebracht, und doch wurden in diesem Jahr die ersten Kinder geboren, die Hybride - halb Vampir, halb Mensch - waren. Diese Kinder trugen hauptsächlich Vampir-Charakteristika wie extrem blasse Haut und schwarze Augen, und brauchten Blut, um zu überleben. Der einzige Unterschied war, dass sie sich problemlos dem Sonnenlicht aussetzen konnten.

Natürlich wurden die Vampire nicht von dem einen auf den anderen Tag reibungslos in die Gesellschaft integriert. Sie waren noch immer anders, unheimlich, unmenschlich. Vampire bekamen zunächst keine richtige Arbeitserlaubnis, lediglich niedere Jobs wurden ihnen anerkannt. Nur wenige Schulen nahmen Vampirkinder auf. Schnell wurde deutlich, dass es mehr als ein gewonnenes Gerichtsverfahren brauchte, um das Vertrauen der Menschheit zu gewinnen.

Amber wurde von ihrer Mutter an einer Schule angemeldet, an der keine Vampirkinder aufgenommen werden durften. Und Amber war froh darüber; sie wollte nicht mit den Kreaturen in einem Klassenzimmer sitzen, die ihr ihren Vater genommen hatten. Allerdings offenbarte sich schnell, dass das kein richtiges Privileg war. In den Nachrichten wurde davon gesprochen, dass in diesem Jahr fast keine Schule Vampirkinder aufnahm. Im ganzen Land waren gerade mal fünf Vampirkinder eingeschult worden. Es bestand also eine minimale Chance, dass Amber jemals ein Klassenzimmer mit einem Vampirkind teilen würde.

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