37) Shuhua/Soojin: call me (any time) [(G)I-DLE]

179 15 14
                                    

[Gruppe: (G)I-DLE]

Beschreibung: In Shuhuas Augen ist Soojin das coolste Mädchen der Schule, nein, der ganzen Stadt! - Aber genau das ist das Problem: Soojin ist viel zu cool, um jemals mit jemandem wie Shuhua zusammen sein zu wollen. 

Anmerkungen: 1980er!au / Party!au (irgendwie); Alkoholkonsum
_________________

Angespannt beobachtet Shuhua das gelbe Schnurtelefon, das auf dem kleinen Tisch im Flur steht. Sie sitzt bestimmt schon seit fünfzehn Minuten auf dem kalten Fußboden - stets bereit, blitzschnell nach dem Hörer zu greifen, sobald das schrille Klingeln die Stille zerreißt. Denn das wird der Moment sein, auf den sie die ganze Woche aufgeregt hingefiebert hat. Der eine Augenblick, auf den sie sich seit Tagen freut, der aber zugleich ihr Herz in einem kurzen Anflug von Panik zusammenpressen wird, denn er leitet einen neuen Abend mit der einen Person ein, die seit Monaten den Großteil ihrer Gedanken ausfüllt. 

„Warum rufst du nicht einfach selbst an?", fragte ihre Mutter im Vorbeigehen kopfschüttelnd. „Dieses Mädchen lässt dich wirklich gerne warten."

„Stimmt gar nicht, sie wollte um 17 Uhr anrufen und es ist gerade mal fünf nach", erwidert Shuhua, den Blick noch immer stur auf den Apparat gerichtet, ganz so, als könnte sie das Telefon dadurch zum Klingeln zwingen. 

„Ist der Rock nicht etwas kurz?", ihre Mutter mustert stirnrunzelnd Shuhuas neueste Errungenschaft aus schwarzem Plastik, die über ihre Oberschenkel spannt. Der Rock in Lack-Optik endet kurz oberhalb ihrer Knie, aber in den Augen von Shuhuas Mutter ist fast jedes sommerliche Kleidungsstück zu kurz und somit auch dieses.

„Das trägt man heutzutage so. Und er ist nicht kurz, hast du mal die anderen Mädchen gesehen?"

Ihre Mutter schüttelt nur mit dem Kopf, ehe sie ihren Weg ins Wohnzimmer fortsetzt. Gerade als sie verschwunden ist, schrillt endlich das Telefon und Shuhua greift hastig nach vorn und presst den Plastikhörer an ihr Ohr.

„Hallo? Soojin?"

„Hey, Shuhua. Sorry, mein Cousin hat rumgenervt. Ich fahre jetzt los. In zehn Minuten bin ich bei dir."

„Okay, gut! Bis gleich! Ich freue mich", sprudelt es aus Shuhuas Mund.

Rasch steht sie vom Boden auf und stoppt kurz vor den Spiegel neben dem Telefon. Ihr hellroter Lippenstift ist am Mundwinkel ein wenig verschmiert und sie versucht den Fleck mit ihrem kleinen Finger wegzuwischen. Dann zupft sie ihre mintfarbene Bluse zurecht und greift nach ihrer Umhängetasche.

„Um 21 Uhr bist du wieder da", kommt es mahnend aus dem Wohnzimmer.

„Ja, Mama", seufzt Shuhua, ehe sie die Tür aufzieht und die Wohnung verlässt. Im Treppenhaus riecht es nach altem Zigarettenrauch und Shuhua läuft eilig nach unten, um dem Gestank zu entkommen. Draußen setzt sie sich auf die Stufen vor dem Wohnhaus und wartet. Ein Blick auf die Armbanduhr verrät ihr, dass sie noch immer fünf Minuten hat bis Soojin hier ist. Unruhig trommelt sie mit den Fingern auf ihrem Knie herum. Sie ist immer aufgeregt, wenn es um Soojin geht. Soojin ist einfach so anders. Sie ist cool. Und stylisch. Und hübsch. Und- 

Ihr Gedankenstrom kommt zu einem jähen Ende, als der silberne Fiat von Soojin in die Straße einbiegt, und sie erhebt sich überstürzt von der Stufe, um an den Straßenrand zu laufen. 

"Hey", grüßt Soojin sie, als sie eingestiegen ist. Das schlanke Mädchen trägt an diesem Nachmittag eine High-Waist Jeans und dazu ein knappes, bunt gestreiftes Top mit Spaghetti-Trägern. Es ist kein sehr ausgefallenes Outfit, und doch kann Shuhua nicht anders, als bewundernd an ihr auf und ab zu sehen, als sie sich neben ihr auf dem Beifahrersitz niederlässt.

K-POP ONESHOTS - Girls EditionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt