Kapitel 19

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Sophia

»Herzlichen Glückwunsch Champion!«, rief Callen und umarmte Dad. »Danke Großer«, meinte mein Vater stolz und lachte erschöpft. Immerhin hatte er gerade ein Tie roping down in absoluter Rekordzeit hingelegt, da durfte er schon erledigt sein. Mit einem amüsierten grinsen verschränkte Cal seine Arme vor der Brust. »Ich meinte eigentlich Venus Galaxies, aber... ja, du hast auch deinen Teil zum Sieg beigetragen. Zwar einen winzigen Teil, aber immerhin.«

Doch gerade als er auch noch anfangen wollte zu lachen, schlugen Mira und Dallas ihm gleichzeitig auf den Hinterkopf. »Sag doch so was nicht!« Mira warf ihm einen bösen Blick zu und Dallas nickte bestätigend. »Ja man, hör auf sie.«

Ich rollte meine Augen, drückte meinem Dad einen Kuss auf die Wange und gratulierte ihm zum Sieg. Gerade noch rechtzeitig wurde ich jedoch von Dallas und Callen zur Seite gezogen, als auch schon meine Mom auf uns zugestürmt kam, als wäre sie ein Hurricane in einem Trailerpark, und sich Dad in die Arme warf - und dabei so glücklich kreischte, dass man sie beinahe mit einem teenage Mädchen hätte verwechseln können, wenn es Justin Biber oder Shawn Mendes sah. Oder Drake.

»Oh Soph...«, Mira schnappte sich meinen Arm, hakte sich bei mir unter und manövrierte mich in irgendeine Richtung. »Emma und Dwayne sind so unfassbar süß. Wenn ich jemals heirate, dann -erinner mich dran- will ich dass das alles mal so wird.«

Stolz lächelte ich. Ja meine Eltern führten zwar bei weitem keine durchschnittliche Ehe, aber dafür waren sie manchmal (laut Cal) immer noch wie zwei verrückte und verliebte Teenager. Nervig, peinlich, eine spur zu romantisch und zum kreischen süß. Aber genug der ja ach so rosigen Familiensituation, das echte Leben ruft.

»Gehen wir einen trinken?« ich warf meiner besten Freundin einen ernsten Blick zu. Sie imitierte meinen Blick. »Aber so was von.«

***

»Your smile is like a breath of spring, your voice is soft like summer rain, and I cannot compete with you«, sang Mira lauthals mit, tanzte -oder schwing eher nur ihre Hüften- im Takt des Songs mit und hob ihr Glas mit Whiskey in die Luft, was mich nur grinsend meinen Kopf schütteln ließ. Wir würden bald wieder nach Hause fahren, also nutzten wir die letzte Zeit hier in Cheyenne noch ordentlich aus. Oder eher Mira nutzte mich aus. Denn wenn es nach mir ginge, währen wir in die Stadt gefahren und wären shoppen gegangen. Aber Mira liebte hier nichts mehr, als in einem der riesigen Zelte, wo man essen und trinken konnte, betrunken zu singen und zu tanzen.

»Jooooleeeeene!«, sang sie laut, aber noch nicht zu schief mit - es klang noch echt gut, dafür, dass sie jetzt bestimmt schon einen halben Liter Whiskey intus haben musste, das musste man ihr lassen. Grinsend zwinkerte sie mir überauffallig zu, was mich nur kurz meine Augen rollen ließ.

Ich hatte gerade so viel Spaß wie auf einer Beerdigung.

Okay, ich freute mich weil Mira sich so freute, aber ehrliche Freude war es nicht. Ich mochte Countrymusik eigentlich nicht mal. Aber Drake würde ich hier wohl kaum zu hören kriegen... schöne Scheiße.

Gedankenverloren drehte ich mein Whiskey-Glas auf dem Holztisch vor mir herum und beobachtete den goldenen Kreis, der sich hinter dem Glas, wegen des einfallenden Lichts, auf dem Tisch abbildete. Der beste goldene Kreis der Welt.

Doch ich zuckte kurz zusammen, als mir jemand plötzlich mein Glas wegzog und sich ungefragt gegenüber von mir niederließ. »Wie viel davon hattest du schon, Bunny?«

Dallas - Just one Year Where stories live. Discover now