Kapitel 25

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P.O.V. Kathi

Mein Herz klopfte wie wild, drohte mir beinahe aus der Brust zu springen. Ich hatte keine Ahnung, warum Leroy so dringend vorbeikommen wollte, und da hatte mein Gehirn für einen winzigen Moment ausgesetzt und ich hatte einfach zugestimmt, dass er kam. Dabei lag hier alles Mögliche herum und generell sah meine Wohnung alles andere als ordentlich aus. In Windeseile nahm ich mir meinen Klamottenhaufen und schmiss ihn auf mein Bett, sortierte diesen dann schnell nach schmutziger und sauberer Wäsche. Danach nahm ich mit einer Handbewegung alles mit, was in den Müll konnte, wie leere Verpackungen vom Frühstück und die abgeschnittenen Schilder aus meinem neuen Shirt. Gerade schnappte ich mir meinen Staubsauger, da klingelte es schon.

„Fuck.", murmelte ich vor mich hin, sofort kam die Aufregung wieder. Gespannt öffnete ich ihm die Tür, der mich unsicher anlächelte. „Hey.", begrüßten wir uns mit einer Umarmung, bevor er sich am Hinterkopf kratzte und ich ihn hereinbat, bedacht darauf ihn nicht in mein Zimmer zu lenken, wo nach wie vor Chaos herrschte. Wir setzten uns an den Küchentisch, beide mit einer Limo in der Hand. Meine Flasche umklammerte ich nervös, es war mir seit unserem Gespräch über den Kuss immer noch unangenehm Leroy wie sonst in die Augen zu sehen. Es war einfach anders wie vorher, und das gefiel mir irgendwie nicht. Ich wollte ihn wieder ansehen können ohne irgendwas zu befürchten, wollte ihn als Freund wiederhaben.

„Weißt du, ich hab nachgedacht.", begann er dann und brachte mich dazu meine Aufmerksamkeit auf ihn zu richten. Unsicher, was jetzt kommen würde, nickte ich einfach, damit er fortfuhr. „Mir ist heute etwas klar geworden. Warum verhalten wir uns anders seit dem Kuss?" Weil ich gemerkt hab, dass ich mehr empfinde, hätte ich vielleicht erwidern können, aber ich blieb still. Der Dunkelhaarige mit den Locken schien es ebenfalls zu wissen, doch er zögerte weiterzureden. Enttäuschung machte sich in mir breit, geknickt sah ich auf den Tisch vor mir. Generell sah ich überall hin außer zu ihm, denn er machte mich nervös.

„Ich glaube ich bin dabei mich in dich zu verlieben, Kathi.", kam es dann von ihm, dabei stockte er etwas, und als der Satz raus war schien er seine angehaltene Luft wieder rauslassen zu können. Ich wiederum war mir nicht sicher, ob ich ihn richtig verstanden hatte, sah ihn mit großen Augen an. „W-Was?", stotterte ich, konnte nicht so ganz glauben was er da sagte. Seine vollen Lippen verwandelten sich in ein breites Lächeln, sofort spürte ich mein Herz wieder gegen meine Brust schlagen.

„Wenn du einverstanden bist, würde ich gerne dein richtiger Freund sein. Ohne Vertrag, ohne Verpflichtungen." , erklärte er weiter, stellte dann seine Flasche aus dem Weg. Er stand auf, stellte sich vor mich hin und half mir ebenfalls aufzustehen. Seine Schokobraunen Augen trafen auf meine olivgrünen, bis er an mir hinabsah und ich sein Gesicht in der Zeit näher betrachtete. Meine Hand umklammerte seine Hand immer noch, da begann sich unser Blickkontakt wieder zu intensivieren. „Du hast mich verzaubert.", meinte er ausdruckslos, strich mir dann meine Haare hinter die Ohren. Ich konnte nicht anders als zu lächeln.

„Ich wäre gerne deine Freundin.", ließ ich ihn wissen. Sein Lächeln schien erleichtert und während meine Gefühle sich noch überschlugen schien er zielstrebiger zu sein, denn da umfasste er schon meine Wange und drückte seine Lippen auf meine. Mein Atem setzte aus, sofort begann ich den Kuss zu erwidern und mich in seine starken Arme senken zu lassen. Meine komplette Anspannung verschwand, er gab mir Stärke und Sicherheit. Leroy seufzte zu meiner Verwunderung, und ich konnte nicht anders als meine Hände in seinen unglaublichen Haaren zu vergraben.

Und das war sie also gewesen. Die schlussendliche Aussprache, die wir so lange hingezögert haben. Er fühlte sich wahrscheinlich noch befreiter als ich, denn er grinste. Leroy blieb den restlichen Tag, abends machten wir uns dann gemeinsam bettfertig und ich nahm lächelnd seine Hand, um ihn mit zu meinem Bett zu ziehen. Auf einmal war es mir komplett egal wie unordentlich es bei mir aussah, das einzige, was zählte war, dass er bei mir war. Und so schnell ließ ich ihn nicht wieder gehen, das war klar.

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