♡Kapitel 3♡

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Gestern bin ich in dieser Gasse aufgewacht. Es war bereits 22 Uhr Abends.

Also habe ich dort warscheinlich über vier Stunden gelegen und war Bewusstlos. Ich habe es gerade noch so geschafft mich aufzuraffen und nach hause zu humpeln. Ich war viel zu müde um noch irgendetwas anderes zu tun weshalb ich einfach in mein Bett fiel und einschlief.

Am nächsten Tag wurde ich von dröhnenden Kopfschmerzen geweckt, aber ich musste zur Schule, heute würde ich eine Chemie Klausur schreiben und ich hatte nicht wirklich Lust diese nachzuschreiben.

Wiedermal ging mein erster Gang ins Bad, wo ich ein Blick in meinen Spiegel wagte. Mein Gesicht war Blut überströmt und ich hatte tiefe Schatten unter meinen Augen.

Was mit meinen Haare los war konnte ich mir auch nicht erklären. Seufzend stieg ich in die Dusche und wusch mir mein Blut ab. Nachdem Duschen desinfizierte ich meine Wunden und machte mir meine Haare so dass sie einigermaßen normal aussehen.

Schnell schmiss ich mir irgendetwas an Klamotten über und sprintete mit meiner Schultasche die Treppe runter. Zu meinem erstaunen saß mein Vater am Küchentisch.

Seinen Kopf hatte er in seine Hände gestützt, doch als er mich bemerkte schaute er zu mir hoch und dann zur Seite.

Schweigend nahm ich mir mein Müsli und setzte mich so weit wie möglich von ihm weg.

Ein kurzer Blick in sein Gesicht verriet mir, dass er wohl gerade seine Tränen zurück halten musste. Ich spürte einen kleinen Stich in meinem Herz. Ja ich und mein Vater verstanden uns nicht wirklich gut,  ehrlich gesagt hasste er mich.

Aber wie kann man als Kind seinen Vater hassen?

Viele konnten dass obwohl ihre Väter weit aus nicht so schlimm waren wie meiner, doch ich konnte es nicht. So sehr ich auch wollte dass er mir egal ist umso mehr bemerkte ich wie viel mir eigentlich noch an ihm lag.

Klar liebte ich ihn schon lange nicht mehr so sehr wie früher als meine Mutter noch da war, als alles noch okay war. Wenn sie wüsste was sich alles verändert hat, würde sie warscheinlich vor Tränen zusammen brechen.

Wenn sie wüsste was aus ihrem kleinen sieben jährigen Jungen passiert ist. 10 Jahre später und ich war ein trauerndes Wrack. Wow. Dieser Glow up.

Aber ich bin nicht der einzige der sich verändert hat, auch mein Dad leidet unter dem Tod meiner Mutter. Ja auch jetzt noch und ich hatte das Gefühl er würde niemals aufhören damit.

Fast jeden Abend betrank er sich und wenn ich zu hause war schrie er mich an was ich doch für ein Fehler wäre usw. Oft wird er auch Handgreiflich, aber das war ich mittlerweile gewohnt. 

Doch diese ganzen Sachen konnte ich ihm nicht böse nehmen. Er liebte meine Mutter und vermisste sie.

Ich finde es okay dass er an mir seine Trauer rauslässt, wenigstens nicht an fremden Leuten die gar nichts mit der Sache zu tun haben. Weil auf gewisser Weise habe ich das auch verdient.

Ich hatte meine Mutter davon abgehalten auf die Straße zu gucken und schon war es passiert. Es hatte einen Knall gegeben und wir waren mit einem LKW zusammen gekracht.

Ja es war meine Schuld dass sie heute nicht mehr lebte. Wenn ich könnte würde ich sofort mit ihr tauschen, das sogar gerne...

Viel zu spät bemerkte ich dass ich die ganze Zeit nur in meinem Müsli rumgestochert hatte. Ein kurzer Blick zur Seite verriet mir dass mein Vater mich anstarrte. Seine müden Augen musterten mich auf und ab

"D-dad i-ist alles o-okay?" Stammelte ich mir einen zurecht.

Seine Miene verdunkelte sich und er stand wortlos auf. Okay das war wohl ein Fehler. Ich hatte nicht mehr wirklich hunger weshalb ich mein Müsli einfach weg stellte und mich auf den Weg zur Schule machte.

Auf den Weg in die Klasse schauderte es mich. Die ersten beiden Stunden hatte ich mit Yoongi. Hoffentlich bemerkt er mich nicht und lässt mich in ruhe.

Meine Beine fühlten sich wie Blei an und ich war froh als ich mich endlich auf meinen Stuhl fallen lassen konnte. Yoongi saß mit seiner Gang hinter mir.

Ich spürte seinen Blick in meinen Rücken und ich bereitete mich schon mental drauf vor wieder von ihm niedergemacht zu werden.

"Da ist ja wieder dein Lieblingsopfer, suga" hörte ich Jin hinter mir lachen.

Suga war Yoongis Spitzname, was ich überhaupt nicht verstehen konnte, da er wirklich alles andere als süß war.

"was hast du jetzt vor?" Konnte ich namjoon hören.

Doch seine Antwort überraschte mich "gar nichts" wirklich?

Würde er mich das erste mal in meinem Leben verschohnen? Das gleicht ja einem Weltwunder.

"hä warum das denn? Ich will aber jemanden der mich unterhält" motzte Hoseok.

"dann unterhalte dich selber du Pferd" zischte er verbittert zurück.

Langsam drehte ich mich um, um mir das Spektakel selber anzusehen. Yoongi war lässig an seinen Stuhl gelehnt, doch in seinem Blick konnte man lesen dass er genervt war.

Hoseok nahm beschwichtigend die Hände hoch.

"wie kommt der plötzliche Sinneswandel?" Hackte Jin weiter nach.

Voller Wucht haute er auf den Tisch der vor ihm stand und schrie "Weil ich kein Bock habe, ihr Pisser!" Mit dem Satz stand er auf und stellte sich genau vor mich hin.

Seine Arme stützte er auf meinen Tisch ab.

"was guckst du so blöd! Such dir eine andere Beschäftigung anstatt andere Leuten zu belauschen, Pisser" ich schaute schnell auf den Tisch, weil ich seinem intensiven Blick nicht mehr standhalten konnte.

Sein Blick brannte sich quasie in meine Haut "Oder willst du nochmal meine Faust in deinem Gesicht spüren?" Konnte ich ein grinsen aus seinen Worten heraus hören "aber ich denke mal das von gestern hat erst mal gereicht. Ich will mir meine Hand nicht wieder schmutzig machen müssen" die ganze Zeit starrte ich auf den Tisch vor mir bis Yoongi mein Kinn zu sich hoch drückte worauf ich nur ein "argh" zurück gab da mein Kiefer immernoch extrem weh tat.

In seinem Blick konnte ich für einen Moment einen überraschte Ausdruck erkennen oder gar erschreckenden Ausdruck. Dann verdunkelte sich seine Miene aber wieder.

"Und denk jetzt nicht nur weil ich dich heute vielleicht verschohne , dass ich dich jetzt plötzlich mag, pisser" mit dem Absatz machte er kehrt und ging wieder zu seinem Platz zurück.

Schmerzerfüllt packte ich mir vorsichtig an meinen Kiefer. Hoffentlich tat es bald nicht mehr so weh. Doch ich konnte nicht mehr lange darüber nachdenken, da meine Chemie Lehrerin den Raum betrat.

Mr. Bully (Yoonmin) P.j + M.yWo Geschichten leben. Entdecke jetzt