♡Kapitel 10♡

3.8K 196 51
                                    

Trigger warning! Dieses Kapitel beeinhaltet deprissive Inhalte!
-------------------------------

Ich weiß nicht wie lange ich da einfach saß und weinte. Mein Körper zitterte, aber nicht weil mir kalt war, sondern weil ich überumpelt wurde von meinen Gefühlen.

Schließlich hörte ich auf zu weinen. Jetzt war ich an dem Punkt angekommen wo ich einfach nur in irgendeine Ecke starrte. Die letzten Wochen war bis auf ein paar Ausnahmen eigentlich ganz gut gelaufen, doch jetzt brach alles wieder zusammen.

Diese Gedanken kamen wieder, die mich innerlich auffraßen, wenn ich alleine war. Diese Gedanken kamen wieder, die ich hatte kurz bevor ich mich vor eine Bahn werfen wollte. Sie kamen wieder und ich konnte rein gar nichts dagegen tun.

Sie liesen mich fühlen als würde ich ersticken, als wäre ich innerlich leer. Sie liesen mich leblos fühlen. Und es gab nur einen Weg, der mich lebendig spüren lies.

Schnell sprang ich auf und wischte mir die über gebliebenen Tränen aus dem Gesicht. Ich fragte ein Mädchen vor der Tür ob sie wüsste wo sich die Toilette befand, sie nickte und sagte mir den Weg.

Den verwirrten Blick auf mein verweintes Gesicht ignorierte ich gekonnt. Ich bedankte mich bei ihr und lief die Treppe hoch. Auch die rum knutschenden Paare ignorierte ich. Ich hatte nur ein Ziel vor den Augen. Das Badezimmer.

Erleichtert glitt ich die Tür im Badezimmer runter nachdem ich abgeschlossen hatte und mir sicher sein konnte dass hier niemand war. Ich hatte jetzt noch die Möglichkeit das abzubrechen, doch es baute sich immer mehr und mehr Druck in mir auf.

Nach 5 Minuten verlor ich schließlich den Kampf gegen meinen gesunden Menschenverstand. Wie immer. Ich sprang auf und suchte wie in einem Rausch alle Schränke die sich im Badezimmer befanden durch und schließlich hatte ich gefunden was ich suchte.

Ich schüttete die Packung mit den Rasierklingen auf den Boden. Mit zitternden Händen hob ich eine vom Boden auf und schob meinen Pulli hoch.

Ich schaute nochmal in den Spiegel der vor mir befestigt war. Ich sah in dem Spiegel eine Person die ich abstoßend fand, der ich gerne die Rasierklinge in den Hals rammen würde.

Mein Blick war wieder auf meinen Arm gerichtet. Ich hielt ihn übers Waschbecken und setzte zum ersten Schnitt an. Der erste Schnitt ist der schmerzhafteste die anderen wurden erträglicher und ich gelang wie in einen Art Rauschtzustand.

Immer mehr Schnitte fügte ich mir zu. Immer tiefer wurden die Schnitte da mir die oberflächigen Schnitte nicht mehr reichten.

Mein Verstand schrie mich an, dass das hier alles außer Ruder läuft und flehte mich an aufzuhören, doch ich schaffte es nicht zu stoppen.

Langsam drang mein gesunder Menschenverstand wieder zu mir durch und vor Schreck warf ich die Rasierklinge in die Badewanne, damit sie außer meiner Sicht war.

Erst jetzt bemerkte ich wirklich was ich getan hatte. Tränen stiegen mir wieder in die Augen und ich fiel in mich zusammen. Es war lange nicht mehr vorgekommen dass ich die Kontrolle verloren hatte bei so etwas.

Oft wenn ich das tat, war mein gesunder Menschenverstand noch stärker und ich konnte sofort aufhören wenn es zu viel wird, doch diesmal hatte ich die Kontrolle verloren.

Wenn ich die Klinge jetzt nicht weggeworfen hätte, hätte ich weiter geschnitten und tiefer. Die Tränen rannten meine Wangen herunter.

Nachdem ich mich wieder gefasst hatte stand ich auf, wusch mein Arm und suchte Verbände. Tatsächlich fand ich welche. Ich desinfizierte mir meine Wunden und legte mir einen Verband an. Danach machte ich alles sauber und räumte die Schränke wieder ein.

Mr. Bully (Yoonmin) P.j + M.yWo Geschichten leben. Entdecke jetzt