Kapitel 6

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DENISE P.o.V

Dem älteren Winchester schien es zunächst nicht so zu behagen, dass ich das Kommando für das erste übernommen hatte, fasste sich jedoch wieder und räusperte sich leicht. Gemeinsam stiegen wir aus und liefen auf das Haus zu.
„Zu unserer Tarnung.
Wir sind Vertreter des örtlichen Kirchenverbandes und wir kümmern uns um die psychischen Sorgen unserer Gemeindemittglieder. Macht es mir einfach nach."
Langsam lief ich die Treppe zu der Haustür hinauf. Die Stöckelschuhe, ebenso der Rock, gingen mir dezent auf die Nerven. Ich würde einen Freudenschrei ausstoßen, wenn ich dieses Zeug endlich loswerden würde.
Die Winchester gingen ein Stück hinter mir, was mir etwas unangenehm war. Ich spürte den bohrenden Blick von Dean auf mir. Von der ersten Sekunde an war mir klar gewesen, dass er ein Aufreißer war.
Ich blieb direkt vor der Tür stehen und drückte auf die Türklingel. Die Brüder links und rechts neben mir. Es kam mir vor, als würde ich zwischen zwei Bäumen stehen. Schließlich war ich nicht gerade die Größte. Dafür die mit der größten Klappe...
Da fiel mir noch etwas ein. Ich kramte in meiner Handtasche und holte die Fakebrille heraus. Belustigt lachte mich Dean an. Das konnte er also doch. Allerdings bezweifelte ich nach kurzer Zeit, dass er mich anlachte, sondern eher auslachte.
„Fakebrille! Lässt euch vertrauenswürdiger und intelligenter wirken. Könntet ihr gut gebrauchen. Zumindest du Vampierfutter.", erklärte ich nun etwas hochnäsig.
„Ach wirklich? Du müsstest dieses Drahtgestell permanent tragen. Würde dir keinen Nachteil verschaffen. Dann schaust du zumindest etwas schlauer aus!", fauchte er mich an.
Ich drehte meinen Kopf so, dass ich ihm ins Gesicht sehen konnte und zog meinen Zopf etwas straffer, mit dem ich meine langen Haare gebändigt hatte.
Ich hatte mich schon vorbereitet etwas Freches zurückgeben, als ich von Sam unterbrochen wurde: „Jetzt reißt euch doch mal zusammen. Wir arbeiten keine zehn Minuten miteinander und ihr benehmt euch jetzt schon wie kleine Kinder. Das reicht jetzt!"
Genau im richtigen Moment. Schon wurde die Tür geöffnet. Eine Frau mittelern Alters schaute heraus. Sie trug einen selbstgestrickten Stoff Pullover und eine enge Jeans. Um ihre Hüfte hatte sie eine Kochschürze gebunden. Anscheinend kam sie gerade aus der Küchen.
„Ja bitte? Was kann ich für sie tun?", piepste sie verunsichert.
Ich wollte gerade einen Schritt nach vorne machen und der Frau die Hand reichen, da hielt mich Dean zurück und drängte mich ein Stück nach hinten. Gleichzeitig setzte er einen ziemlich ernsten Blick auf und zog einen Gefälschten Ausweis aus seiner Brusttasche.
Warum ich wusste, dass er gefälscht war?
Na erstens, weil ich diese Methode selbst benutzt und zweitens, weil ich mir sicher war, dass sie als Jäger keinen Ausweis hatten.
Man ging doch nicht einfach so zu den Leuten und sagte, 'Hallo, Denise Newman mein Name. Berufliche Jägerin. Hier ist meine Dienstmarke. Sie haben da einen Geist im Haus. Dauert nur kurz stellen sie sich in den Salzkreis da und in dreißig Minuten bin ich wieder weg.'
Dean antwortete nun mit einer viel tieferen Stimmlage als sonst und meinte: „Guten Tag! Agent Hendrix und Agent Jagger, FBI. Unsere Assistentin Miss Bowie."
Arschloch!
Ich lächelte nur kokett. Daran konnte man jetzt nichts mehr ändern. Dieser Mistkerl!
„Sie sind Jasmine Harrington, Ehefrau von Thomas Harrington? Wir wollen ihnen ein paar Fragen über das Verschwinden ihres Gatten stellen.", redete er weiter.
Die Frau nicke und strich sich ein paar Strähnen ihres roten Haares aus dem Gesicht.
Sie war zugegebenermaßen recht hübsch für ihr Alter. Sie öffnete die Tür weiter, sodass wie durchtreten konnten.
Sie führte uns in das Wohnzimmer, wo sie uns einen Platz am Sofa anbot.
„Sie untersuchen den Fall meines Mannes?", fragte sie hoffnungsvoll. Erst jetzt viel mir auf, dass sie sehr erschöpft wirkte.
Kein Wunder, ihr Ehemann war auf unerklärliche Weise verschwunden.
„Ja ganz genau. Wir hätten da ein paar Fragen an sie. Hat ihr Mann einmal erwähnt, dass er sich verfolgt fühlt!", erkundigte sich Sammy, oder auch Agent Hendrix vorsichtig.
Sie wirkte etwas verstört. Dem Anschein nach hatte sie nicht wirklich Lust über diesen Vorfall zu reden.
"Einmal hatte er erwähnt, dass er dachte, er hätte jemanden im Wald der Loridalles Gesehen. Das Grundstück liegt auf dem Weg, aber er meinte es wäre schon dunkel gewesen und er hätte sich auch täuschen können.", fiepte sie mit ihrer hellen Stimme.
Nervös zupfte sie an dem Zipfel ihrer Schürze.
'Agent Jagger' räusperte sich einmal und erkundigte sich mit festem Tonfall: "Könnten Sie uns vielleicht den Weg ihres Mannes aufzeichnen? Und wenn es möglich wäre noch diesen Wald, den sie erwähnt haben? Hier haben wir Stift und Karte."
Dean beugte sich etwas über den Tisch und reichte der Dame eine Landkarte, auf der sie mit einem roten Textmarker feinsäuberlich, Linien zog.
Ich betrachtet sie genau. Sie wirkte konzentriert und gleichzeitig so, als würde sie sich nur mit Mühe noch auf den Beinen halten können.
Dies hatte ich schon oft gesehen. Wieder dieser wundervolle Alltag der Jäger. Oft kam es mir so vor, als wäre ich permanent von Psychopathen, depressiven Menschen und Neurotikern umgeben. Da kam mir eine Idee.
"Entschuldigen Sie bitte, aber könnte ich ihr Toilette aufsuchen?", fragte ich sie höflich.
Dean und Sam sahen mich verwirrt an. Die Frau nickte und wies mich an in den Flur zu gehen in die erste Tür links.
Ich bedanke mich höflich und warf den Brüdern einen warnenden Blick zu und verwies mit meiner Hand unauffällig auf Ms. Harrington. Ich hoffte inständig, dass sie verstanden, dass ich mich genauer im Haus umsehen wollte und sie die Frau etwas hinhalten mussten.
Ich hatte den anderen meinen Rücken zugedreht und ging aus dem Raum, jedoch kam ich nicht drum rum zu bemerken, dass die Blicke aller auf mir lagen.
Ich lief nach draußen zur Haustür. Ich blickte mich um. Als Professor hatte man doch bestimmt ein Büro im eigenen Haus, um dort alle Dokumente und Unterlagen aufzubewahren und die Arbeiten der Studenten und Schüler zu korrigieren. Ich lief durch den Flur.
An den Wänden hingen Fotos von Kindern und ein paar Topfpflanzen standen in der Ecke. Ich musste mich beeilen, sonst wäre es auffällig.
Die erste Tür übersprang ich. Denn da drinnen war das Bad.
Ich nahm die zweite Tür. Es kam mir vor wie ein Hüttchenspiel.
Hinter der Tür befand sich ein Mädchenzimmer. Alles war in einem warmen Rosa gestrichen. Ich schloss die Tür wieder und ging weiter in den nächsten Raum.
Das Elternschlafzimmer.
Ein großes Gemälde von der Frau und dem Mann hing über dem Doppelbett. Etwas kitschig, aber süß.
Nochmals schloss ich die Tür und lief weiter.
Auf der vierten war ein kleines Schild, mit den Aufschrift 'Der Lehrer bei der Arbeit' angebracht.
Das musste die Richtige sein.
Ich probierte es erneut. Diesmal hatte ich Glück. Es war ein eher dunkles Zimmer mit einem großen Schreibtisch und einem großen Schrank mit vielen Büchern. Einige Zettel, Aktenordner und Mappen lagen verteilt darauf. Ein paar Kinderzeichnungen waren mit Klebestreifen an der Wand festgehalten.
Ich trat näher an den Tisch ran um ihn mir genauer anzusehen. Aufmerksam blätterte ich durch ein paar der Ordner.
Zunächst fand ich nur ein Stundenpläne, Hausübungen und Vorlagen für Test. Ich setzte mich auf den Drehstuhl und lehnte mich über das Pult. Ein paar Sachbücher lagen Aufgeschlagen herum. Ich schob sie näher an mich ran und untersuchte sie.
'Götter des alten Griechenlands' stand auf dem Einband des ersten Buches.
Zwischen den Seiten, in welchen ein paar Notizblätter, schlug ich auf. Langsam blätterte ich das Buch durch.
'Hephaistos – Gott der schmiede, mit dem Zeichen des Schmiedehammers', 'Eris – Göttin der Zwietracht, als Zeichen den goldenen Apfel', 'Pan – Gott des Waldes, Zeichen die Panflöte'.
All diese waren markiert, doch einer stieß mir besonders ins Auge. Mit einer grellen, neongrünen Farbe war dieser Name markiert worden.
Hekate!
Ich lehnte mich weiter vor und fuhr mit meinen Fingern über das gezeichnete Bild einer wunderschönen Frau. Gelb leuchteten die Augen. Als wollten sie mich durchbohren. Ich hob den Wälzer ein Stück an um es in meine Tasche zu stecken da vielen ein paar Notizzettel heraus.
Einige handschriftliche Zeichnungen, Glossen und Pläne waren darauf zu sehen, aber das meiste war in Altgriechisch geschrieben. Unter den Wörtern die auf Griechisch verfasst da standen, befanden sich einige die mit einem Textmarker herausgehoben worden waren. Doch keines davon konnte ich auch nur ein bisschen entziffern.
Lateinisch konnte ich fließend, doch bei der Jagd war man nicht gerade oft auf Altgriechisch angewiesen.
Schnell stopfte ich auch die Blätter in meine Tasche und schob den Sessel wieder zurück. Ich würde schon noch jemanden finden der diese Sprache beherrschte. Vielleicht sogar einer der Winchester.
Okay, wenn dann Sammy, von Dean brauchte ich das schon gar nicht zu erwarten. Andernfalls hatte ich ja auch noch mein allwissendes Ass im Ärmel, auch wenn die zwei Brüder bestimmt nicht wirklich scharf darauf waren.
Ich ging nach draußen und schloss die Tür. Da vernahm ich schon die Stimmen der Andern.
Schon tauchen sie an der Ecke auf, nahe der Badezimmertür. Die Frau stand mit dem Rücken zu mir. Zu meinem Glück. Sam und Dean hatten die perfekte Sicht auf mich. Beide hoben die Augenbrauen und schauten mich fragend an.
„Und ihrer Kollegin geht es wirklich gut? Vielleicht sollte ich mal nachsehen?", erkundigte sich Ms.
Harrington besorgt und wollte sich gerade zu mir umwenden.
Fast hysterisch hob ich die Arme und fuchtelte wild damit herum. Schnell griff Dean ihr auf die Schulter, sodass sie sich nicht umdrehen konnte.
„Ach nein! Sie ist in Ordnung, aber ich hätte noch eine wichtige Frag zu... nämlich... das... Ist dieses spezielle Lila dort flieder- oder lavendelfarben. Das irritiert mich schon die ganze Zeit!", stammelte er vor sich hin.
Er versuchte mich zu decken.
Wie nett! Ich schlich mich leise an die Drei ran.
„Das ist pastelblau...
Aber sollte ich nicht doch lieber nachsehen. Sie ist nun schon...", wollte sie noch einmal anfangen, wurde jedoch just in diesem Moment von Sammy unterbrochen: „Keine Sorge darum. Das ist wirklich nicht nötig. Sie hat nur...sie ist etwas...sie ist...aaam...sie ist... schwanger! Also kein Grund zu Aufregung!"
Dean hatte plötzlich ein fettes Grinsen auf dem Gesicht. Fast schon diabolisch. Ich ahnte schreckliches.
"Tja, ist ja auch schon fast nicht mehr zu übersehen. Mein lieber Kollege hier freut sich auch schon mächtig auf den Nachwuchs! Nicht war? Habt ihr das mit dem impotenten Ehemann schon geregelt? Sie wird doch immer fetter und fetter. Man kann ihr eigentlich zusehen!", prustet er schon fast.
Ich war  kurz davor Dean gleich eine rein zu donnern, wäre ich nicht noch ein paar Meter von ihnen entfernt gewesen.
„Oh, wenn sie sich unwohl fühlt könnte ich ihr helfen. Ich habe noch ein paar Medikamente, von der Zeit als ich mit Kit und Rose schwanger war. Ich hab die Tabletten im Schlafzimmer. Ich könnte sie kurz holen...", wollte sie erneut ansetzen, doch als sie sich umdrehte, wurde sie aufgehalten.
Sam war ruckartig nach vorne geschnellt und zog sie ihn eine etwas zu stürmische Umarmung. Dean räusperte sich einmal und hielt sich die Hand vor den Mund, sodass er sein glucksen überdecken konnte. Ich schmunzelte ihn an und ging die letzten Meter so schnell ich konnte auf die zwei zu.
Sammy sah nicht gerade glücklich aus, eher als wäre er peinlich berührt und wolle der Situation so schnell wie möglich entkommen. Als ich bei der Tür zum Badezimmer angekommen war, öffnete ich sie und schloss sie wieder, sodass es kaum zu überhören war.
Sam ließ die Frau wieder los und trat ein paar Schritte zurück, wobei der etwas nervös murmelte: „Da bist du ja wieder! Geht es dir gut,...Schatz? Die Frau war so nett wollte dir ein paar Medikamente anbieten... Weil du ja schwanger bist..."
Dean war kurz davor laut los zu brüllen. Sein Gesicht lief schon rot an, da er die Luft anhielt. Ich legte meinen Kopf etwas schief und schaute ihn wütend an.
Wenn er sich nicht endlich zusammenriss würde er noch alles vermasseln. Schnell schritt ich auf Sammy zu und legte einen Arm um seine Hüfte. Auch dies schien ihm unangenehm zu sein. Er konnte mir kaum in die Augen sehen und beobachtete unauffällig den Flur, kam jedoch nicht darum rum mir seinen Arm ebenfalls auf die Taille zu platzieren.
„Ohh, nein danke... Alles in Ordnung. Wir müssen jetzt aber los! Sonst kommen wir noch zu spät zu 17:00 Uhr Termin. Ms.Harrington, ich hoffe wir kommen bald zu Ergebnissen, die sie erfreuen! Auf wiedersehn."
Mit diesen Worten verabschiedete ich mich und zog Sam auf die Haustüre zu, jedoch nicht ohne meine Tasche mit den Unterlagen fest in meinem Griff zu haben.
Ich winkte der Frau noch kurz zu und wir verschwanden aus dem Haus, dichtgefolgt von Dean, der uns hinterher rannte als wäre er an unseren Solen fest geklebt.
Wir liefen um die Hecke, die das Grundstück etwas von der Straße abtrennte, herum um aus dem Blickfeld der Frau zu gelangen. Sobald wir außer Sichtweite waren ließ ich Sams Hand los die ich den ganzen Weg vom Haus bis hier her gehalten hatte und drückte die Umhängetasche nun mit beiden Händen fest gegen meinen Oberkörper.
„Hast du etwas nützliches?", erkundigte sich der Vater meines nicht existenten Kindes neugierig.
Hatte ich etwas nützliches?
Ich ging davon aus. Die Dokumente waren nicht unbedingt gut versteckt gewesen. Jedoch hatte der Professor es in einer Sprache nieder geschrieben, welche nur noch wenige Menschen beherrschten. Das wiederum bedeutete, dass das, was auch immer sich auf diesem Papieren stand, nicht für jedermanns Augen bestimmt war.
Zuversichtlich nickte ich und meinte etwas stiller: „Ich denke schon. Ein paar Aufzeichnungen in Altgriechisch. Ich glaube es könnte etwas sehr wichtiges drauf geschrieben sein."
Leicht tätschelte ich meine Tasche, um den Zweien zu verstehen zu geben, dass sich eben jene genannten Dokumente darin befanden. Dean schüttelte nur den Kopf.
Ehrlich gesagt war ich schon gespannt was er jetzt schon wieder gegen mich in der Hand hatte.
Schlussendlich war er ja derjenige, welche gewesen der gesagt hatte, dass ich ein Baby erwartete und das ich fett aussah. Am liebsten hätte ich ihm noch auf der Stelle eine runter gehauen und das obwohl ich bis jetzt nur ein paar Stunden mit ihm verbracht hatte.
Eigentlich war ich ja im Auto noch zum Entschluss gekommen, alles wieder zu vergessen und einen Neuanfang mit dem älteren Winchester zu wagen, aber so wie es sich bis jetzt herausstellte brauchten wir mindestens drei Neuanfänge pro Tag.
Seine ständigen dummen Bemerkungen gingen mir langsam, aber sicher auf die Nerven. Wie die Werbung im Fernsehen.
Nur das Dean noch schlimmer war. Einen Fernseher konnte man stummschalten. Dean jedoch nicht. Die Person die es schaffen würde den Winchester nur einmal still zu bekommen, der würde ich für ein Jahr die Schuhe putzen.
„Du hast also auf dem Schreibtisch eines Geschichteprofessors, der sich speziell auf die griechische Geschichte ausgelegt hat, ein paar Notizen gefunden, welche in Altgriechisch geschrieben wurden. Interessant! Möchtest du uns noch etwas mehr darüber erzählen? Vielleicht hast du in dem Büro auch noch ein Fenster gefunden! Nein, warte! Sag bloß da war auch noch ein Boden drinnen!", hirchte er mich mit einer Mischung aus Belustigung und Ärger aus.
„Mann! Ich versuche euch hier etwas zu verklickern! Es muss etwas sehr wichtiges auf diesen Blättern stehen. Alles andere, was der Professor an Material hatte, war in normaler Sprache geschrieben. Einzig und allein dieses hier waren es nicht. Sie sind verschlüsselt und waren versteckt in einem Buch!", erklärte ich den Zweien.
Beide sahen mich noch etwas skeptisch an, doch auch Dean schien schon etwas mehr überzeugt. Für ein paar Sekunden war jeder von uns still. Keiner von uns schien etwas sagen zu wollen.
Was denn auch? Was war unser nächster Schritt? Die Übersetzung dieser Schriftstücke!
„Also, ich würde vorschlagen, dass wenn nicht irgendeiner von euch Altgriechisch entziffern kann, wir uns zuerst einmal ein Hotel suchen und uns dort ausruhen. Ich weiß nicht was ihr heute schon alles durch gemacht habt, aber ich würde jetzt allem anderen ein heißes Bad vorziehen.", schlug ich nach kurzem Überlegen vor. Sammy nickte zustimmen, während er seinem Bruder eine Hand auf die linke Schulter legte.
Er lächelte ihm leicht zu und meinte: „Das hört sich doch gut an, Dean , oder?", er drehte sich etwas zu mir und fügte hinzu, „Wir haben uns in ein kleines Motel nicht weit von hier, an der East-Side eingemietet."
Sam wandte sich schon von uns ab und lief auf den bildschönen, schwarzen Impala zu. Er war sehr gut gepflegt worden, zu mindest von Außen. Das musste man den Zweien schon lassen.
Ich beobachtete wie er freundlicherweise zur Hintertür ging und mir diese aufhielt. Aus dem Augenwinkel konnte ich den älteren Bruder sehen, der genervt die Augen verdrehte. Ihm schien dies gar nicht zu bekommen.
Innerlich lachte ich mir ins Fäustchen und so gerne ich auch mit der tollen Karre mal mit gefahren wäre und Dean damit eines ausgewischt hätte, durfte ich trotzdem nicht vergessen, dass ich mein Schätzchen immer noch hier hatte.
Darin befanden sich auch meine lang ersehnten Turnschuhe, die Jeans und das hellgelbe T-Shirt.
„Ich kenne das Motel! Kellmanroad, stimmt es, oder hab ich recht?", fragte ich, wobei ich sofort ein zustimmendes Nicken von beiden erhielt.
Ich schmunzelte leicht und sprach mich speziell Dean zu: „Du musst leider bei dieser Fahrt, auf mich verzichen. Es tut mir wirklich furchtbar leid. Mein Auto steht gleich dort drüben! Wir treffen uns im Motel."
Ich drehte mich um lief zu meinem Auto.
Hinter mir hörte ich noch leise ein Kommentar von dem älteren Winchester: „Wetten sie hat einen pinken Fiat Panda!"
Wenn der wüsste! Idiot!
Ich lief über die Straße auf meinen Sportwagen zu und schloss ihn auf. Elegant schwang ich mich rein und schmiss die Tasche auf den Rücksitz.
Ich startete den Wagen, wobei mich gleich das Radio mit dem Song 'Sweet Child O Mine' begrüste und ließ meine Sportkarre einige Male aufheulen. Neugierig reckten die Winchesters die Köpfe in die Luft. Ich fuhr ein paar Meter vor und hielt direkt neben dem Wagen der Jungs.
Langsam kurbelte ich das Fenster hinunter und lächelte die Zwei fixend an. Amüsiert schaute ich in die verwunderten Gesichter der Beiden. Deans Mund war weit nach unten geklappt, so als ob er etwas sagen wollte, aber es bereits wieder vergessen hatte.
„Wir treffen uns dann im Hotel. Ach ja... und sorry, das ich eure Erwartungen mit dem Auto nicht ganz getroffen haben. Der pinke Fiat Panda passt nicht so ganz zu meinem Look!", lachte ich, zugegebenermaßen etwas überheblich.
Ich zwinkerte ihnen noch einmal frech zu und drückte auf die Tube.

The Return of the Goddess - Supernatural       ~\~Dean Winchester Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt