Kapitel 42

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P.o.V DENISE

Schreiend ließ ich mich zu Boden gleiten. Der blaue Schimmer des Portals war verschwunden. Genau wie Hekate... und Dean. Die unsichtbare Macht hatte mich freigegeben, doch der Schmerz war geblieben. Meine Haut fühlte sich an als würde sie brennen und es schien mir als wäre jeder einzelne meiner Knochen gebrochen. Aber dies war nichts im Gegensatz zu dem was sich in meinem Herz abspielte. Dean war fort. Er war nicht tot. Das wusste ich. Er war fort. Vom Tataros verschluckt. Gefangen in einer dunklen Materie aus Nichts. Zitternd lag ich am Boden. Nicht fähig mich zu bewegen. Ich war zu schwach um mich aufzurichten. Da vernahm ich Schritte. Schnelle Schritt die zielstrebig auf mich zu zu kommen schienen. "Denise! ", vernahm ich die raue Stimme von Bobby, jedoch gedämpft wie durch Watte. Da spürte ich wie sich eine Hand auf meine Schulter legte und mich auf den Rücken drehte. Da packten mich zwei kräftige Arme an den Schultern und zogen mich hoch. Dabei wurde ich eine Brust gepresst. Die zwei Arme umschlangen meinen Körper. Während die eine auf meinem Rücken beruhigend auf und ab strich, ruhte die andere an meinem Hinterkopf. Ich spürte wie die Tränen an meinen roten Wangen herabliefen. Meine Beine begannen unter meinem Gewicht zu zittern. Zum Glück wurde ich fest gehalten. "Sammy...", schluchzte ich, wie ein kleines Kind und das erste Mal in meinem Leben machte es mir nichts aus, "Es... es tut mir so leid! Es ist meine Schuld." Ich spürte wie der größere Winchester mich fester hielt. Mit zitternder Stimme antwortete er: "Nein,... das war es nicht!" Doch das war es. Ich hatte ihm versprochen seinen Bruder zurück zu bauen und jetzt war er weder tot noch lebendig im Tataros. Der Winchester drückte mich noch fester an sich, so das ich dachte er wolle mich niemals wieder los lassen. Sein rotes T-Shirt war übersät von nassen Flecken. Da spürte ich wie eine weitere Hand über meine Schulter streich. Bobby. "Das hier alles ist nicht deine Schuld, Denise!", sprach er mit ebenso brüchiger Stimme wie Sam. So gut ich konnte entzog ich mich dem Griff des großen Jägers und sah in die Augen des Mannes vor mir. Diese glitzerten feucht. Er kämpfte mit den Tränen. Das hatte ich bei Bobby noch nie gesehen. Ich hatte nicht nur Sam seinen Bruder genommen, sondern auch den Sohn den der Jäger nie gehabt hatte. Einen Menschen der ihm alles und noch viel mehr bedeutet hatte. Ich konnte ihn nicht ansehen. Ich wollte es nicht. Verzweifelt wandte ich mich von den Beiden ab und sah zu dem ehemaligen Portal. Meine wankenden Beine zwangen mich zu Boden. Ohne auch nur nach zu denken, schlug ich mit meiner Faust auf den Boden. Wie trotziges Kind saß ich da. Wieso Ich dies tat? Ich hatte keine Ahnung. Wut. Verzweiflung. Angst. Selbsthass. So schnell er konnte stürzte Sammy erneut zu mir und hielt meine Hände zur. Meine Knöchel waren blutig und an meinen Händen klebte der Dreck, so wie die Hoffnungslosigkeit an meiner Seele. "Hör auf, Denise!", schrie Sam aus purer Verzweiflung, „Das bringt ihn nicht zurück! Du tust dir nur selbst weh... und mir auch!" Unkontrolliert liefen ihm die Tränen an den Wangen herab. Gemeinsam saßen wir weinend auf den Boden, uns eng im Arm haltend. Dabei viel mein Blick auf das Portal. Jetzt sah es nicht mehr so groß aus, wie zuvor. Nun ließ nichts mehr vermute das dort der Eingang zu einer Welt gewesen war von der keiner aus unserer Zeit glaubt, dass sie existierte. Und jetzt war Dean, der Mann dem ich gelernt hatte zu vertrauen, dem ich mehr über mich erzählt hatte als jedem anderen Menschen auf dieser Welt, im Dunkeln des Tataros gefangen. Warum? Wir hatten die Welt gerettet. Aber war das Leben eines Einzelnen mehr wert als das aller? Seines jeden falls nicht. Es war vielleicht selbstsüchtig, doch ich wollte ihn zurück, zu jedem Preis und das mehr als alles an. Er mochte seine Fehler haben, aber wer hatte die nicht? Wer war frei von Schuld? Dean hatte das hier nicht verdient. Vor war er nicht der beste Mensch, aber er war Familie. Sie alle waren Familie. Sam, Bobby, ja sogar Paymon. Doch Dean's Verlust ließ mein Herz splittern. Er durfte nicht für immer weg sein. Er durfte es einfach nicht! Mir zu sagen das er mich liebt und mich dann alleine zu lassen, dass konnte er nicht tun! Es musste eine Möglichkeit geben ihn zu befreien, da war ich mir... "Befreien...", wiederholte ich leise, während Sam noch immer schützend meine Hände hielt als hätte er Angst mich ebenfalls gleich zu verlieren. "Befreien!", wiederholte ich noch mal etwas lauter und mit kräftigerer Stimme als zuvor. Ein Gedanke hatte sich in meinen Kopf geschlichen. Eine Idee. Ein Plan. Dean! So schnell ich konnte sprang ich vom Boden auf. Dabei sahen mich die Männer verwirrt an. Meine geröteten Augen starrten auf das Portal. Es würde funktionieren. Das musste es einfach! Da vernahm ich an meiner Seite die besorgte Stimme von Bobby. "Denise! Was ist los mit dir?" Es würde funktionieren!
"Ich bringe Dean zurück. Ich bringe ihn nach Hause...", hauchte ich lächelnd, doch immer noch mit Tränen in den Augen und einen Kloß im Hals, „... aber ich brauche deine Hilfe, Paymon!"

The Return of the Goddess - Supernatural       ~\~Dean Winchester Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt