Kapitel 34

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DENISE P.o. V

Hekate!

Gerade als ich mich um wandte blies mir ein kalter Wind ins Gesicht. Überrascht sah ich die Inderin, welche sich vorhin so sehr an Dean geschmiegt hatte und eine Gruppe von mindestens zehn, mit Messern bewaffnete Rotaugen. Mit hoher Stimme zwitscherte sie: "Was haltet ihr von der neuen Hülle? Die Alte wurde mir einfach zu langweilig." Sie deutete an sich herab. Eine weitere Mauer aus Wut baute sich in mir auf. Ich hasste diese Göttin nun Abgrundtief. Sie hatte an meinem Verstand herumgedoktert, als wäre ich das neuste Modell von Dr.Bibber. Wann genau hatte diese Manipulation überhaupt angefangen? Hatte sie alles schon geplant gehabt? Natürlich! Sie hatte uns in Trance versetzt und damit wir uns stritten und unaufmerksam wurden. So wäre es ein leichtes gewesen uns den Stein abzunehmen. Aber da spielte sie mit dem falschen Jägerteam ihre Spielchen. Mutig lief ich ein paar Schritte auf sie zu und baute mich zornig vor ihr auf. "Du willst den Stein? Dann hol ihn dir! Aber wir werden es dir nicht leicht machen!", zischte ich wütend. Wir hatten zwar keine Waffen bei uns, aber das war mir egal. Ich würde Dean und dieses Stück Gestein mit meinem Leben verteidigen. Koste es was es wolle. Sie würde keines von beiden in die Finger bekommen. Nicht ohne, dass ich alles unternommen hatte was in meiner Macht stand. Die Göttin selbst schien jedoch von meiner Ansage unberührt zu bleiben. Schallend lachte sie auf und mit der Zeit ging ihr verrücktes Lachen in ein psychotisches Grinsen über. "So irrsinnig! Ihr Menschen seid wie eh und je. So kleingeistig.", kicherte sie leise vor sich hin, während sich hinter ihr die Rotäugigen zu einem Halbkreis zusammenschlossen. "Dieser Stein welchen du meinst Engelsweib: Ist es dieser hier!" Mit einer eleganten Handbewegung beförderte sie den Stein von Pergamon zum Vorschein. Er funkelte leicht in ihrer Hand. Meine Augen weiteten sich vor Schreck. Ich drehte mich zu Dean. Dieser faste sich schockiert an die Innentasche seines Hemds und mit einem Mal erhellte sich sein Gesicht. Seine Erinnerung schien zurück zu kommen. Wir saßen in der Tinte. "Meine Truppen der Finsternis werden zahlreich erscheinen und ihr werdet Untergehen. ", schrie sie herrisch und hob dabei theatralisch die Hände, "Die Welt wird sich verfinstern und mein Heer wird über eure unfruchtbare Erde marschieren und die Körper eure Gattung, werden ausgeweidet und von Blut überzogen an Pfähle gehängt. Aber da ich gnädig bin, werdet ihr meinen Triumph nicht mehr erblicken." Ich ballte meine Hände zur Faust. Mein Blut begann zu kochen. Die rotäugigen Besessenen stellen sich im Halbkreis um uns herum in ihrer Mitte befand sich die Göttin in ihrem neuen Körper. "Was soll das heißen?", knurrte Dean und trat schützend einen Schritt vor mich. Seine Hände hatten sich ebenfalls zu Fäusten geballt. Ein lautstarkes Lachen ertönte von vorne. "Dean Winchester!", spottete die Griechin, "Meine Schwester Athene, hat dich wohl nicht gesegnet. Du wärst den Philosophen eine Komödie gewesen. Ihr beide würdet mir von großem Wert auf meiner Seite sein, aber mir fehlt die Zeit für einen Fluch, deshalb werden euch meine Sklaven, die Hälse aufschneiden. Und ich prophezeie euch, euer Blut wird rot sein und diesen Boden tränken. Aber nun muss ich mich auf die Öffnung des Portals vorbereiten. Bringt das Eisenross!... Und tötet die Jäger!" Schwungvoll drehte sie sich um und im gleichen Moment hielt ein stahlgrauer Chevrolet hinter der Göttin. Hekate drehte sich noch kurz zu uns und schenkte uns ein überlegenes Lächeln, danach setzte sie sich in Bewegung und glitt schließlich elegant in das Auto. "Worauf wartet ihr noch Sklaven der Finsternis? Zerreißt sie in Stücke!", schrie sie wütend. Mit diesen Worten formierten sich die Zombies zu einer Gruppe und gingen bedrohlich auf uns zu. Nur eines kam mir in den Sinn. Die Flucht nach vorne. Ohne auch nur weiter nach zu denken, rannte ich los. Zielstrebig steuerte ich auf einen der Besessenen zu und warf mich im vollen Karacho gegen ihn. Dieser taumelte rückwärts und wir gingen beide zu Boden. Hinter mir hörte ich Dean's irgendetwas schockiert rufen und keine Sekunde später, sah ich auch schon aus dem Augenwinkel, wie er sich ebenfalls auf ein paar der Zombies stürzte, die gerade dazu ansetzten mich anzugreifen. In der Zwischenzeit hat ich das Rotauge halbwegs am Boden fixiert und schlug ihm die Machete, welche er vorher schützend vor sich gehalten hatte, aus der Hand. Ich versetzt ihm noch einen Schlag auf den Kopf, der ihn ohnmächtig zusammensacken ließ und rappelte mich auf, wobei ich mir gleichzeitig die Waffe schnappte. Die Göttin betrachtete dieses Schauspiel bequem aus dem Wagen. Sie machte nicht die Anstalt sich zu beeilen. Ihr schien das was sie sah sogar zu gefallen. Dean, welcher gerade mit vier der Kerle gleichzeitig rang, versuchte verzweifelt sie auf Distanz zu halten. Die restlichen fünf Kerle hatten sich zu einer Traube geschart und marschierten nun auf mich zu. Ich hoffte inständig, dass Dean und ich die restlichen Typen noch lange genug zurückhalten konnten. Immerhin waren die Gegner in der Überzahl und hatten Waffen. Vielleicht konnten wir sie alle überwältigen, vielleicht würden wir auch einfach nur kämpfend sterben. Wir durften nichts riskieren! Wir mussten zum Sting Ray. Dieser stand nur etwa 50 Meter von uns entfernt und zwischen uns befand sich die Monsterherde. Warum zum Teufel nochmal hatte Bobby ihn so weit weg geparkt? Der erste der Zombies war nur noch ein paar Meter von mir entfernt. Fest umklammerte ich die Machete und schwang sie bedrohlich in meiner Hand. Ich überbrückte die letzten Meter selbst und stürzte mich auf die Männer. Wütend schlug ich mit der Machete auf einen von ihnen ein, der etwas außerhalb der Gruppe stand. Dieser konnte meinen Hieb nur mühsam abwehren. Während er den Schlag parierte, trat ich so kräftig ich konnte in seinen Bauch. Er taumelte rücklinks in die Menge und fiel mit zwei anderen zu Boden. Die zwei Typen, welche noch standen, stiegen über ihren auf dem Boden liegenden Kollegen hinweg und schlugen mit ihren Messern auf mich ein. Ich betete inständig zu Gott und hoffte das Paymon mir keinen Mist über die Zombie-Rotaugen erzählt hatte und sie durch diesen Fluch der auf ihnen lastete, wirklich irgendwelche besonderen Heilkräfte hatten, denn mit Streicheleinheiten würde ich hier nicht weiter kommen. Ich wehrte, drei weitere Schläge ab und duckte mich unter einem weiteren weg. So tauchte ich hinter ihrem Rücken auf und stach einem von ihnen mit der Waffe knapp neben seine Wirbelsäule. Dieser tat jedoch nicht mal einen Mux. Unterdessen war der Andere hinter mir aufgetaucht. In einer flüssigen Beziehung zog ich die Machete aus dem Rückrad des Besessenen und schwang sie nach hinten. In einem Zug, trennte ich den Kopf vom Körper. Der kopflose Mann brach zusammen und sein Blut tränkte den Boden. Zu meinem Erstaunen riss, der Kopf jedoch seinen Mund weit auf und fixierte mich mit einem bösen, fast schon fanatischen Blick. Der Fluch war also doch so stark. Dies hieß jedoch nicht unbedingt etwas Gutes für uns. Hekate konnte also so eine Art Schutz-Erhaltungs-Zauner heraufbeschwören. Sie war Mächtiger als ich und auch alle andern vermutet hatten. Doch so viel Zeit um darüber nach zudenken blieb mir nicht. Die Göttin schien ernsthaft belustigt von dem Schauspiel das ich ihr bot. Ich spürte wie mir der Schweiß von der Stirn tropfte. Oder war es Blut? Ich atmete laut vor Anstrengung und stand still. Ich starte Hekate an und sie starte zurück. Hinter mir hörte ich wie sich Dean mit den Besessen abmühte. Die Göttin ließ ihre Zähne noch einmal aufblitzen. Dann heulte der Motor auf. Ich hörte wie die Kieselsteine unter den Rädern knirschten und wie die Reifen durchdrehten. Wie versteinert sah ich dem Wagen nach. Er kurvte die Allee entlang und in der Dunkelheit sah ich nur noch die Rücklichter. Hinter mir hörte ich wie Dean meinen Namen alarmierend rief. Ich wandte mich um und sah zu dem Jäger. Dieser rang gerade mit einem der Zombies. Im nächsten Moment, wurde ich zu Boden geworfen. Unsanft landete ich auf meinem Rücken. Plötzlich stürzt ein Besessener mit einem Messer auf mich. Gerade noch rechtzeitig schafte ich es seinen Arm zu ergreifen und fest zu halten. Das Messer hielt er auf mich gerichtet und zwar gefährlich nahe an meinem Gesicht. Mit aller Kraft die ich aufbringen konnte kämpfe ich gegen ihn an. Zitternd drückte ich das Messer nach oben. Meine Gegner hatte jedoch deutlich mehr Kraft als ich. Mir gegenüber befanden sich die glühend roten Augen. Immer weiter drückte der Zombiemann das Messer meinem Körper entgegen. Nur noch wenige Zentimeter trennten mich von der Kling. Der Luftraum zwischen der Waffe und mir wurde immer kleiner und kleiner. Ich spürte wie die Spitze des Dolchs unterhalb meines rechten Schlüsselbeins ansetzte. Unter Quallen presste ich ein lautes, hilfesuchendes Dean, hervor. Die Miene des Mannes welcher mich niedergeworfen hatte, war ausdruckslos und kalt. Meine Hände zitterten. Ich konnte nicht länger dagegenhalten. Nur ein Moment der Schwäche reichte aus. Die Waffe schnellte nach unten und durchtrennte den Stoff der weißen Bluse. Ich spürte wie das Messer in meine Haut schnitt. Laut und gequält schrie ich auf. Die Klinge wurde mir tief ins Fleisch gerammt. Fest stieß der Zomiemutant noch einmal zu und entlockte mir nochmals ein Schrei. Da spürte ich wie der Druck sich legte und der Mann zusammen sackte. Das Messer blieb lose in meinen Körper stecken und meine Angreifer stürzte auf mich, was mich auf keuchen ließ. Da wurde der beinahe lebloswirkende Körper von mir runter gerollte und ich wurde an beiden Schulten nach oben gezogen, was mir einen höllischen Stich durch meine Schulter bescherte. Leichter Schwindel durchzuckte mich, welcher sich jedoch sogleich wieder verflüchtigte. "Hey! Alles in Ordnung!", hörte ich Dean's besorgt Stimme, etwas verzerrt, „Du hast geschrien wie am Spieß." Ich zog meine Augenbrauen etwas zusammen und besah ihn mir kurz genauer. Im sarkastisch Tonfall widersprach ich keck und zugleich etwas benommen: "Könnte das eventuell damit zusammenhängen, dass ich gerade wirklich aufgespießt wurde?" Dabei griff ich mir mit leicht verzerrten Gesichtsausdruck an die rechte Schulter in die Nähe wo das Messer steckte. Dean's Augen suchten ebenfalls den Weg dorthin hin und weiteten sie gefährlich als er an meiner Wunde hängen blieb. "Du blutest!", stellte er überraschend objektiv fest. "Ja. So wie jeder andere Mensch auch, Sherlock.", murmelte ich, während ich versuchte den Schmerz auszublenden. Dabei setzte er einen genervten Gesichtsausdruck auf, der sogleich wieder verschwand. Aufgebracht widersprach er: "Ich meinte damit, da steckt ein verdammtes Messer in deiner Schulter! Wie schwer ist die Verletzung? Zeig her!" "Nicht schlimm! Ist nur eine Fleischwunde.", tat ich mit einer leichten Handbewegung ab, wobei ich gleich mein Gesicht verzerrte. "Das soll nur ne Fleischwunde sein! Dein Ernst?", wiederholte er meine Worte aufgewühlt, "Da steckt ein verdammtes MESSER in dir und solange du kein Messerblock bist, hat es da auch nichts zu suchen." Ohne auch nur weiter darüber nachzudenken griff ich mir an die Schulter und zog die Klinge in einen Ruck heraus. Dabei ging ich kurz etwas in die Knie und stöhnte laut. "Was machst du denn da!", schrie mich Dean wütend und zugleich besorgt an. Fest presste ich mit der flachen Hand auf die Wunde. Das Messer hatte ich fallen lassen. "Nicht zufrieden, oder was? Jetzt ist es doch draußen.", zischte ich monoton. Ich konnte nicht erkennen was sich für Emotionen in seinen Augen spiegelten. Es waren schlicht und einfach viel zu viele. "Das kannst du doch nicht machen. Was zum...", doch weiter kam er nicht. Etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Und rein aus seinem Gesichtsausdruck schloss ich, dass es nichts Gutes bedeutete. "Oh, verdammt...", war das einzige was er noch von sich gegeben konnte, bevor ich mich umwandte. Und was sich mir so darbot war nun wirklich nicht erfreulich.

The Return of the Goddess - Supernatural       ~\~Dean Winchester Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt