Kapitel 27

542 21 0
                                    

SAM P.o.V

Ich drückte auf die Klingel. Das altbekannte Surren ertönte. Dean und Denise hatten sich neben mich gestellt.
Seit zwei Tagen gingen die beiden sich immer wieder aus dem Weg, oder warfen sich heimlich Blicke zu die ich nicht deuten konnte. Aus Dean etwas heraus zu bekommen hatte ich schon aufgegeben und die Möglichkeit, dass mir Denise etwas sagen würde, war ohnehin nicht existent, also beließ ich es dabei. Doch da wurde ich auch schon aus meinen Gedanken gerissen. Die Haustür öffnete sich knarrend und ein älterer Mann mit Baseball-Cap kam heraus.
"Schön euch zu sehen, ihr Idioten. Und Denise.", brummte uns Bobby zu, bevor Denise ihn in eine innige Umarmung zog.
"Hey, Bobby!", begrüßte ich ihn, während er uns die Tür aufhielt und wir hinein gingen.
Nacheinander marschierten wir ins Wohnzimmer und machten es uns auf dem Sofa gemütlich. Bobby hantierte unterdessen in der Küche, bis er schließlich wieder ins Wohnzimmer zurückkehrte und vier Bierflaschen auf den Tisch stellt. Denise, die neben mir saß beugte sich etwas vor, nahm eine der Flaschen und öffnete sie mit einem leisen "Plop".
"Also, was ist los? Warum seid ihr hier?", erkundigte sich unser gemeinsamer Freund interessiert.
Wir drei warfen uns alle, Blick zu, bis Dean sich dazu entschlossen zu antworten: "Es geht um die Jagd auf die du uns angesetzt hast. Sagen wir mal so, es gab Komplikation."
"Na und?", unterbrach ihn Bobby ruhig, "Das ist doch nichts neues, oder?"
Da hörte ich neben mir und ein kurzes auflachen.
Amüsiert antwortete, das Mädchen neben mir: "Komplikationen sind hier kein Ausdruck, Bobby. Wir haben es hier mit einer Gottheit zu tun, die nicht gerade kleine Ziele hat. Sie hat vor die gesamte Erde an sich zu reißen."
Denise fuhr mit ihren Erzählungen fort und erklärte Bobby die Sachlage und je länger ich zuhörte, desto schlechter erschien mir unser Standpunk.
"Ihr habt euch mit einer Göttin angelegt?", fragte Bobby ungläubig, mit einer Mischung aus Tadel und Wut.
"Oh nein, Bobby. Nicht mit irgendeinem Göttin. Nein, es musste ja eine sein die gleich eine ganze Armee in Petto hat.", bestätigte Dean frustriert.
Nachdenklich strich Bobby sich über den Bart und richtete seine Kappe. Ich wusste nicht was ihm durch den Kopf ging und ich wollte es auch nicht wissen, denn es war laut seinem Blick, nichts Positives.
Schnell fügte Denise hinzu: "Aber unser guter Sammy hier, hat einen Plan. Stimmt's Sam?"
Mit einer leichten Handbewegung deutete sie auf mich. Es stimmte ich hatte einen Plan, was aber nicht hieß, dass er gut war. Es hieß nur dass wir zur Zeit keine andere Möglichkeit hatten. Kurz räusperte ich mich und richtete mich auf, wobei ich zu Nicken begann.
"Ja, genau.", bestätigte ich Denise, "Durch etwas Recherche, habe ich herausgefunden, dass der Stein ursprünglich im Tempel von Lefkada aufbewahrt wurde. So steht es zumindest in den Aufzeichnungen. Nachdem der Stein Ende des 17. Jahrhunderts verschwand, tauchte er Mitte des 18. Jahrhunderts wieder in einem Kloster, nahe der deutschen Grenze wieder auf. Diesmal unter einem anderen Namen. Stein-Jesu. Nach den Aufzeichnung, von Mönchen aus dem Stift Aubraun, hielten sie es wohl für ein Stück des Grabsteins von Jesus, weshalb sie es als Reliquie behielten. Laut den Schilderungen ist er auf einer Seite leicht abgeflacht und es sind Zeichen eingraviert. Zudem soll er wohl etwas größer als ein Gänseei sein und rötliche Leuchten. Wobei ich gestehen muss, dass ich keine Ahnung habe, welche Größe ein durchschnittliches Gänseei hat..."
Skepsis breitete sich auf Bobbys Gesicht aus, während er seine Arme vor seinem Bauch verschränkte.
"Und was genau ist jetzt euer glorreicher Plan?", meinte er etwas unüberzeugt.
Dean beugte sich vor und stellte sein Bier ab.
Mein Bruder räusperte sich einmal und meinte entspannt wie immer: "Laut so einem Schnöselmagazien, gibt es eine Wanderausstellung, zu dessen Eröffnung eine Spendengala gegeben wird."
"Eines der eher unwichtigeren Exponate ist der Stein-Jesu aus Stift Aubraun.", führte Denise fort, "Und rate mal, welche vier Personen morgen Abend dabei sein werden?"
Bobby verdrehte die Augen, während Denise ihn herausfordernd ansah. Noch sah er nicht wirklich überzeugt aus, aber zum Glück hatten wir den Ex-Engel bei uns, denn wenn es jemand schaffen würde Bobby zu überreden, dann war sie es. Auch er schien dies zu wissen.
Leise fluchend stand er auf, wobei er fast gegen den Wohnzimmertisch gestoßen wäre, auf welchem unsere Biere abgestellt waren.
"Wenn wir das wirkliche machen, dann habe ich nur eine Frage:", knurrte er bedrohlich, "Wo zur Hölle ist meine Waffe?"
Ich verkniff mir ein Lachen, denn mit Bobby war nicht wirklich zu Spaßen. Motiviert sprang Dean auf und klopfte Bobby auf die Schulter.
"Das ist der Bobby, denn wir kennen!", lachte er ausgelassen, wobei ich nicht drum herum kam, zu bemerken wie mein Bruder einen kurzen Blick zu der Jägerin schweifen ließ.
Diese saß selig schmunzelnd auf dem alten Ledersofa und beäugte die ganze Szenerie. Ihr schien das Alleinsein mit Dean ebenfalls nicht so zu behagen. In den letzten zwei Tagen folgte sie mir des Öfteren, wenn ich den Raum verließ und tat sie es nicht war es mein Bruder der plötzlich etwas Wichtiges mit mir zu bereden hat. Aber die meiste Zeit über, hatten wir, wegen des langen Autofahrens, getrennt verbracht. In dieser Zeit hatte ich versucht etwas aus Dean heraus zu bekommen, aber darauf hin, hatte er sich entweder in Stillschweigen gehüllt, oder das Autoradio auf Trommelfell-zerreißende-Lautstärke gedreht.
Nachdenklich bis ich mir auf die Lippe. Wäre mein Bruder doch nur etwas offener, wenn es um solche Dinge ging...
"Sam? Sammy?", drang Denise's Stimme an mein Ohr, was mich aufschrecken ließ, "Hast du mir zugehört?"
Verwirrt blickte ich mich um. Dean und Bobby hatten das Zimmer schon verlassen.
"Sam?", erkundigte sie sich erneut.
"Oh ja, natürlich! Entschuldige, was hast du gesagt?", fragte ich noch leicht perplex, während Denise nur lächelnd den Kopf schüttelte.
Sie räusperte sich kurz und nippte an ihrem Bier.
"Ich habe gesagt, dass wir einen Plan brauchen.", wiederholte sie, "Ich habe mich ein bisschen informiert und laut meiner Quelle, sind dort einige Sicherheitsmaßnahmen, die uns unsere Aktion nicht unbedingt erleichtern. Da der Stein von Pergamon, oder auch der Stein-Jesu eines der wertloseren Exponate ist, gibt es nur eine Alarmanlage und eine Sicherheitstür. Mit beiden komme ich klar, aber das größere Problem ist es den Stein raus zu bringen. Sie haben exzellent ausgebildet Sicherheitsmänner und Scanner. Wenn wir uns da nichts Gutes einfallen lassen, kommen wir niemals raus."
Gedankenverloren nickte ich. Das war ein berechtigter Einwand. Ich würde mir etwas Schlaues einfallen lassen müssen. Und zwar etwas richtig Gutes. Außerdem musst wir uns schon langsam Gedanken darüber machen, wie wir den Stein zerstören konnten.
Ich wollte gerade etwas erwidern, als ich von einem lauten Scheppern unterbrochen wurde. Erschrocken hechteten Denise und ich zur Seite und zogen die Waffen. Beide richteten, wir unsere Knarren in Richtung des Getöses, während wir selbst Schutz hinter dem Ledersofa suchten. Ein Regal war umgestoßen worden und mehrere Bücher lagen am Boden verstreut, während Vasen und Krüge in lauter einzelne Teile zersprungen waren.
Was auch immer es war, war mit voller Wucht gegen den Kamin geprallt. Ruß und Asche war aufgewirbelt worden und verdunkelt für kurze Zeit die Stelle wo sich diese Kreatur befand.
Denise und ich warfen uns einen kurzen Blick zu. Bereit zu schieß, hatte sie die Waffe entsichert und geladen. Bedeutend nickte sie mir zu und zählte mit ihren Finger von drei abwärts. Sobald sie ihre Hand geschlossen hatte sprang ich über das Sofa hinweg, die Knarre auf das Ding gerichtet.
Die junge Jägerin hatte sich direkt neben mich gestellt und tat es mir gleich. Die Asche legte sich und eine große Gestalt wurde sichtbar. Eine Gestalt, deren Umriss denen eines Menschens glichen. Doch es war keiner!
Die Person stand mit dem Rücken zu uns, sodass wir nur den Hinterkopf sehen konnten. Den Hinterkopf auf welchem einen große Wunde prangte. Die Person wippte gefährlich vor und zurück fast so als wäre sie betrunken. Da wandte sie sich zu uns um.
"Hallo, Leute.", krechzte sie mit einem verschlagen Lächeln auf den Lippen.
Ruckartig sprang Denise auf und sprintete auf ihn zu. Gerade noch rechtzeitig fing sie den Mann auf, bevor er das Gleichgewicht verlor und zu Boden stürzt. Wie sie die Kraft aufbrachte, ihn zu stürzen, wo er doch um etliches größer war als sie und enorm muskulös, war mir ein Rätsel. Mit großen Schritten ging ich zu ihr und half ihr ihn auf einen Stuhl zu setzen.
"Mein Gott! Was machst du nur für Sachen?", fluchte sie leise vor sich hin, während sie sein Hemd aufknöpfte.
Erst jetzt bemerkte ich, dass es rot war. Blutrot!
Mehrere Stich und Schnittwunden zierten seinen Körper. Aus dem Nebenzimmer vernahm ich Schritt. Die Tür würde auf gerissen und Bobby und Dean stürmten ins Zimmer.
"Was ist den hier passiert?", schimpfte Bobby aufgebracht.
Dann warf er einen Blick auf Denise und sah den Verletzten. Dean tat es ihm gleich und es schien so als würde ihm sein Kinnlade zu Boden fallen. Seine Augen gelitten von dem nackten Oberkörper des Mannes, zu Denise, welche mit ihren Händen ein Stück Stoff auf eine der größeren Wunden presste und dann wieder zurück zu dem Oberkörper.
"Da bleibt mir ja die Spucke weg...", fluchte Bobby, während er ein paar Schritte auf uns zu ging, „Was macht er hier?"
Hilfesuchend schaute Denise zu mir. Ich schüttelte nur planlos den Kopf.
"Du erinnerst dich also noch?", fragte Denise fast schon zähneknirschend.
"Natürlich erinnere ich mich,...", knurrte Bobby,
"Paymon Hemondell...!"

The Return of the Goddess - Supernatural       ~\~Dean Winchester Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt