34 Verhandlungen

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Midori schielte auf Benjiro hinab, dann sah sie ihre Freundin an. »Doch. Keine Sorge. Er ist ganz lieb.«

Der Kappa knurrte. »Bloss weil Masuda-san mir dieses Versprechen abgenommen hat.« Er musterte Ayumi. »Mit dir würde ich trotzdem sehr unanständige Dinge tun.«

Der Hostess klappte der Mund auf. »Entschuldigung? Wie war das, du Giftzwerg?«

»Du hast mich schon verstanden, Rotkäppchen.«

Kazuya war stehengeblieben und glotzte Ushio und Emi an, die über Yuna standen. Obwohl ihm der Anblick der leicht, bzw. unbekleideten Frauen gefiel, erweckte ein Umstand seinen Argwohn. »Wieso hat sie meinen Dreizack?« Sein Blick traf Ayumi, die leicht lächelte.

»Als ich ihn das letzte Mal sah, wollte Yuna damit einen Drachen töten.«

Kazuya lachte auf. »Du hast Glück, Shikibu. Heute bin ich bereit alles zu glauben, also war es sicher so.« Er sah zu Ushio. »Aber nun will ich meinen Dreizack zurück haben.« Die Oni schien ihn zu ignorieren und unterhielt sich mit Emi. »Bitte.«

Midori legte ihre Hand auf seinen Unterarm. »Mizugaki-san, halten Sie sich zurück.« Ihr Blick fokussierte sich auf die Masuda-Mädchen. Sie schienen nicht in unmittelbarer Gefahr zu sein.

»Wie bitte?«

»Vergessen Sie nicht, dass wir es mit Yōkai zu tun haben. Ich halte es für ratsam sie nicht zu provozieren.«

Seufzend liess er seine Schultern hängen. »Sie haben sicher recht.«

Seine Grossmutter schob sich an ihnen vorbei und blieb mit respektvollem Abstand stehen. »Verzeihung, Ushio-san.«

Die Royale Beschützerin sprach fertig mit Emi, dann sah sie hinüber. »Ja?«

»Wenn ich kurz darf, Mizugaki-san?« Sie sah Midori an und nickte. »Darf ich nach meinen Mündel sehen?« Die Krankenschwester deutete auf die beiden Mädchen hinter den Yōkai.

Ushio wechselte einen Blick mit Emi aus, dann nickte sie Midori zu. »Natürlich.« Anschliessend musterte sie Mizugaki-san. »Was gibt es, Älteste?«

Die Grossmutter wartete bis Midori sich bei den Mädchen niederliess und leise mit Yui sprach, ehe sie Yuna abtastete. »Warum habt ihr das Dorf angegriffen? Wir haben nicht gegen die Vereinbarung verstossen.«

Emi trat vor und musterte die alte Frau. Sie sah ihre Begleiterin an. »Wer ist sie?«

»Eine der Dorfältesten.«

Die Unagi Hime kam näher. »Mein Name ist Emi. Ich bin die rechtmässige Herrscherin.«

»Makoto Mizugaki. Sehr erfreut, Emi-sama.« Sie verneigte sich vor dem Yōkai. »Wie kann ich Euch zu Diensten sein?«

Das nackte Mädchen verneigte sich ebenfalls. »Ich würde gerne zum Dorfrat sprechen, um unsere alte Vereinbarung wieder aufzunehmen.«

»Ich hör wohl nicht recht«, knurrte Kazuya.

»Sei still, du Dummkopf«, zischte seine Grossmutter. Sie wandte sich an Emi. »Sehr gern, Emi-sama.«

»Nein, Grossmutter!« Er stampfte nach vorne, doch vor ihm sprudelte eine Fontäne hoch und versperrte ihm den Weg.

»Ganz ruhig«, sagte Ushio und näherte sich. Benjiro grinste, wogegen Midori zusammengezuckt war. Sie beobachtete kurz Ushio, doch dann wandte sie sich Yuna zu.

Kazuya funkelte die Oni an, wobei sich sein Griff um den Baseballschläger verkrampfte. »Das ist übrigens mein Dreizack.«

»Er kam mir vor Jahren abhanden. Deshalb geschah überhaupt der ganze Schlamassel.«

Ein japanisches SommermärchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt