Epilog

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»Ich treffe mich noch mit Tama-kun und Megumi-chan. Es wird sicher etwas später«, erklärte Yui.

Ihre Schwester lehnte über einem Buch und sah müde auf. »Was?«

»Ich gehe noch weg. Du siehst müde aus. Ist Mathematik so anstrengend?« Die Blonde lachte.

»Ach lass mich«, murrte Yuna und nippte an ihrer Wasserflasche. »Was ist das für ein Halstuch, dass du trägst? Kommt mir irgendwie bekannt vor.«

Yui fasste an den roten Stoff mit einem grün-blauen Muster. »Ich habe es von deinen Sachen genommen. Ich hoffe, dass stört dich nicht.«

»Nicht die Bohne. Wusste nicht mal, dass ich so eins hab.«

»Okay.« Die Mittelschülerin lächelte. »Dann geh ich mal.«

»Warte.« Yuna kämpfte sich vom Boden hoch. »Ich komm mit.«

Yui legte den Kopf schief. »Solltest du nicht für deine Prüfung lernen?«

»Ich check das sowieso nicht«, wehrte Yuna ab und richtete ihre Kleidung.

»Wir gehen in den Manga-Laden. Und als Vorwarnung: Ich glaube, Tama-kun hat sich in Megumi-chan verknallt.«

»Ganz schön frühreif, der Kleine. Und sie?«

Schulterzuckend sagte die Mittelschülerin: »Sie steht auf Natsu, oder Levi, oder... keine Ahnung welchen Manga sie zuletzt gelesen hat.«

»Kommt mir irgendwie bekannt vor.« Mit einem Lachen steckte sich Yuna ihr Handy in die Hosentasche und folgte Yui zur Tür raus. Bevor sie die Tür schloss, warf sie einen Blick zurück. Erst betrachtete sie das Katana ihres Vaters, welches an der Wand aufgehängt war, danach das Wakizashi darunter.

Vielleicht ein Messer?

»Man kann nie wissen?«

Genau.

Ihr fiel das Bokutō auf, welches neben der Tür angelehnt war. Am Griffende waren die Kanji für Kira eingraviert worden. Yuna wusste nicht wo es her kam, denn sie war sich sicher, dass es nicht aus dem Takagi-Anwesen stammte. Wahrscheinlich hatte sie es in der Ferienresidenz gefunden, aber ihre Erinnerungen, und die Erinnerungen aller Reisenden, waren ziemlich verschwommen was ihre Urlaubswoche am Meer anging.

Schulterzuckend schlang sie ihre Finger darum und hob es hoch.

»Du nimmst dein Holzschwert mit?«, wunderte sich Yui.

Yuna grinste. »Man kann nie wissen.«

Ein japanisches SommermärchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt