Teil 35

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…Als dann das Brautpaar auch anwesend ist, wird das Essen aufgetischt. Es schmeckt einfach himmlisch und ich würde echt noch gerne weiter essen, aber ich bin einfach zu voll und tanzen will ich später auch noch.

Nach dem leckeren Mittagessen machen Juli, Holger, Mario und ich noch einen kleinen Spaziergang, um das beeindruckende Gebäude auch einmal ganz von außen gesehen zu haben. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm hier draußen. Neben der Burg führt ein kleiner Weg in den Berg hinunter, durch Büsche und so weiter.

"Hey Leute, wollen wir mal nachsehen wohin es da geht?", schlägt Juli vor. "Sorry, aber ich glaub ich hab davor echt die falschen Schuhe an.", wende ich ein und sehe auf meine weißen Ballerinas herab. "Ich bin auch dafür dass wir hier oben bleiben… ich will ja nicht dass mein heißer Anzug dreckig wird.", spaßt Mario.

Gott, können die das nicht mal lassen? Ich schaue ihn wütend an, er zuckt jedoch nur provokativ mit den Augenbrauen. Jetzt muss ich mich echt mal rächen. Nur wie? Warte, ich glaube wir sind vorher an einer Schlammpfütze vorbeigekommen, vielleicht könnte sein Anzug ja wirklich mal etwas Dreck gebrauchen. "Na warte!", grinse ich und schon läuft Mario los.

Juhuu, er läuft in die richtige Richtung. Nach der nächsten Kurve müsste es gewesen sein. Innerlich freue ich mich schon auf einen Triumph, aber was macht er? Natürlich! Er springt drüber! Mist, denke ich. Ich muss aufpassen, dass ich nicht selbst in den Matsch springe, kriege gerade noch so die Kurve und jage Mario weiter hinterher. Wir laufen jetzt mitten über die Wiese, Mario anscheinend absichtlich so, dass ich hinterher komme, denn mit meinen Schuhen bin ich noch langsamer. Gleich hab ich ihn! Plötzlich liege ich am Boden. Mario neben mir, er ist hingefallen und ich über ihn gestolpert.

Fast will ich schon über mein Kleid schimpfen, das zwar nicht wirklich dreckig ist, aber eben etwas zerknittert, aber da schauen uns Mario und ich in die Augen und fangen laut zu lachen an. "Jetzt ist dein Anzug doch noch dreckig geworden!" necke ich ihn und zupfe einen Grashalm aus seinen Haaren. Doch er erwidert nur: "Tja, gehört zu meinem Plan." Fragend lächle ich ihn an und will wissen was sein Plan ist. "Mein Plan war dich hierherzulocken.", erklärt er. Toll, war ja klar. Wie schafft er es bloß immer meine Pläne zu durchkreuzen? Seine Antwort bringt mir aber auch nicht wirklich viel, also frage ich weiter nach: "Ja und warum wolltest du mit mir hierher." Er lächelt, zupft mir auch einen Grashalm aus meinen Haaren, schaut mir noch kurz aber intensiv in die Augen und sagt dann: "Damit ich das hier endlich tun kann." Er beugt sich langsam zu mir herunter und ich schließe meine Augen.

Für eine Millisekunde berühren sich unsere Lippen, es war wie ein  kurzer, heftiger Stromschlag, doch da ertönt Julis Stimme mit lautem Rufen: "Holger, ich glaube da sind sie!", und schon erscheint sie hinter einem Gebüsch. Gerade noch rechtzeitig, bevor sie uns so sehen, lösen wir uns voneinander, jedoch denke ich ahnt Juli was passiert ist.

Wir rappeln uns auf und gehen dann langsam mit den anderen zurück. Als Juli und ich etwas weiter hinten gehen, ermahnt mich Juli: "Hey Krissi, du kannst doch noch wenigstens bis heute Abend warten, oder? Denk an unseren Plan!" Sie hat ja recht, aber in dem Moment hab ich einfach nicht daran gedacht, es war echt magisch und ich wünschte, Juli wäre nicht hineingeplatzt, obwohl ich ja eigentlich immer noch den Plan verfolge…

Mein (Alb-)Traum: Spielerfrau (Mario Götze FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt