Kapitel 25

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Es war nicht Tyler. Es war Alec.

Ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte.

Die Bürgermeister-Frau, der die Pause wohl offenbar zu lang wurde, stammelte sichtlich aus dem Konzept gebracht: „Gut, äh, dann wohl Leah Fox mit...äh...". Hilfe suchend sah sie Alec an.

„Alec Fuentes.", flüsterte er ihr zu.

„Alec Fuentes!", rief sie laut. Die Menge klatschte.

Ich hatte also keine Wahl. Ich ergriff seine Hand und ließ zu, dass er mich von dieser verdammten Treppe weg zur Tanzfläche führte.

„Wieso hast du das getan?", zischte ich Alec zu. „Und wo ist Tyler?!"

„Du wolltest mit Ty herkommen?", fragte Alec zurück und überging meine Frage einfach.

Verdammt, die beiden kannten sich aus dem Football-Team.

Ich nickte nur. Er schwieg.

Wir stellten uns in die Reihe der schon aufgerufenen Pärchen.

„Um auf deine Frage zu antworten: Ich glaub, Tyler ist gar nicht hier. Ich hab dich da oben gesehen und konnte dich da nicht so allein stehen lassen.", sagte er dann.

Und wieder etwas, dass ich nicht erwartet hatte.

„Dann...äh danke.", sagte ich leise.

Er lächelte mich an. Ich senkte den Blick.

Ich spürte seine grünen Augen auf mir ruhen. Dann beugte er sich zu mir und flüsterte mir ins Ohr: „Hat dir heute Abend schon jemand gesagt, wie schön du bist, princesa?"

Ich wusste nicht, was ich sagen oder tun sollte. Normalerweise war ich wirklich nicht auf den Mund gefallen, aber dieser Typ... Irgendetwas war anders an ihm. Er machte mich sprachlos.

Also sagte ich gar nichts und sah auf meine Hände.

Er lachte leise.

Plötzlich fiel mir etwas ein.

„Warte, warst du nicht mit Virginia hier?", fragte ich und sah mich um.

Er nickte und grinste nur.

Oh-oh. Das war gar nicht gut. Suchend blickte ich mich um, denn ich erwartete, jede Sekunde von einer stink-wütenden Virginia zu Boden gerissen und verprügelt zu werden, dafür, dass ich ihr ihr Date geklaut hatte. Wobei, eigentlich war es ja Alecs Schuld gewesen.

Er schien meine Gedanken zu erraten.

„Sie wurde noch nicht aufgerufen.", sagte er.

Na prima.

In diesem Moment schallte die Stimme aus dem Lausprecher neben uns: „Virginia Milhouse!"

Sie erschien in ihrem absolut geschmacklosen Kleid oben an der Treppe.

Die konnte froh sein, wenn sie es bis nach unten schaffte, ohne dass der gesamte männliche Jahrgang ihr Höschen unter ihrem super-kurzen Kleid gesehen hatte. Wenn sie überhaupt eins trug.

Sie ließ ihren Blick im Saal schweifen. Dann bleib sie bei mir hängen. Sie sah Alec neben mir stehen und begriff. Für den Bruchteil einer Sekunde sah ich in ihren Augen puren Hass. Gemischt mit Wut und Eifersucht.

Oh-oh. Ganz und gar nicht gut.

„Mit...", begann die Frau des Bürgermeisters.

„Schon gut, ich bin allein gekommen.", unterbrach Virginia sie barsch.

Die Frau sah sie verwirrt an. Dann lachte sie unsicher und sagte: „Ach, die jungen Frauen heute! Alle so emanzipiert!"

Virginia setzte ein falsches Lächeln auf und schritt die Treppe hinunter.

Doch anstatt sich auf die Tanzfläche zu begeben, verschwand sie einfach in der Menge.

Verdammt, soeben hatte ich mir den Hass unserer Schul-Schlampe (und deren treuer Gefolgschaft) verdient. Na prima. Ich konnte froh sein, wenn ich den Abend heil überlebte. Wenn man mal überlegte, welchen Aufstand sie schon gemacht hatte, weil Alec auf der Party mit mir geredet hatte...

Bad boys do it better?Donde viven las historias. Descúbrelo ahora