Kapitel 92

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"Hier.", sagte Tyler und reichte mir ein Shirt von sich. "Kannst du für die Nacht haben."
Ich zog mein eigenes Shirt aus und schlüpfte schnell in seines.
Sein Blick blieb für den Bruchteil einer Sekunde an mir hängen, dann fasste er sich wieder und zog seine Hosen aus.
In Boxershorts und Shirt ging er ins Bad hinüber.
Ich setzte mich auf sein breites Bett.
"Du kannst dich schon hinlegen, ich dusch nur noch schnell, das verdammte Blut klebt überall.", rief er aus dem Bad.
Ich rief ein "okay" zurück, zog meine Jeans aus und kuschelte mich in dem übergroßen Tshirt unter seine Bettdecke.
Das Kissen roch nach Tyler und ich merkte plötzlich, wie müde ich eigentlich war.
Ich schloss die Augen und atmete tief aus.
Der Tag hatte mich fertig gemacht. Vor allem der Abend.
Ich hörte die Dusche im Bad laufen. Das Rauschen entspannte mich und ich döste ein.
Irgendwann hob sich die Bettdecke an, und Tyler legte sich vorsichtig neben mich.
"Leah?", wisperte er kaum hörbar.
"Hm?", machte ich.
Er lachte leise. "Gute Nacht."
Er gab mir einen Kuss und legte sich entspannt neben mich.
Ich sah ihn an, und trotz der Dunkelheit im Zimmer sah ich, dass er lächelte.
Vorsichtig rückte ich näher an ihn heran.
Er verstand und ließ mich in seinen Arm kriechen.
Sein Oberkörper war nackt und er trug nur seine Boxershorts.
Ich kuschelte mich an seine Brust und küsste sie leicht. Seine Haut roch nach Sommer.
Er küsste mich auf den Scheitel.
"Gute Nacht.", murmelte ich noch, bevor ich in einem tiefen, traumlosen Schlaf fiel.
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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fiel mein Blick als erstes auf die Uhr an Tylers Wand.
Halb elf.
Ich gähnte. Tylers Arm lag um mich geschlungen.
Er schlief noch.
Ich drehte mich vorsichtig, und sah ihn an.
Er öffnete die Augen. Meine Bewegungen hatten ihn also doch geweckt.
"Morgen.", sagte ich leise.
"Morgen.", antwortete er mit verschlafener, rauer Stimme.
Ich musste grinsen und gab ihm einen Kuss.
Seine Nase war noch immer ein bisschen geschwollen.
Ich berührte sie vorsichtig. Tyler grummelte irgendwas und hielt meine Hand fest.
"Ich will noch schlafen.", sagte er und schloss die Augen wieder.
Ich lachte und kuschelte mich an seine nackte Brust.
Er brummelte zufrieden und strich mit der Hand über meinen Rücken.
Ich schloss die Augen und versuchte wieder einzuschlafen, als mein Handy klingelte.
"Mist.", murmelte ich, sprang aus dem Bett und wühlte in meiner Tasche.
"Hallo?", fragte ich atemlos.
"Schätzchen, wo bist du bitte?!", fragte mein Dad.
"Bei Tyler.", sagte ich kleinlaut. "Ich weiß, ich wollte eigentlich nach dem Kino nach Hause kommen, aber dann hab ich spontan bei ihm übernachtet."
"Aha.", machte Dad nur. "Sind Amy und Michael da?"
"Ja, die schlafen aber glaub ich noch. Es ist immerhin Samstag."
"Okay. Sag Tyler einen schönen Gruß.", sagte er. "Komm dann einfach irgendwann heim."
"Mach ich. Und entschuldige, dass ich nicht bescheid gesagt habe."
"Schon okay, ich hab nur einen mittelschweren Herzinfarkt gekriegt, als ich dein Bett heute morgen leer vorgefunden hab.", sagte er sarkastisch und lachte.
"Tut mir leid.", murmelte ich.
"Schon vergessen. Also, bis dann.", sagte er und legte auf.
Zerknirscht steckte ich mein Handy zurück in meine Tasche.
"Dein Dad, der wissen wollte, wo du bist?", fragte Tyler vom Bett aus und gähnte.
Ich nickte. "Und schöne Grüße Soll ich ausrichten."
Tyler sah mich entsetzt an. "In der Vater-einer-Tochter-Sprache heißt das soviel wie: I am watching you, Freund meiner Tochter, also nimm dich in acht."
Ich musste lachen und kroch zurück ins Bett. "Du bist bescheuert."
"Gar nicht, das ist die Wahrheit!", sagte er grinste.
Ich legte mich bequem auf den Rücken und Schloss die Augen wieder.
Ich blieb noch zwei Stunden liegen, bis ich mich aufraffen konnte, aus Tylers Bett wieder aufzustehen.
Er zog sich ein Shirt und eine Hose an und fuhr mich nach Hause.

Bad boys do it better?Where stories live. Discover now