Kapitel 59

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Und ich sah in Tylers besorgtes Gesicht.

"Mein Gott, Leah...Steig ein!", sagte er.

Das ließ ich mir nicht zwei mal sagen.

Ich schlüpfte ins Auto und zog schnell die Tür hinter mir zu.

Tyler fuhr los.

"Wa-was m-machst du denn hier?", bibberte ich zusammen. Meine Zähne klapperten, ich war nass bis auf die Haut und fror wie ein Hund.

"Auf dem Rücksitz liegt meine Jacke.", sagte Tyler statt einer Antwort.

Ich griff nach hinten und wickelte mich schnell in den Stoff. Die Jacke roch nach Tyler.

"Ich wollte zum joggen in den Wald fahren, als es anfing zu regnen und ich umgedreht bin."

"Ah.", machte ich nur.

Tyler sah mich mit einem Seitenblick an. "Was du um halb sieben Uhr morgens ohne Schuhe an einer Bushaltestelle mitten im Regen machst, frag ich besser nicht, oder?"

Ich schüttelte den Kopf und spürte wieder den Kloß in meiner Kehle.

Tyler schwieg den Rest der Fahrt, wofür ich ihm wirklich dankbar war. Ich war fertig mit der Welt.

Als er vor meinem Haus hielt, saß ich einfach nur da. Der Regen prasselte laut auf das Dach des Autos, als Tyler den Motor ausstellte.

"Geht es dir gut?", fragte er in die Stille hinein.

Ich sah ihn an, sein Gesicht war besorgt.

"Nein.", sagte ich leise und lächelte schwach.

Tyler nahm meine Hand und drückte sie.

"Du weißt, dass ich für dich da bin?"

Ich nickte. "Danke, Ty."

Ich schnallte mich ab, und umarmte ihn. Er schloss seine Arme um mich und ich zwang mich, nicht wieder loszuheulen.

"Ruf mich an, wann immer du mich brauchst, okay?", sagte er leise.

Ich lächelte ihn an und stieg schweigend aus dem Auto.

Er wartete noch, bis ich an der Haustür war, bevor er den Motor wieder startete und losfuhr.
Ich ging ins Haus, und in mein Zimmer. Dort zog ich die nassen Sachen aus und sprang unter die Dusche.

Ich stand eine geschlagene Stunde unter dem heißen Wasser und wartete darauf, mich wenigstens etwas besser zu fühlen.

Irgendwann gab ich auf und stellte das Wasser aus.

Ich zog meinen Pyjama an und legte mich ins Bett.

Ich setzte mir meine Beats Kopfhörer auf und stellte die Musik auf volle Lautstärke.

Irgendwann merkte ich, dass mein Handy neben mir klingelte. Sophie.

"Guten Morgen, und wie wars gestern?", rief sie fröhlich ins Telefon.

"Frag nicht.", seufzte ich. "Am besten kommt ihr vorbei und ich erzähl euch die ganze Geschichte."

Stille am anderen Ende der Leitung.

"Schoko-Eis nötig?", fragte Sophie dann leise.

"Ja.", schniefte ich nur.

"Wir kommen in einer Stunde. Ich ruf schnell Val an."

"Danke, ihr seid die besten.", sagte ich nur.

"Bis gleich. Und nicht weinen!", befahl Sophie und legte auf.

Ich warf mein Handy neben mich auf das Bett und kugelte mich zusammen.

Bad boys do it better?Where stories live. Discover now