Kapitel 91

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Tyler schloss die Tür auf und gemeinsam gingen wir in die Küche, in der noch Licht brannte.
Ich wollte gerade etwas sagen, als ich einen spitzen Schrei hinter mir hörte.
Tylers Mom stand hinter mir, im Pyjama, und sah völlig entsetzt von Tyler zu mir und wieder zurück.
"Was zur Hölle ist passiert?!", rief sie und lief zu Tyler.
"Ach, so eine Laterne stand mir im Weg und ich bin voll dagegengelaufen.", sagte er und verzog das Gesicht, als Amy seine blutende Nase betastete.
Er log. Er log, damit er nicht sagen musste, dass mein bekloppter Ex-Freund seine Eifersucht nicht im Griff hatte. Das hätte ein wirklich beschissenes Licht auf mich geworfen. Er log für mich.
Amy sah zu mir, sie schien Tyler nicht zu glauben.
"Wo kommt ihr überhaupt her?", fragte sie mich.
"Wir, äh, wir waren im Kino.", stotterte ich. Toll, das klang mit meinem Gestotter sicher wie eine Lüge.
Amy nickte nur.
Dann ging sie zum Kühlschrank und holte etwas Eis heraus.
"Kühl das.", sagte sie und gähnte. "Ich gehe wieder ins Bett. Kommt ihr allein klar?"
Tyler und ich nickten.
"Dann gute Nacht."
"Gute Nacht.", sagten wir beide.
Sie verschwand nach oben.
"Es tut mir so leid.", flüsterte ich und ging auf Tyler zu.
Er hielt sich den Kühlbeutel an die Nase und winkte ab. "Nichts davon ist deine Schuld."
"Doch, das alles. Und ich wollte nie, dass er dich schlägt.", sagte ich leise und nahm sein Gesicht in meine Hände.
Wie er so vor mir saß, auf dem hohen Hocker in seiner Küche, seine Nase blutend wegen mir und mich ansah, realisierte ich: ich liebte ihn. Für das was er war, und vor allem für all das, was er nicht war.
Vielleicht war es nicht das selbe wie das, was ich bei Alec gespürte hatte, aber es war genug. Für den Moment war ich einfach froh, dass er da war.
Er sah mich immer noch an.
Dann stand er auf und gab mir einen leichten Kuss.
"Das wird schon wieder.", murmelte er leise, und ich war mir nicht sicher, ob er seine Nase oder die Sache mit mir und Alec meinte.
Ich nickte nur.
"Wie kommst du nach Hause?", fragte er.
Ich zuckte mit den Schultern.
Er sah mich an. "Du kannst hier bleiben für die Nacht."
"Okay.", sagte ich nur leise.
"Komm.", sagte er, nahm das Icepack und meine Hand und zog mich mit sich.

Bad boys do it better?Where stories live. Discover now