Kapitel 5 (REMASTERED)

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Thor

Ich stand auf dem Trainingsplatz und kämpfte grade gegen Sif, als mich ein paar blaue Augen geradezu aus der Bahn warfen. Durch diese Ablenkung gelang es Sif, mich auf den Boden zu werfen und mich zu zwingen, aufzugeben.Ich bedankte mich dür den Kampf und ging hinüber zu meinem Bruder und seiner Begleitung. In meinem Rücken spürte ich die wütenden Blicke von Sif, doch ich war zu fixiert auf die blauen Augen, als dass ed mir was ausmachen würde. Ich könnte mich dafür schon entschuldigen.

Als ich mich näherte, bemerkte Loki mich.

"Oh, Ihr konntet also nicht lange von mir getrennt sein.." begrüßte ich an Loreena gerichtet, Loki rollte sichtlich mit den Augen und auch wenn ich es nicht sehen konnte, war ich mir sicher, dass Sif es ihm hinter meinem Rücken gleich tat.
Sie löchelte nur verlegen und sah zur Seite, daraufhin spürte ich einen Tritt in den Rücken und den darauffolgenden Schmerz, gefolgt von dem unsanften Aufkommen auf der Brust. "Ein Krieger darf seinem Gegner niemals den Rücken zuwenden, Thor. Sei froh, dass es nur ein Tritt war, das nächste Mal könnte es ein Schwert sein." Ich genoss grinsend die Sticheleien von Sif, während ich mich wieder aufrappelte und mich abklopfte. "Wohlan, Ihr habt Recht, ich ließ mich ablenken."
Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Loreena Loki etwas zuflüsterte, während sie zu Sif schielte.
"Was war das?" Reagierte Sif instinktiv feindselig, worauf Loreena augenscheinlich nur gewartet hatte. "Oh, verzeiht.. Ich sagte gerade, dass ich Euren kleinen Tritten und mickrigen Hieben mit verbundenen Augen ausweichen könnte.." skeptisch sah ich Loki an, der mich jedoch halb beruhigend, halb schelmisch grinsend ansah und ich war mir nicht sicher, ob ich einschreiten sollte, denn ihre Worte verfehlten bei Sif ihre Wirkung nicht.
"Wie war das?" Fragte sie mit zusammengekniffenen Augen, während Loreena langsam vortrat. "Ja, ich meine.. euer Trainingplätzchen ist ja ganz niedlich... " sie sah sich musternd um, während sie sich in Position Sif gegenüber brachte, welche freundlos grinste und die Augen schloss. Ich kannte Sif gut genug, um zu wissen, das sie bedacht nach den richtigen Worten suchte. "Nun denn... Zeig mir, was du kannst.." sie warf Loreena ein Schwert zu, welches sie lässig fing und es begutachtete. "Hm, naja.. für einen Trainingskampf wird es reichen." Über die Klinge hinweg blickte Loreena Sif an und man konnte förmlich das Feuer in den Augen beider Frauen erkennen. "Hat einer von euch denn eine Augenbinde oder ähnliches dabei?" Setzte Loreena noch einen nach und Sif wirkte zunehmend unbeherrschter.
"Wer bist du eigentlich, dass du hier so ein großes Mundwerk verlauten lässt?"
Loreena wirbelte ein paar mal elegant die Klinge in der Hand herum. "Besieg mich und ich erzähle es dir."

Loreena:
Ich wusste es war nicht die feine Art, aber ich konnte einfach nicht an mich halten, es war viel zu aufregend, die Möglichkeit zu haben, gegen eine richtige Asgardianerin zu kämpfen.
Loki kam noch einmal zu mir und fragte mich, ob ich mir sicher sei, doch ich lächelte.
"Loki, vertrau mir, ich schaff' das. Nur, weil ich so klein bin heisst das nicht, das ich nicht wendig und flink sein kann."
Er nickte, akzeptierte meine Entscheidung und wollte zurück gehen, doch ich zischte ihn nochmal zurück.
"Ausserdem musst du dann nicht darunter leiden, mich vorhin herausgefordert zu haben" zwinkerte ich ihm zu.
Er grinste und war, wie es schien, weniger besorgt.
"Kann es dann bald mal losgehen?!" rief Sif belustigt, doch ich lachte verächtlich.
"Glaub mir, der Kampf ist schneller vorbei, als dir lieb' ist." rief ich ihr zu, woraufhin sie nur verächtlich schnaubte.
Thor guckte zwischen uns hinterher. "Bereit?" fragte er."Bereit!" riefen wir beide.
"Dann.. Los!"
Sie griff mich sofort an, unkontrolliert, zu viele Impulse. Ich steckte mein Schwert ein und brauchte nur ein paar Stupsern mit dem Zeigefinger, um sie aus dem Gleichgewicht und zu Fall zu bringen.
Sie sah mich fassungslos an, doch ich sagte nur: "Deine Deckung ist zu offen."
Eigentlich waren es nur ihre Emotionen, die sie nicht richtig kanalisierte, denn Sie ließ sich von negativen Gefühlen lenken, anstatt sie kontrolliert in ihre Angriffe zu stecken. Ich schnaubte kurz verächtlich auf, da mir die Worte meines Vaters wieder in den Sinn kamen, als er mich wieder stundenlang durch die Katakomben jagte, trainingshalber. Ich habe es gehasst, alles war mit Spinnen voll und es war dunkel und von jeder Ecke kamen Geräusche einher. Damals hatte ich Angst und verletzte mich selbst, weil ich mich von der Angst geleitet wurde, hätte ich damals die Beherrschung gehabt, hätte ich meinem Vater den Arm abgeschlagen.
Sif sprang auf und lief wieder auf mich zu. Ich sprang hoch, machte ein Flickflack über ihre Schultern, zog mein Schwert und hielt es ihr von hinten an die Kehle, das andere Schwert hatte ich auch gezogen um mich vor einem überraschenden Angriff von unten zu schützen.
"Nun... wir machen bis 3, ja?"
Flüsterte ich sanft in ihr Ohr, doch sie stieß sich weg und sah sich um.
Wir hatten nicht gemerkt, wie sich ein kleiner Kreis von Schaulustigen um uns gebildet hatte.
Ich blickte zu Loki, der mit den Armen verschränkt beeindruckt zusah. Ich grinste und mein Kopf wurde ein wenig warm.
"Wer bist du?" Fragte Sif nochmal, während sie sich ungläublig an die Kehle fasste, wo gerade eben noch mein Schwert war.
"Ich wüsste nicht, was das jetzt zur Sache tut.. ich sagte; wenn du mich besiegst, sag ich dir alles, was du wissen willst."
sagte ich, und erhob meine Klinge betrachtend.
"Aber ich kann es doch etwas leichter für dich machen.." Ich zog mein Halstuch ab und band es mir um die Augen.
"Jetzt wirst du übermütig." lachte sie.
Ich zog mein Schwert.
"Möglich. Aber das hier ist Training und kein richtiger Kampf. Man muss auf alles gefasst sein. Und Ausserdem ist das nicht mein erstes Mal, du wirst mich nicht verletzen, keine Sorge." grinste ich.
Ich schloss zusätzlich die Augen, um mich besser konzentrieren zu können. Ich hörte sie von links kommen, erhob meine Schwerter und blockte sie ab.
Vermutlich war sie nicht voll bei der Sache, doch das konnte ich für mich nutzen, denn als sie im passenden Winkel zu mir stand, als sich unsere Klingen kreuzten, verpasste ich ihr darüber hinweg eine Kopfnuss die sie zurücktaumeln und ihr Schwert fallen ließ, welches ich auffing und sie zu mir zog. Das eine Schwert lag an ihrem Hals, das andere hinter ihrem Kopf an ihrem Genick anliegend.
"Der Kampf ist vorbei!" rief Thor.
Die Menge jubelte und löste sich danach auf. Ich steckte die Schwerter zurück und löste mein Halstuch. Dann streckte ich ihr die Hand entgegen.
"Es hat Spaß gemacht, gegen dich zu kämpfen"
Sie ergriff meine Hand und schüttelte sie. Danach kniete sie vor mir nieder.
"Bitte.. unterweise mich." sagte sie und ich sah sie sprachlos an.
"Ehm. bitte?" Fragte ich als ich meine Stimme wiedergefunden hatte.
Sie blickte mich strahlend an "Wenn das nichts war, möchte ich gerne sehen, wie du kämpfst, wenn du etwas kannst.. Ich bitte dich, unterweise mich!"
Ich dachte nach..
"Ich habe eine bessere Idee.. ich werde dich, sobald es mir möglich ist, in meine Trainingseinheit eingliedern.. Davor muss ich aber noch ein paar andere Sachen trainieren.." Etwas frustriert musterte ich meine Hände, doch blickte dann auf und sah sie an, während sie sich wieder aufrichtete. "Ich bin Loreena, Tochter des Kriegsgottes Ares."
Ihre Augen blitzten auf. "Ich las so viel über die Schlachten in Midgard. Seine Schlachtzüge sind legendär." Schwärmte sie, doch ich schüttelte nur etwas bedrückt den Kopf. "Mehr gibts eigentlich auch nicht.."Sie lächelte. " Es war mir eine Ehre" sagte sie, "wenn Ihr mich entschuldigt, ich muss zu einer Missionsbesprechung.." Sie schlug ihre Faust auf ihre Brudt, was ich ihr etwas instinktiv aber lange nicht so elegant nachmachte und sie ging in den Palast.
Thor kam auf mich zu.
"Das war ja unglaublich! Bitte, kämpfe auch gegen mich!"
"Du unterlagst ihr vorhin, ich bezweifle, dass du so gut wie sie bist." meinte ich nur
"Ausserdem bin ich erschöpft.." log ich. Ich hatte hier bewirkt, was ich bewirken wollte.
Nun kam auch Loki dazu. "Ja, du siehst wahnsinnig erschöpft aus, Komm mit, ich gebe dir etwas zum Trinken."
Ich nickte und ließ mich von Loki mitziehen, während wir einen perplexen Thor alleine dastehen ließen.
"Das war beeindruckend.. " murmelte Loki schließlich, als wir um eine Ecke gebogen waren.
"Oh, vielen Dank." Versuchte ich bescheiden zu klingen, doch vergebens.
"Gib dich niemals kleiner als du eh schon bist." Tadelte er mich nur, woraufhin ich stehen blieb und ihn gespielt empört mit offenem mund ansah.
"Müssen wir zurück und herausfinden, wer größer ist? Ich habe es so gut mit dir gemeint und hab dich verschont." Warf ich ihm überdramatisiert vor, was ihn wieder zum Lachen brachte.
"Theatralik. Gefällt mir."
Wir waren vor einer mittelgroßen Holztür angekommen und er öffnete sie und zog mich hindurch.
Erwartungsvoll sah ich mich um und stellte fest, dass es ein Schlafgemach war.
"Möchtest du etwas trinken?" Fragte er, während ich mich umsah und ein ganzes Arsenal an Büchern entdeckte. "Wasser, bitte." Erwiederte ich, während ich mir die Sammlung genau ansah. Irgendetwas zog mich näher zu einem abgenutzten, grünlich schimmernden Buch hin, was ich genaustens musterte. Es war so, als würde es nach mich rufen. Nein, ich war mir relativ sicher, dass es mich rief.
"Hier.." er drückte mir das Glas in die Hand und ich musste wohl ganz erschüttert ausgesehen haben, denn augenblicklicj fragte er, was los sei.
"Hörst du das nicht? Das Buch, es ruft..." ich blickte wieder zu dem Buch
Verständnislos nahm er es aus dem Regal und schlug es auf.
"Das ist ein komisches Buch, mit irgendeinem Zauber belegt.. ich kann es nicht dechiffrieren und dementsprechend nicht lesen.."
Gebannt starrte ich auf das Buch und hob meine Hand. "Darf ich mal...?" Fragte ich zögerlich, er nickte und gab es mir in die Hand. Auf einmal wurde mir angenehm warm und als ich es durchblätterte, erschien eine Schrift. Loki und ich sahen und verdutzt an, während er laut vorlas: "Geschöpfe der Macht, im ersten Feuer geschmiedet, manchmal Welten entfernt und doch in der Seele vereint." Noch immer irritiert starrte ich auf diese Worte, doch Loki hatte sich mittlerweile wieder gefasst, blätterte weiter und ich stutze. "Leer..."
Nun nahm Loki mir das Buch aus der Hand und musterte es erneut durchdringlich. "Ich glaube, du solltest das Buch mal mitnehmen.. ich kriege das Gefühl nicht los, das es nicht für meine Augen bestimmt ist." Er reichte es mir wieder und lächelte. "Versuch es mal in Ruhe, wenn du allein bist."
"Wirklich? Wow, vielleicht kann ich ja irgendwas herausfinden..
Da wir gerade beim Thema sind... ich sollte vielleicht mal nach Hause, sonst haben sie bald den ganzen Planeten durchkämmt bevor ich wieder da bin.
Loki nickte verständnisvoll, woraufhin ich meine Hand nach vorne streckte und die Augen schloss. Währenddessen kontentrierte ich mich auf exakt das gleiche Gefühl, was ich hatte, als es mich hier her verschlug und als ich die Augen wieder öffnete, war tatsächlich ein Portal in mein Gemach erschienen.
Loki schlug mir beglückwünschend auf die Schulter und ich grinste stolz. Doch das grinsen wich, als mir bewusst wurde, das das Abschied bedeutete. "Loki, es war ein wundervoller Tag, danke. Ich.. ich würde dich gerne wiedersehen.." Verdammt, ich wurde schon wieder leicht rot, denn er sah mich schmunzelnd an. "Ich dich auch, oder weshalb denkst du, wprde ich dir ein Buch mitgeben?" Ich lachte nur, nahm all meinen Mut zusammen und küsste ihn auf die Wange. Ehe er darauf reagieren konnte, ließ ich mich durch mein Portal purzeln und sah von meinem Gemach aus, wie er leicht errötete. Ich winkte ihm nochmals zu, ehe sich das Portal schloss. Bedacht darauf, leise zu sein, ließ ich mich in mein Bett fallen und wollte am liebsten in mein Kopfkissen schreien, doch dann viel mir das Buch in meinem Arm ein. Nervös sah ich zum Fenster, in den strahlenden Nachthimmel. Für heute hatte die Müdigkeit gesiegt, mogen war auch noch ein Tag. Für heute war ich fertig. Ich stand nochmals kurz auf, um das Buch unter meiner Kleidung in der Kommode zu verstecken, dann begab ich mich in meinen Waschraum, um mich zu duschen, Zähne zu putzen und umzuziehen und dann schnellstens ins Bett zu hüpfen. Als ich mich so einkuschelte, konnte ich nicht aufhören zu grinsen. Was für ein schöner Tag.

Why can you change me? (Wird REMASTERED)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt