Chapter 51

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Mit unsicheren Schritten folge ich den beiden Jungen die Treppe in den Gang herunter

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Mit unsicheren Schritten folge ich den beiden Jungen die Treppe in den Gang herunter. Dort erwartet uns wie bereits angekündigt Agent McCall, der wie gewohnt im schwarzen Anzug und Krawatte auftritt. Ich frage mich, ob er das Outfit eines FBI Agents jemals auszieht.

„Hallo Scott," er nickt seinem Sohn kurz zu, bevor er Stiles gekonnt übersieht und seinen Blick direkt auf mich richtet, „Hallo Virel." Er nickt mir kurz zu, wendet seinen Blick jedoch nicht von mir ab. „Dad was machst du hier?" fragt Scott jetzt mit einer verwunderten Stimme und tritt vor seinen Vater. Seine Hand legt sich auf dessen Schulter und mit einem sanften Druck möchte er sich und seinen Vater leicht von uns wegdrehen. Jedoch hält Agent McCall dem Schulterdruck stand und überhört sogar die Frage seines Sohnes. Stattdessen liegt sein Blick noch immer unausweichlich auf mir. Ich habe das ungute Gefühl, dass er wegen mir gekommen ist.

„Geht es dir gut Virel? Du siehst so blass aus," stellt er anschließend fest und verunsichert lege ich meinen Kopf leicht schräg, sodass meine Haare über die Wunde in meinem Nacken fallen. Auch wenn mir diese Bewegung Schmerzen bereitet, zwinge ich mich selbst dazu, mir nichts anmerken zu lassen. Ich werfendem Sheriff einen kurzen, fragenden Blick zu, was dieser jedoch nicht zu bemerken scheint. Stattdessen behält er den Agent genau im Blick, wie es auch sein Sohn tut. Also setze ich ein kleines Lächeln auf und antworte auf die Frage des Mannes: „Ja mit geht es gut. Die letzten paar Tage waren einfach nur anstrengend mit der Schule und so."

Verstehend nickt der FBI Agent, während ich jetzt auch den Blick des Sheriffs und den seines Sohnes auf mir spüren kann. Stützend lehne ich mich leicht an das Treppengeländer und hoffe, dass sich die blasse Farbe in meinem Gesicht bald verflüchtigt. „Ich habe gehört du machst dich ganz gut in der Schule," Ich nicke, auch wenn er die Feststellung nicht als Frage formuliert, „Aber ich habe gehört du hast auch schon ein paar Stunden verpasst." Überrascht reise ich die Augen auf starre den Mann an, der scheinbar darüber Bescheid weiß das ich dank Stiles und Scott ein paar Schulstunden "ignoriert" habe. Hilfesuchend werfe ich den beiden Jungen einen kurzen Blick zu, sehe bei ihnen jedoch selbst nur Überraschung. Stiles wirkt auf mich sogar etwas sprachlos, was mich fast noch mehr überrascht als das Wissen des FBI Agents.

„Ja da ging es mir nicht so gut," versuche ich mich mit einer simplen Erklärung aus der Situation zu reden und dabei nicht allzu ertappt auszusehen. „Aber gut genug um dem Eichenhaus ein Besuch abzustatten?" Obwohl er seinen Satz als Frage formuliert, weiß ich, dass er keine Antwort braucht. Er weiß bereits, dass ich im Eichenhaus war, was mich im Panik versetzt. Mein Blick fährt zu Scott, der seinen Vater noch überraschter mustert als zuvor. Dann lasse ich meine Augen zu Stiles wandern, der den Vater seines Freundes blinzelnd anstarrt und weiterhin sprachlos wirkt. Zum Schluss landet mein Blick auf dem Sheriff, der seinen Gegenüber kritisch anstarrt.

„Was soll das hier werden, Agent?"
Obwohl die beiden sich sicherlich privat kennen, verzichtet der Sheriff in diesem Moment auf den Vornamen und spricht seinen Kollegen nur mit seinem Titel an...und das fast schon höhnisch. „Ein Verhör?" Bei dieser Frage tritt der Sheriff etwas weiter nach vorne und baut sich vor dem du dunkelhaarigen Mann auf. „Ich bin nur hier, um meinen Sohn abzuholen," widerspricht Agent McCall dem Sheriff und schenkt ihm ein Lächeln. Ich sehe, dass sein Blick dabei verdächtig schnell zu mir und wieder zurück schwenkt. Dadurch weiß ich, dass er nicht ganz die Wahrheit sagt.

„Ich hätte den Bus nehmen können," wendet Scott jetzt ein, was sein Vater leicht abwinkt, „Ich war gerade in der Nähe." Darauf erwidert niemand was. Wahrscheinlich weil der Sheriff dahinter eine Ausrede vermutet, Scott seinem Vater nicht widersprechen möchte und Stiles von einem strengen Blick seines Vaters zum verstummen gebracht wird...und ich fühle mich gerade nicht bereit für Widerworten und eine damit beginnende Diskussion.

„Ich habe alle meine Sachen hier," wirft Scott jetzt ein um die entstandene Stille zu unterbrechen. Diese hängt wie Blei ziehend schwer über uns und verunsichert ziehe ich an dem Saum meines Pullovers. Dabei spüre ich noch immer das heiße Pochen meines Nackens, das mich weiterhin an die Verletzungen erinnert...und an die Bilder, die sie in mir hervorgebracht haben. Selbst die flüchtige Berührung meiner Haare reizt die Schnittwunde und ich kann das Brennen in meinem Körper spüren.

„Wir können gehen, Dad," wiederholt Scott seine Aussage in deutlicheren Worten, spricht seinen Vater dieses Mal jedoch direkt an. In seiner Stimme schwingt Ungeduld mit und ich bilde mir ein, in seinem Blick auch so etwas wie eine Entschuldigung zusehen. Er scheint den Auftritt seines Vaters mehr als unangebracht zu finden und plötzlich habe ich das Bedürfnis ihm einzureden, dass er nichts dafür kann. Auch wenn die neu zurückgekommenen Erinnerungen noch immer schwer auf meinen Schulter lasten, hat der Teenager mir geholfen sie wiederzuerlangen - somit hat er bisher mehr für mich gemacht als sein Vater.

In der Zwischenzeit hat Agent McCall seinem Sohn zugestimmt und während dieser in seine altbekannte Lederjacke schlüpft, öffnet der Sheriff den beiden die Haustüre. Sofort umgibt mich ein frischer Wind, der in das Haus eindringt und mich wie eine kalte Hand umgibt. Er legt sich um mich und spielt mit meinen langen Haaren. Als er sanft über meinen Nacken streift spüre ich die Kälte die er auf der frischen Wunde hinterlässt. Im ersten Moment brennt sie höllisch auf meiner Verletzung, doch schon sekundenspäter hat die Kälte die Wunde betäubt. Ich schlinge meine Arme enger um meinen Körper, der unter dem kühlen Wind und den Schmerzen in meinem Nacken leicht erzittert.

„Wir sehen uns morgen in der Schule," verabschiedet sich Scott in dieser Sekunde von mir und Stiles und nickt dem Sheriff kurz zu. Anschließend schenkt er uns noch ein kurzes Lächeln und tritt durch die Türe hinaus und ins Freie. Wir auf Kommando strömt eine neue sachte Windböe ins Haus und umschmeichelt meine Kleidung. Ich ziehe meine Arme noch enger um meinen Körper und bemerke den kurzen Blick des Sheriffs auf mir. Ich ignoriere ihn und beobachte stattdessen Scotts Vater, der in diesem Moment die Anstalt macht das Haus zu verlassen. Jedoch hält er, im Gegensatz zu seinem Sohn, noch im Türrahmen inne. Langsam dreht er sich noch ein letztes Mal zu uns um.

Er lehnt sich dabei locker gegen eine Seite des Türrahmens und stützt sich mit einer Hand an dem Holz ab. In seiner anderen Hand kann ich den Autoschlüssel sehen, den er mit einer natürlichen Leichtigkeit umfasst. Zwar liegt ein freundliches Lächeln auf seinen Lippen, jedoch kann es seine dunklen Augen nicht ganz erreichen. Er räuspert sich kurz, bevor sich sein Blick unausweichlich auf mich richtet.

„Ach ja und Virel," dass er mich direkt anspricht verwirrt mich. Vor Überraschung halte ich für wenige Sekunden die Luft an. „Ich möchte dich morgen auf dem Revier sehen. Wir haben noch einiges zu klären."

Dann ist er weg und ich stoße die angehaltene Luft aus. Die Schnittwunde in meinem Nacken hat wieder angefangen schmerzhaft zu pulsieren und während ich die Blicke von Stiles und seinem Vater auf mir spüren kann, wandert meine rechte Hand fast schon unterbewusst zu meinem Nacken. Sacht fahre ich über die pulsierende Stelle, die unter der Berührung in Flammen aufzugehen scheint. Eine neue Schmerzwelle rauscht durch meinen Körper und ich zucke unter meiner eigenen Berührung zusammen. Sprunghaft ziehe ich meine zitternde Hand zurück und ziehe sie unter meinen Haaren hervor. Dann halte ich sie unterbewusst ins Licht und sehe, was ich seit dieser verhängnisvollen Nacht gehofft habe nie wieder zu sehen.

Blut.

Lizamoore (Teen Wolf FF)Where stories live. Discover now