Lizamoore (Teen Wolf FF)

Chapter 95

„Ich bin also ein Gestaltenwandler?" frage ich nervös nach und fahre aufgebracht durch meine Haare, in der Hoffnung mit dieser gezielten Bewegung meine Gedanken ordnen zu können. Jedoch überschlagen sich die Gedanken in meinem Kopf und ich kann froh sein, überhaupt eine sinnvolle Frage zustande bekommen zu haben. „Ja." Doktor Deaton nickt zustimmend und lässt das kleine Fläschchen zurück auf die Behandlungsliege sinken. Er scheint zu bemerken, dass ich zuerst ein paar Fragen zu dem ganzen Thema habe, bevor ich das Fläschchen auch nur anrühren werde.

„Und was genau ist ein Gestaltenwandler?"
Die Fassungslosigkeit ist mir inzwischen klar ins Gesicht geschrieben und ich kann nicht verhindern, dass meine Stimme vor Aufregung und Verwirrung leicht zittert.
„Naja," Doktor Deaton stützt sich noch immer auf der metallischen Liege ab und mustert mich jetzt mit einem geduldigen Blick, „im Prinzip genau das, was der Name schon sagt. Du kannst deine Gestalt verändern und den Körper eines anderen Menschen als Wirtskörper annehmen. Aber du kannst auch besser hören, besser sehen, bist schneller und kräftiger und kannst dich auch in gewissen Maßen selbst heilen."

Mein Mund klappt auf und verwundert starre ich den Tierarzt an.
Scott und Stiles hatten mir schon erklärt, was es für Vorzüge hat ein Werwolf zu sein, weshalb mich die meisten genannten Fähigkeiten nicht groß überraschen sollten. Trotzdem spüre ich nach dem Gesagten das nervöse Rumoren in meinem Magen und das leichte Zittern meiner Finger. Meine Beine scheinen plötzlich geschwächt und unsicher suche ich Halt an der Behandlungsliege. Das kalte Metall bohrt sich in meine Hände und bekämpft die rasende Hitze in meinem Körper, die in diesem Moment auf mich einbricht. Blinzelnd versuche ich mein Blickfeld davor zu beschützend in einem kreisenden Karussell zu verschwinden, während meine Finger noch immer versuchen meine schwächelnden Beine in ihrer Standhaftigkeit zu unterstützen.

„Was...?"
Ich versuche eine sinnvolle Frage zu bilden, doch der Sturm an Gedanken in meinem Kopf lässt es nicht zu, meine Konzentration auf nur eine Frage zu richten. Stattdessen überschlagen sich die Gedanken in meinem
Kopf und mit einem pulsierenden Klopfen hinter meinen Schläfen melden sich erneut die Kopfschmerzen zu Wort. „Was," ich kneife meine Augen zusammen und versuche meine Gedanken für wenigstens eine Sekunde zum Schweigen zu bringen, „Was hat das alles mit dem Mord an meiner Familie zu tun?"

„Das ist genau der Punkt," Doktor Deaton macht eine dramatische Sprechpause, „Ich glaube, sie sind gar nicht deine Familie."

Ich reise geschockt meine Augenlieder auf und starre den Tierarzt überrascht an. Er hingegen scheint die Ruhe selbst und mustert mich mit einem sanften Blick. Meine Finger drücken sich fester gegen das Metall und ich höre es unter meiner Berührungen leicht quietschen. „Wie bitte?" frage ich fassungslos nach und plötzlich scheint mein Kopf leer. Alle Gedanken sind eingefroren und geben mir zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit die Klarheit die ich brauche, um eine verständliche Frage auszusprechen. „Ich vermute, dass du die Identität von Virel Vigera angenommen hast um dich selbst oder deine richtige Familie zu schützen."