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Als ich endlich wieder heimischen... zumindest bekannten Wald um mich hatte war ich schon deutlich ruhiger. „MORTALE!", rief ich als ich mit Bella Arm in Arm durch das Lager der Katzen stolzierte. „Ah! Na ihr zwei? Wie liefen die Verhandlungen?", lächelte Mortale und trat uns entgegen. „Gut, gut. Gab nur ein paar Tote.", lächelte Bella. „Nur ein paar? Dann geht es ja noch. Wie liefen die Verhandlungen?" „Das meiste hast ja du übernommen, Mortale. Ich habe den Ratten nur gezeigt, dass sie Bella Respekt zu zollen haben." „Ah! Etwas das ich in all meinen Lebensjahren nicht schaffte!" „Ich hörte deine Versuche waren dilettantisch, Mortale aber gut. Sei es drum. Ich hoffe es macht den Damen nichts aus. Aber ich gehe nun nach Hause und Bade in Seelenruhe. Ich stinke am ganzen Körper nach Ratte und Rattenblut und wenn ich noch lange so aushalten muss wird mir noch schlecht.", erklärte ich und ging. Ich hörte zwar, dass Bella mir in einigem Abstand folgte, doch ignorierte ich das. Sollte sie doch. Am Ende würde sie wahrscheinlich nur nahe unseres Lagers bleiben.

Mit geschlossenen Augen genoss ich das dampfende Wasser. Einige Fichtenzweige ins heiße Wasser und schon umfing mich der wundervolle Geruch des Waldes statt der der dreckigen Ratten. Meine Arme ruhten auf dem Beckenrand. Meine Beine lagen locker im Wasser. Leise plätscherte das Wasser während meine Finger immer wieder etwas des heißen Wassers herum schnipsten. Göttlich, dass endlich all das Rattenblut ab war! Ora war wohl mit unserer Mutter zurück gekehrt in ihr Menschendorf. So konnte ich dösen und nachdenken. Ich hatte die letzten 17 Jahre in den Tag hinein gelebt. Getan was ich wollte. Dummheiten gemacht. Und so weiter. Das ging nun bald alles nicht mehr... Bella an meiner Seite... wir als Eheleute... verflucht. Es klang alles so nach erwachsen werden. So richtig erwachsen werden. Ich war fertig. Am Ende! Also... wie musste ich mein Leben nun gestalten? Allein beim Gedanken daran, dass ich mit Bella eines Tages das Ehebett teilen würde... das stellte mir die Nackenhaare auf. Doch wenn ich nur bis zur Hochzeit dachte war alles erträglicher. Was gehörte da dazu? Ich war in meinem Leben noch nicht auf allzu vielen gewesen. Da war natürlich die Vorbereitung. Anständige Kleidung war so viel ich wusste bereits für mich in Arbeit. Dann die Zeremonie wobei ich vorne bei... wahrscheinlich Loki stand... tatsächlich Loki war ein Priester! Er führte tatsächlich immer solche Zeremonien an! Aber dass ich mich nicht erinnerte war nicht meine Schuld! Bei Hochzeiten floss der Schnaps in Strömen! Nun denn... ich müsste vorne stehen. Alle Fragen bejahen und... einen Treueschwur aufsagen der traditionsgemäß selbstgeschrieben war... angeblich hatten die Menschen da einen vorgefertigten doch... die Menschen schworen ja nur 40 oder höchstens 70 Jahre miteinander zu verbringen. Ich wäre an Bella gekettet. Bis in alle Ewigkeit... Was sollte ich schreiben? Ein Liebesschwur an Bella... eine Frau die ich nicht liebte und ich hatte ja auch nie geliebt! Also wie schrieb ich das jetzt? Kannte ich irgendjemanden der so liebestoll war? Meine Eltern... nach wie vor komisch zwei zu haben... sicher nicht! Sonst niemanden! Ora war zu jung für dergleichen... nun gut... musste ich selber ran... Aber was sollte ich groß an Bella lieben? Ihre Brüste? Ihre schlanke Taille oder die Art wie sie mit ihren Arsch wackelte wenn ich... gut das sollte ich wohl eher nicht sagen.

Gerade als ich weg döste hörte ich leise Schritte und wie Stoff zu Boden fiel. Ich öffnete meine Augen leicht nur um gerade so die schlanke Gestalt meiner Verlobten zu sehen die sich nackt wie sie war zu mir in die Wanne stieg. Sanft schmiegte sich ihr Rücken an meine Brust als sie sich auf meinen Schoß setzte. Wie selbstverständlich legte ich einen Arm um ihren nackten Bauch. „Niala?" „Mmh?" „Weißt du, wann Vollmond ist?" „In zwei Wochen." „Meine Mutter möchte in zwei Tagen eine Probe machen. Bis dahin sollst du den Treueschwur auswendig können.", bemerkte sie. Ich nickte. „Wird gemacht.", seufzte ich und lehnte meine Stirn an ihren zarten Nacken bevor ich Küsse darauf verteilte. Bella schmiegte sich glücklich an mich. „Was hast du hier bitte ins Wasser getan?" „Fichtenzweige.", brummte ich. Sie kicherte leise. „Was gibt es da zu lachen, Kätzchen?" „Ihr Wölfe... badet euch in Fichtenzweigen und Zapfen... liebt den harzigen Geruch und wir Katzen... wir sammeln Blumen.", grinste sie. Ich lachte auf. „Ihr badet in Blumen?" „Das klingt jetzt komisch... Auch mit Honig. Hauptsache süßlich. Aber ich gebe zu... ich habe angefangen Gefallen an deinem Geruch zu finden.", hauchte sie und drehte ihren Kopf bevor sie ihre Lippen auf meine legte. Ich erwiderte ihren Kuss sofort. Als wir uns löste schmiegte sie sich wieder an mich. „Ich muss gestehen... mir gefällt der Gedanke dich zu heiraten. Ich meine... du bist stark. Und heiß.", grinste sie und strich meine Schultern entlang. „Ich freunde mich ebenso mit dem Gedanken an.", bemerkte ich und ging nicht weiter darauf ein. Ich griff zum Bierkrug, den ich neben die Wanne gestellt hatte und trank einen guten Schluck daraus. Bella schloss die Augen und genoss einfach die Wärme. Vom Wasser und von mir. Ich schloss ebenso wieder die Augen und gönnte mir Ruhe.

Nachdem ich und Bella irgendwann die Wanne wieder verlassen hatten, das Wasser war dann schon lange kalt, zog ich mir frische Kleidung an. „Ich sollte hier einiges an Kleidung lagern.", bemerkte Bella. „Was? In MEINEM Zimmer?" „Stell dir vor. Nach unserer Ehe... werde ich ja wohl...", sie atmete tief durch. „Zu dir ziehen." „Du wirst bitte WAS?", keuchte ich. „Zu dir ziehen. Oder soll ich weg von meiner Ehefrau sein? Wir werden Tisch und Bett teilen. Was dachtest du eigentlich?", wollte sie wissen. „Dachtest du, ein Ring an meinem Finger und an deinem ist genug?" „Ich habe gehofft..." „Du denkst die Sachen nie zu Ende, Niala! Aber gut... bevor wir uns da den Kopf zerbrechen sollen das meine Mutter und Wotan klären. Wir haben wahrscheinlich wie üblich kein Mitspracherecht.", bemerkte Bella und wand mir den Rücken zu. Gehorsam schnürte ich ihr Hemd hinten am Nacken zu. „Von mir aus. Dann hol Zeug... aber nicht zu viel! Und verdammt wenn du irgendwas hier in Unordnung bringst..." „Bringst du mich um. Schon verstanden." „Ich wollte sagen reiß ich dir die Krallen raus aber gut. Wie du meinst.", brummte ich und Bella ging, nachdem sie mir noch einen sanften Abschiedskuss auf die Wange gehaucht hatte.

Die Sonne ging bereits unter und ich saß draußen und schliff den Dolch, den mir Loki geschenkt hatte. Alle gingen so ihrer Arbeit nach. Holzhacken. Bretter herstellen, Steine behauen, Möbel herstellen, Schwerter schmieden und so weiter. Vater sprach mit einigen der Jägern über die näher kommenden Ratten. Ich ging davon aus, dass die Ratten wohl unter den Jugendlichen so eine Mutprobe laufen hatten. Drei Tage jenseits der Berge oder so was. Irgendeiner stellte eine Fackel neben mich damit ich weiter schleifen konnte. „Danke.", lächelte ich und der Mann ging weiter. Der Horizont ging in ein dunkles violett über als ich einen öligen Lappen nahm und die Klinge abwischte. Ein Windhauch ließ mich stocken. Einige aus dem Clan hatten es ebenso gerochen und wir sahen auf. Vater trat zu mir. „Riecht ihr das aus?", rief er. „Blut! Dämonisch... Wölfisch!", ich sprang auf, steckte den Dolch ein und rannte in den Wald in Richtung des Blutes. Vater folgte mir und auch Loki mit einigen anderen Männern folgte uns ins Dickicht. Das war komisch... Ich hätte doch bemerkt, wenn einer der Unseren gegangen wäre.

Das süße Gift: Die Tochter des WotanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt