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„NEIN! Wotan, das muss geklärt werden! SOFORT!", brüllte Mortale, schlug auf den Tisch und funkelte meinen Vater wütend an. Ich war mit Loki noch nicht mal zuhause angekommen, da hatte diese Irre bereits das Lager gestürmt, war mit zwei ihrer Wachen zu Vater marschiert und stand nun vor ihm. Ich und Bella saßen da. Nebeneinander genau zwischen den beiden. Mortale und Vater trennte nur der Tisch. Vater saß. „Mortale, was du von mir verlangst ist Irrsinn! Und das weißt du." „Irrsinn? Weil ich will, nein. VERLANGE! Verlange, dass meine Tochter in einen geregelten, sicheren Clan einheiratet? Wotan, ich schenke dir mein Kind! Ich opfere mein einziges Kind deiner Bestie von Tochter!", brüllte sie. Bella lachte kurz auf, fing sich allerdings sofort wieder. „Mortale, du siehst, dass ich hier sitze, oder?", bemerkte ich doch überging sie meine Bemerkung. „Wotan, du wirst diese Rattenplage beenden! Eher gebe ich dir Bella nicht!", verkündete Mortale. „Mortale, sag mir doch bitte wie." „Du gehst mit deinen Männern und bringst sie alle..." „Ach und wo?", unterbrach Vater sie und stand auf. Er überragte Mortale deutlich. „Mortale, DEIN Clan kennt sich doch mit den Ratten aus! Wir hatten eine Übereinkunft! Ihr kümmert euch um das diplomatische, und wir bilden die schützende Instanz! Ein Vertrag, den wir zwar ohne eine Ehe schlossen, doch den nun unsere Kinder erneuern sollen! Mortale, wie soll ich ein Volk bekämpfen, dass ich nicht kenne! Ich sage dir nun, wie wir es tu..." „DU gestattest dir Befehl über mi..." „ICH GESTATTE MIR BEFEHL ÜBER WEN ICH WILL!", selbst ich zuckte zusammen als die Stimme meines Vaters von allen Seiten wieder hallte und herab donnerte wie ein Regen aus Blitzen im düstersten Sturm. Bella klammerte sich erschrocken an meinen Arm doch Mortale zuckte kaum einen Millimeter zurück. Noch nie hatte ich Vater so brüllen hören. Mortale anscheinend schon. „Nein.", war ihre Antwort kühl. „Nein, Wotan da irrst du dich. Denn über mich hast du keinen Befehl. Hattest du nie und wirst du niemals haben. Du verlangst von mir, dass ich trotz der Umstände meine Bella mit deiner Tochter verheirate. Ich habe bereits viel Überwindung gebraucht um Bella überhaupt in diese Ehe zu schicken! Im Wissen, dass ich MEINE Bella! Mein zartes Blümchen ins Bett eines blutrünstigen Wolfes lege! Und nun soll ich es gestatten wenn um dieses Bett tausend und abertausende Ratten schleichen? Nein, Wotan. Die Ehe wird erst geschlossen, wenn Rattenköpfe rollen!", befahl sie. „Lächerlich! Mortale...", Vater trat einen Schritt auf sie zu. „Wie soll ich gegen Ratten ziehen? Ich brauche dich und deinen Clan! Und das weißt du!", zischte er. Mortale grinste hämisch. „Ja. Ich weiß, dass du einen Clan brauchst. Dass du eine Armee brauchst. Nein... dein Wolfsstolz reicht nicht aus, um dich dumm dafür zu machen, nein. Du weißt genau, dass du mich und meine Männer brauchst. Doch nicht einen trete ich dir ab.", Mortale wand sich zum Gehen. Ihr Gewand flog bei ihrer Bewegung. „MORTALE!", brüllte Vater und dieses Mal klang Verzweiflung mit. „Tu es mir nicht an...", hauchte er kraftlos. Ich starrte meinen Vater an. Er verschwieg mir einiges! Er bettelte eine Katze an! Flehte um ihre Hilfe! In welcher Lage befanden wir uns, dass er dergleichen tat? Sie schnaubte. „Antun... antun... Bella, hast du das gehört? Ich solle es ihm nicht antun!", sie schüttelte den Kopf und wand sich wieder Vater zu. „Was tatest du mir nicht schon an, Wotan? Du weißt wie kurz ich damals davor stand dich und deine gesamte Sippschaft auszulöschen? Oder zumindest deine Brut, als mein Kind zum ersten Mal nach deinem Bastard stank. Dass Bella kein Unschuldslamm ist weiß ich genau. Doch... deine Tochter... der Gedanke daran, dass DEINE stinkende Bastard-Tochter, ein dreckiger Halbling, ihre Hände an MEINER Tochter hatte... du weißt, wie sehr es mich wütend machte. Bis heute verriet sie mir nicht, ob Niala nicht gar doch die erste war, die Bella in ihr Bett ließ. Wenn nicht sogar die einzige!", knurrte sie. Ich starrte Bella an. „Ist das wahr?", hauchte ich. Die Katze schnaubte. „Bilde dir nichts ein, Wolf.", bemerkte sie kühl. „Niemals gebe ich dir mein Kind, wenn die Lage so unsicher ist! Desweiteren werde ich Bella keine Nacht länger hier in deinem Haus schlafen lassen! Bella, nimm alle Sachen die du in diesem Dreckhaufen hast! Wir gehen! Wotan, du weißt, was du zu tun hast. Sieh! Nicht einmal ohne Wachen wage ich mich her. Jederzeit können hier Ratten einfallen wie Wilde! Wenn du etwas benötigst so tue etwas, was du seit Jahrzehnten nicht mehr tatest. Bewege dich persönlich zu mir.", knurrte sie und ging. „BELLA!", brüllte sie. Meine Verlobte stand auf und sah mich an. In ihrem Blick lag Unsicherheit. „Und wenn dein dreckiger Halbling unbedingt an meine Bella muss, so soll sie sich eben auch zu mir bequemen. Denn selbst die Spaziergänge im Wald, werden stark eingeschränkt bis die Lage sich verbessert hat. Niala... nach wie vor bist du die Verlobte meiner Tochter.", Mortale sah mich nicht einmal an. „Du bist in meinem Hause willkommen. Doch dein Vater soll sich darauf nichts einbilden. Denn er hatte seine Chance auf meine Armee schon vor vielen Jahren. Nun werde ich niemanden mehr blindlings gegen den Feind ziehen lassen.", verkündete sie und ging mit Bella. Vater sackte zusammen auf seinem Stuhl. Ich starrte ihn nur ängstlich an. „V... Vater..." „Bring Loki her...", hauchte er. „Vater, wenn etwas im Gange ist so muss ich..." „Bring Loki her, Niala. Ich bitte dich. Glaube mir, du wirst es erfahren aber vorerst solltest du dankbar für jede Sekunde sein, in der du meine Sorgen nicht teilst.", hauchte er, vergrub sein Gesicht in seinen Händen und stützte die Ellenbögen auf den Tisch, bevor ich ging.

Loki war allein zu Vater gegangen. Mich ließ er nicht dazu. Dass ich Vaters Platz übernehmen würde ließ ihn auch nicht überzeugen. Und da ich so ausgesperrt war aus meinem Haus und ich wirklich nicht Magare begegnen wollte beschloss ich ein Stück zu gehen. Ich rannte also ein Stück in den Wald, kletterte auf einen Baum, setzte mich dort und dachte nach. Ratten rotteten sich zusammen. Übel. Eine Schlange war unter ihnen. In meinem Leben war mir noch keine Schlange begegnet! Und wenn... und wenn... bei den Ratten hatte man mir am Feuer doch diese Kette gereicht! Was, wenn der Wolf dem diese Kette gehörte... dass er auch Opfer derselben Ratten wurde! Nein! Unmöglich... Wenn... wenn es wirklich eine Rattenarmee gab... Wenn ein Wolfsclan ihnen nicht standhalten konnte, so musste ich Bella vor einem Kampf heiraten! Aber Mortale hatte Bella fest im Griff und ein Machtwort gesprochen, dem sich sogar Vater unterordnete. Ich könnte versuchen Mortale zu überzeugen. Vielleicht sogar einen Pakt zu schließen. Würde ich der Sache näher kommen, wenn ich Bella verführen würde? Nicht nur zum Sex... zu Gefühlen und dergleichen... aber ich wusste nicht wie und ob Bella solchen Einfluss auf ihre Mutter hatte. Verdammt... es widersprach mir und meinem Wesen! Doch Mortale durchschaute vieles. Ich musste ihr wohl mit der Wahrheit begegnet...

Das süße Gift: Die Tochter des WotanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt