Kapitel 9

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Nathans Sicht

Ich glaube nicht was ich gerade gesehen habe. Jake küsst Carlos. Meinen Carlos. Ich renne quer durch das Internat als ich stolpere und in die Arme von René stürze. "Hey nicht so stürmisch." René stellt mich auf die Beine und sieht mich an. "Was ist denn los?" Ich fange an zu weinen. René zieht mich auf seinen Schoß und fährt in sein Zimmer. Ich weine in sein T-Shirt und kralle mich in dieses. René streicht mir beruhigend über den Rücken und redet immer wieder gut auf mich ein.

Carlos Sicht

Ich kann nicht glauben was gerade passiert ist. Jake hat mich geküsst und Nathan hat es gesehen und ist aus dem Zimmer gestürzt. Ich muss ihm suchen und ihm alles erlären. Ich springe sofort vom Bett auf und folge Nathan. Irgendwann verliere ich ihn aus den Augen. Ich muss ihn dringend finden und ihm alles erklären.

Als ich ihn nicht finde gehe ich zurück in mein Zimmer. Jake ist immernoch da. "Du Arschloch. Wegen dir hasst mich Nathan jetzt." Ich packe ihm am Kragen und drücke ihn gegen die Wand. "Was ist dein Problem? Ist er dein fester Freund oder was?" Na eben was ist da überhaupt zwischen uns? Ich habe noch nicht mit ihm darüber geredet. Ich hätte ihn wirklich gerne als meinen festen Freund, aber liebe ich ihn überhaupt? Ich weiß es einfach nicht. "Was ist denn nun?", reißt mich Jake aus meinen Gedanken. "Halts Maul du Arsch. Du weißt doch gar nicht wie sich das gerade anfühlt." "Was denn?" Ich spüre wie mir die Tränen kommen, ich unterdrücke sie aber. "Wegen dir hasst er mich.", wiederhole ich mich.

Ich streite mich noch bis in den Abend. Dann geht er wutendbrannt aus meinem Zimmer und Nathan kommt rein. "Hey.", sage ich bekomme aber keine Antwort. Er setzt sich auf sein Bett und gibt keinen einzigen Ton von sich. "Nathan." "Was?", sagt er leise. "Ich will dir alles erklären.", sage ich. "Was willst du mir erklären? Ich habe gesehen was passiert ist." "Aber Nathan...", setze ich an doch er stürmt ins Bad. Ich laufe ihm nach und versuche die Tür aufzumachen, doch sie ist zugeschlossen. "Komm raus. Bitte.", rufe ich. "Lass mich in Ruhe. Du Arschloch hast mich zu tiefst verletzt. Ich wünschte ich wäre niemals mit René hierher gekommen, dann hätte ich dich nie kennengelernt und mein Leben wäre viel schöner.", schreit Nathan. Ich lehne mich gegen die Tür. "Bitte Nathan. Es tut mir leid.", versuche ich es noch einmal. Vergebens. Dann kommt mir eine Idee. René. Ich stoße mich von der Tür ab und laufe zu Renés Zimmer. (Fragt nicht woher ich weiß in welchem Zimmer er ist.)

Als ich bei dem Zimmer angekommen bin klopfe ich sofort. Nach ein paar Sekunden steht ein verschlafener René vor mir. "Was willst du?", fragt er. "Nathan.", sage ich und sofort ist er hellhörig. "Was ist mit ihm. Was hast du ihm angetan?", fragt er ein wenig wütend. "Er hat sich im Bad eingesperrt und kommt nicht raus. Du bist meine letzte Hoffnung. Auf dich hört er.", erzähle ich ihm.

René und ich gehen zurück zu meinem Zimmer.

Renés Sicht

Nicht schon wieder. Erst hat sich Jackob im Bad eingesperrt und jetzt Nathan. Ich klopfe gegen die Badtür. "Hau ab Carlos.", schreit Nathan. "Nein ich bin nicht Carlos ich bin René.", sage ich. "René?" "Ja ich bins. Komm bitte raus Kleiner." "Ist Carlos bei dir?", fragt er. "Ja bin ich.", sagt Carlos. "Dann komm ich nicht raus.", kommt es aus dem Bad. "Nicht schon wieder.", sage ich so das es Nathan nicht hören kann. "Warum?", fragt mich Carlos. "Das selbe hat er schon mal gemacht. Da habe ich eine Stunde gebraucht um ihm aus dem Bad zu bekommen." Carlos nickt. "Aha und jetzt?" "Jetzt heißt es wohl warten, viel mit ihm reden und hoffen das er in den nächsten 10 Minuten wieder rauskommt. Sonst wird das heute eine lange Nacht.", sage ich. Carlos holt sich einen Stuhl, stellt ihm vor die Badtür und setzt sich hin.

Wir reden viel mit Nathan und tatsächlich kommt er nach 10 Minuten aus dem Bad. "Wie kriegst du das bloß immer hin?", fragt Nathan. "Ich bin dein Bruder und kenn dich gut.", sage ich. Nathan sieht Carlos an. "Es tut mir unglaublich leid Nathan."

Carlos Sicht

René verlässt das Zimmer und wir setzen uns auf unsere Betten. "Hör zu Nathan. Ich wollte das alles nicht. Jake hat mich geküsst.", erkläre ich. "Das habe ich gesehen das er dich geküsst hat. Aber warum?" Ich zucke mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Aber es tut mir unendlich leid. Ich will dich nicht verlieren. Du bist mir unglaublich wichtig." Ich stehe auf und knie mich vor ihm. Ich nehme seine Hände. "Tschuldigung." "Hör auf dich zu entschuldigen. Ich habe dir doch schon verziehen." Ich sehe ihn ungläubig an. "Wirklich?" Er nickt. "Ja obwohl ich gerne wissen würde warum er dich geküsst hat." "Danke." "Wofür?", fragt er. "Das du mir verzeihst." Ich setze mich neben ihn und nehme sein Gesicht in meine Hände. Er schließt seine Augen und kommt mir näher. Ich überbrücke den Abstand und küsse ihn. Es ist kein fordernder Kuss. Sondern gefühlvoll. Wir lösen uns voneinander und er lächelt mich an. "Du küsst echt super.", sage ich und Nathan läuft rot an. Ich umarme ihn. Danach kuscheln wir und schlafen ein.

Aber eine Frage schwirrt mir im Kopf rum. Sind wir nun zusammen oder nicht?

Nathan x CarlosWhere stories live. Discover now