K A P I T E L 3

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Ich wurde von den knirschenden Kieselsteinen aus meinen Gedanken gerissen. Meine Halbschwester kam aus unserem Haus gerannt und empfing uns. Als ich sie sah, verdrehte ich die Augen. Ich wusste, dass sie Zimtie gleich um den Hals fallen würde, weil sie ja das beste Pony der Welt war. Zugegeben, das war sie auch, aber ich hasste es, wenn jemand so tat als ob mein Pony seins wäre. Und wie geahnt, kam es auch so. Als das Drama überstanden war, entließ ich Zimtie auf das Paddock. Ich blieb noch kurz bei ihr und sah ihr zu, wie sie ihr restliches Heu aus dem Heunetz vom Turnier fraß. Während ich ihr zu sah, meldete sich mein Magen. ,,Tschüss, Zimtie! Genieß deinen Feierabend, ich hab jetzt auch Hunger. Ich komme später wieder!" Ich ging rein und roch den stechenden Geruch des Alkohols. Und so gleich hörte ich Stimmen aus dem Wohnzimmer. ,,Aber duu...kanns jez nich geh'n! Wir -rülps- hihihi. Wir müsse noch Abenessn!" Es war Celinas Stimme. Darauf folgte eine scharfe Antwort meines Vaters: ,,Ich muss! Das ist mein Job! Und mit einer Kolik ist nicht zu spaßen!" Das nächste was man hörte waren Schritte und das Schloss der Haustür. Ich ahnte schon, dass ich Abendbrot machen musste. Also raffte ich mich auf und tat es, doch bevor ich dies tat, brachte ich die Pferde in den Stall. Nachdem ich Zimtie noch einen Kuss auf die Nase gedrückt hatte, ging ich wieder rein. ,,Soll ich dir helfen?" Ich drehte mich um und schaute in das Gesicht von Leonie. ,,Nein, danke. Ich kann das schon sehr gut alleine. Und außerdem bin ich schon fertig." entgegnete ich und war bemüht, sie nicht komplett anzumeckern. Ich schätzte sie merkte das und ging. Dann rief ich ,,Abendessen!" ich hatte keine Lust zu warten. Also setzte ich mich hin und aß. Es dauerte nicht lange, da saß Leonie essend neben mir. Celina hatte sich auch die Mühe gemacht, sich in die Küche zu befördern. ,,Wo ist Papa hin?" fragte ich besorgt. Ich war es zwar gewohnt, dass mein Vater zwischendurch weg musste, aber heute hätte ich mich sehr gefreut, wenn er da gewesen wäre. Als Tierarzt konntest du dir deine Schichten nicht aussuchen. Sie fielen einfach so, wie es den Tieren ging. Die Antwort auf meine Frage war ein Schulterzucken. ,,Weißt du was, Mama?" Leonie sagte dieses Zuckersüß. ,,Ne, wassss is denn?" Celina stank bestialisch nach Alkohol und ich musste mich sehr zusammenreißen, damit ich nicht spuckte. ,,Clara hat heute mit Zimtie gewonnen!......" Sie schwärmte ohne Ende von MEINEM Pony. Und ihre letzten 2 Sätze brachte den Kessel zum überkochen. ,,Sie ist ein so tolles Pony! Ich hoffe, dass sie noch lange uns gehört!"-,,UNS!?" Schrie ich ,,Zimtie ist mein Pony! MEINS! Lass deine Finger von ihr! Versteh es endlich, dass sie MEIN Pony ist und nicht DEINS!!" Um jedes Wort wurde ich lauter. Ich machte eine dramatische Pause und legte dann wieder los ,,Und du Celina!? Du brauchst gar nicht so doof zu schauen! Lass doch auch einfach mal die Finger vom Alkohol! Es nervt! Nicht nur mich, sondern auch Papa! Außerdem liegst du uns damit nur auf der Tasche!" Bevor mir jemand eine Antwort geben konnte rannte ich aus dem Haus. Raus! Weg! Einfach weg! Meine 1. Idee war der Stall. Ich flitzte hinein. Meine Beine trugen mich zu Zimties Box. Sie hörte mich schon von weitem. Sie schaute neugierig über die Boxenwand und brummelte mir entgegen. Ich öffnete ihre Box ging hinein und fiel Zimtie sofort um den Hals. Jetzt konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten und sie flossen. Sie flossen und das ohne Ende. Das weinen machte mich schrecklich müde und es dauerte nicht lange bis ich einschlief.

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