K A P I T E L 10

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Mit einem lautem Knall schlug ich meine Zimmertür zu. Schwungvoll setzte ich mich auf mein Bett, meine Finger krallten sich in die Matratze und ich lies mich zurückfallen. Ein und Aus. Ein und Aus. Okay, entspann dich! Es war echt nicht leicht mich zurück zu halten nicht irgendetwas zu zerstören. Doch mit jedem Atemzug beruhigte sich mein Puls und ich mich selber. Ich richtete mich auf, schaute in den Spiegel, der gegen über von meinem Bett stand, lächelte einmal gezwungen, stand auf und zog mich um.

Im Anschluss ging ich runter in die Küche und aß ein beruhigendes Nutella-Toast. Ein paar Gedanken schwirrten mir trotzdem die ganze Zeit im Kopf herum.

1. Warum ist es meinem Vater egal, ob Lea Quantano reitet oder eben nicht!?

2. Wieso zur Hölle will man so ein Pferd wie Whisper einschläfern!? Er wird seinen Grund gehabt haben, warum er auf seinen Reiter los ging.

Ich wischte mir den Rest Nutella aus den Mundwinkeln und räumte mein Brett weg. Ich entschloss mich in mein Bett zu gehen und ein bisschen auf Youtube, Insta, etc rum zu schauen. Nach ungefähr einer halben Stunde wurde mir langweilig und meine Beine trugen mich in den Stall zu den Koppeln. Ich setzte mich auf die Bank, von der man einen super Blick auf die Pferde hatte. Ich hörte die Schritte meines Vaters und danach auch seine Stimme. ,,Ach hier bist du, ich hab dich schon überall gesucht!" Ich zuckte meine Schultern. Er solle ruhig sehen, dass ich sauer auf ihn war. ,,Ich wollte dir nur sagen, dass ich jetzt erstmal in die Stadt fahre. Also bist du allein hier. Tschüss" Er kam näher und wollte mir einen Kuss auf die Stirn geben, doch ich zog meinen Kopf weg. ,,Dann nicht." War seine letzte Reaktion und er ging.

10 Minuten später saß ich immer noch auf der Bank und überlegte was ich machen könnte. Ich blickte über die Koppeln. Ich schaute Whisper etwas länger an. Es dauerte allerdings etwas bis er es merkte.

Doch als er dies tat, ging er ein paar Schritte vorwärts, steckte seinen Kopf ins tiefe Gras und als er mit dem Kopf wieder hoch kam wieherte er. Er hatte irgendwas im Maul. Ich konnte nicht direkt erkennen was es war. Ich ging ein paar Schritte auf den Zaun zu. Ja tatsächlich. Er hatte die Bürste gefunden, mit der ich ihn vorhin gebürstet hatte! Ich muss sie vergessen haben. Whisper wieherte. Es klang ein bisschen als würde er sagen ,,Worauf wartest du noch?" Ich überlegte nicht eine Sekunde länger und mit den Worten ,,Papa ist ja nicht da, was soll schon passieren?" stieg ich unter dem Zaun durch und rannte zu dem Fuchshengst.

Ich hielt im meine Hand und er gab mir die Bürste. Mit großen Bewegungen strich ich über sein noch immer schmutziges Fell. Whisper genoss es wieder mit vollen Zügen. Er legte den Kopf schief, flehmte, lies die Unterlippe locker und streckte seinen Hals. ,,Du bist ein Spinner!" Ein lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit. Das Lied 'If I Can't Have You' drang in meine Ohren. Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und nahm den Anruf an. Auf dem Display stand Helena.

,,Hallo Clara!"
,,Hey Helena! Was ist los?"
,,Ich hab Sturmfrei und mir ist langweilig!"
,,Dann komm her. Ich bin auch alleine."
,,Dann bis gleich, Clara!"
,,Bis gleich!"

Wenig später traf Helena auf ihrem Fahrrad bei mir ein. Mitlerweile saß ich wieder auf der Bank vor dem Haus. ,,Hallo!" Rief ich ihr entgegen. ,,Hey!" Wir gingen auf einander zu und umarmten uns. Zuerst entschieden wir in mein Zimmer gehen. Wir lästerten und redeten über dies und das.

Ich überlegte einen Moment, ob ich ihr von Whisper erzählen sollte. ,,Ich geh mal kurz telefonieren" Sagte ich, während ich in den Flur ging. In meiner Kontaktliste suchte ich navh meinem Vater. Ich drückte auf 'anrufen' und er nahm ab.
,,Hallo Clara, was gibt's?"
,,Hey Papa, eigentlich wollte ich nur wissen, ob du noch lange in der Stadt bleibst."
,,Ja, leider schon. Hier st echt viel los."
,,Okay, dann wünsche ich dir mal viel Glück. Bis später!"
,,Bis später."

Mit dem Handy in der Hand betrat ich mein Zimmer, setzte mich auf das Bett und sagte zu Helena ,,Ich muss dir was zeigen! Komm mal mit nach draußen."-,,Okaaaay...?" Ein kleines Verlegenheitslachen erklang von uns beiden.

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