11 | Schreiben ist Leben

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Gewöhne es dir an, dich ständig zu fragen: „Hilft es mir, das Leben zu erreichen, das ich versuche zu kreieren?"

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Gewöhne es dir an, dich ständig zu fragen: „Hilft es mir, das Leben zu erreichen, das ich versuche zu kreieren?"

Willkommen ihr Lieben. Willkommen zurück zu einem neuen Kapitel von eurem wirren Schreiberling. Lange ist es her, lange hat es gedauert. Wieso? Das erzähle ich euch heute in diesem Beitrag. Lehnt euch also zurück, schnappt euch einen Tee und lauscht den Erzählungen eines Schreiberlings, der sich verloren und hoffentlich bald wieder gefunden hat.

Dieses Kapitel wartet bereits mehr als ein Jahr darauf geschrieben zu werden.  Es ist unglaublich für mich, dass die Zeit so schnell vergangen ist. Die Monate ziehen an einem vorbei wie die Trampoline an einem stürmischen Tag. Eigentlich ganz unterhaltsam, aber irgendwie auch unheimlich.

Es ist auch nicht so, dass ich dieses Kapitel vergessen habe - im Gegenteil. So oft habe ich mir vorgenommen, es zu schreiben. Über ein Thema, dass mich das letzte und auch dieses Jahr sehr begleitet hat. Und ja - mich auf eine Art und Weise auch träge gemacht und blockiert hat. Ich konnte über nichts schreiben, muss zuerst über dieses Hürdenkapitel schreiben. Denn der Inhalt ist riesig, meine Gedanken ein einziger Wollknäul. Viel zu gross eigentlich, um darüber zu schreiben. Aber ich will oder besser gesagt MUSS es versuchen.

Der Titel blieb in all der Zeit immer der Gleiche - Schreiben ist Leben. Aber die Gedanken und Thematiken dahinter, haben sich Monat für Monat verändert. Am Anfang wollte ich über die Professionalität schreiben. Dass ich endlich soweit sei, das Schreiben ernst zu nehmen und alles dafür zu geben, meine Werke endlich fertig zu schreiben, zu verlegen und dann vom Schreiben zu leben. Dann wieder hat es sich ins Gegenteil entwickelt und heute. Heute ist es eine Mischung aus Beidem.

Weil mir ist etwas bewusst geworden. Auf meiner Reise mit dem Schreiben, der mein absoluter Lieblingsfreund geworden ist, war es schon immer ein Flucht vor der Realität. Am Anfang war es ein Weg, in meinen Lieblingswelten einzutauchen, dann mit meinen Gefühlen umzugehen, später aus dem grauen Alltag zu entfliehen und jetzt wohl eine Hoffnungsperspektive, ein Wunsch so zu sein, wie ich wirklich bin.

Aber was ist das? Was ist dieser Traum? Wie stelle ich mir all das vor? Wie sieht die Realität aus?

Der Grund, wieso ich dieses Kapitel wohl nie geschrieben habe, war - dass ich selbst nicht wusste, was der Titel bedeutet. Schreiben ist Leben. Und jetzt?

Ein Schlüsselmoment war wohl, als ich in Paris war. Meine beste Freundin und ich erkundeten die Gegend ein wenig ausserhalb und trafen auf einen grossen Park. Was für ein magischer Ort. Wir hatten nicht nur einen unglaublichen Ausblick über ganz Paris, sondern befanden uns auch an einem Platz, den ich irgendwoher kannte. Es war die Residenz vom Bruder von Louis XIV. Und als ich die Treppe hinunterging, spüre ich es. Die Geschichten. Die Leidenschaft zum Schreiben. Mein Ziel. Ich war so unglaublich überwältigt. Das Bild, dass meine Kollegin dabei geschossen hat, widerspiegelt genau das, was der Titel für mich bedeutet.

 Das Bild, dass meine Kollegin dabei geschossen hat, widerspiegelt genau das, was der Titel für mich bedeutet

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In seinen Geschichten leben. Eins werden mit seinen Geschichten. Darin wachsen und aufgehen. Sich weiterentwickeln. Sich verzaubern lassen - von den Geschichten, die das Leben schreibt.

DAS IST FÜR MICH SCHREIBEN.

Das Leben ist überall und somit auch das Schreiben.

Mit der Entwicklung und solchen Erfahrungen wird der Wunsch in mir immer grösser und grösser, irgendwann von solchen Momenten leben zu können. Fremde Orte zu besuchen und dort die Geschichten aufzusaugen und darüber zu schreiben. Ein absoluter Traum von mir.

Und ja, wenn ich diese Zeilen schreibe, klingt es wieder total abgehoben und verträumt. Denn hier reisst die Realität einem wieder zu Boden - oder der Titel nimmt eine neue Perspektive an.

Denn wie wir alle wissen - das Leben ist nicht einfach. Es ist geprägt von Veränderungen, von Rückschlägen, von Fehlern und Schwächen. Es ist nicht einfach nur positiv und schön. Und wenn man jetzt eine einfache Gleichung macht, ist es das Schreiben somit auch.

Und das wurde mir immer mehr bewusst. Wenn ich andere Autoren sehe, die sich die Finger blutig schreiben, um möglichst genug Bücher zu produzieren, um ihre Rechnungen zu decken. Das Marketing, wo man nicht nur die Seele seiner Geschichten sondern auch seine eigene verkauft. Die Rückschläge. Die Zweifel bei einer negativen Rezension. Die vielen schlaflosen Nächten.

Schreiben ist verdammt nochmal nicht einfach. Und vom Schreiben leben ist noch um einiges härter.

Was also soll ich nun tun?

Sicher nicht das, was ich bis dato getan habe.  Es war und ist nicht so, dass ich das Schreiben vernachlässigt habe. Im Gegenteil. An meinem Projekt schreibe ich weiterhin mit viel Herzblut und Elan. Aber irgendetwas hat gefehlt - und heute habe ich gemerkt, was es ist.

Diese Erkenntnis hat mich auch dazu geleitet, endlich diese Zeilen zu schreiben und dem Titel eine neue Bedeutung zu geben.

Schreiben ist lebendig.

Ich habe mich zu sehr darauf konzentriert, was gar noch nicht hier ist. Anstatt das zu geniessen, was bereits hier ist. Die Erfahrungen mit dem Schreiben zu erleben. Der Moment. Das Leben mit dem Schreiben. Denn das ist doch genau das, was mich so erfüllt hat. Was mich davon ferngehalten hat, diesen Blog zu löschen. Obwohl ich schon Ewigkeiten keinen Artikel mehr geschrieben habe, war ich immer in Gedanken hier.

Ich möchte das Schreiben so in meinem Leben integrieren, dass es leicht und ständig bei mir ist. Dass ich all die Geschichten und Momente niederschreiben kann. All die traurigen aber auch schönen Momente. Ich will in meiner eigenen Geschichte leben, aber auch in die von anderen. Ich will schreiben. Ich will leben. Ich will ERLEBEN.

Was danach kommt, kann mir in diesem Moment egal sein. Ich habe bereits genug lange die Magie vom Schreiben in Frage gestellt und mich darauf konzentriert, mich der Masse anzupassen.  Und das hat mich so blockiert und lahm gelegt.

Deshalb auch das Zitat am Anfang.

Gewöhne es dir an, dich ständig zu fragen: „Hilft es mir, das Leben zu erreichen, das ich versuche zu kreieren?"

Kleine Schritte gehen. Sich dem Flow des Lebens und somit auch dem Schreiben hingeben. Das soll nicht heissen, dass ich nicht hart daran arbeite. Ich will noch immer meine Träume erfüllen. Aber ich will nicht, dass das Schreiben seine Magie verliert und somit auch seine Bedeutung für mich. Denn:

SCHREIBEN IST DAS LEBEN PUR.

Deshalb - Willkommen! Willkommen im Jahr 2020, hier, in diesem kleinen Blog, wo wir über das Mysterium "Schreiben" schreiben.

Schön, dass ihr hier seid!

Schreiberling - Ein Blog übers SchreibenOnde histórias criam vida. Descubra agora