Chapter 8 - Decisions

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Dieses Kapitel ist Anderweltgirl gewidmet

„Brasilien!“, rief ich entschlossen und hielt eine Zeitschrift hoch, während ich in den Salon, in welchem sich der König aufhielt.

„Hm?!“, entgegnete Phillip verwirrt. Genervt rollte ich die Augen.

„Ich werde eine Zeit lang nach Brasilien gehen. Weg von hier. Und außerdem kann ich mich dann noch etwas um meine Organisation kümmern...“.

Bereits gestern hatte ich ihm von meinen Plänen, eine Weile ins Ausland zu gehen, erzählt und mein Bruder hatte überraschend verständnisvoll reagiert.

Nun allerdings sah er nicht mehr ganz so überzeugt von meiner Idee aus.
Skeptisch betrachtete mein Bruder mich.

„Sicher?“, fragte er. Sofort begann ich wild meinen Kopf zu nicken.
Phil seufzte.

„Na schön, aber pass' auf dich auf, Kleine...“.

„Immer!“.
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P.o.V Tommy
Charlene litt. Das wusste ich nur zu genau. Und das sie meinetwegen litt, machte es nur noch schlimmer für mich.

Verdammt, sie war doch meine kleine Schwester! Warum zur Hölle hatte ich nur diesen Fehler gemacht und ihre Frau -meine Schwägerin!- beinahe ge...

Das Knallen einer Tür riss mich aus meinen Gedanken. 
Verwundert blickte ich von meinem Handy auf.

Zumindest versuchte ich es, doch aus irgendeinem Grund wollte es mir nicht richtig gelingen.

Gerade hatte ich mir einen Artikel über Charlene's 'Weglaufen', wie die Medien es neuerdings nannten, durchgelesen und meine Augen waren an dem Foto hängen geblieben, welches meine Schwester auf der Gangway unseres Jets zeigte.

Es war das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit, dass ich sie wieder lächeln sah.

„Tommy, können wir reden?“, ertönte die traurige Stimme von Pia.
Meiner Kehle entfuhr ein wütendes Knurren.

„Warum sollten wir? Damit du mir nochmal sagen kannst, dass ich -ich allein- schuld an all dem bin?!“.

„Ich habe nie gesagt, dass...“, begann sie zu protestieren doch ich unterbrach meine Schwägerin.

Vergessen waren all die Manieren und Höflichkeiten, die man mir meine halbe Kindheit versucht hatte beizubringen.

„Du bist genauso schuld wie ich, Philippa. Egal ob du das wahr haben willst oder nicht.
Charlie ist weg, weil sie aktuell weder dir noch mir vertraut. Und ganz ehrlich?! - An ihrer Stelle hätte ich genauso reagiert...“.

Die Farbe wich aus ihrem Gesicht und ließ die Brünette noch blasser aussehen, als ohnehin schon.

Für einen Wimpernschlag dachte ich sie würde sich geschlagen geben, doch damit hatte ich mich getäuscht.

„Halt deine Klappe! Halt verdammt nochmal deine Klappe, George!“, spie sie mir entgegen.

„Ich habe nie gesagt, dass ich dich oder sonst irgendeinen Mann küssen will! Ich bin nie auch nur auf die Idee gekommen, Charlie irgendwie zu verletzten! Niemals, George!
Und ich habe niemals in meinem ganzen Leben gewollt, dass wir uns so auseinander leben!“.

Die Wut in ihrer Stimme hatte sich während dem Monolog meiner Schwägerin in Trauer verwandelt.
Trotzdem...

„Du hast alles kaputt gemacht, George! Einfach alles!
Und dann bist du auch noch so dreist und behauptest, dass ich Schuld daran bin, dass du mich fast geküsst hast...“.

Mit zu Fäusten geballten Händen antwortete ich, Rang dabei um das letzte bisschen Selbstbeherrschung in meinem Inneren.

„Und warum glaubst du, dass ich das tun wollte?! Warum, Philippa?!“.

Wütend stürmte ich aus dem Zimmer und stieß noch absichtlich einen Stuhl um, welcher krachend zu Boden ging.
Bei dem Geräusch zuckte die Frau vor mir zusammen.

Schon eilte ich die Flure entlang, über die Charlie und ich uns früher gegenseitig gejagt hatten und machte mich auf den Weg nach Schottland.

Auch wenn ich mich davor fürchtete, war es wohl Zeit für eins dieser berühmten Mutter-Kind-Gespräche, auf welche Mom und auch Charlene so schwörten.

Na hoffentlich haben sie recht damit...

Duchess RainbowWhere stories live. Discover now