Die Explosion

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Am nächsten Tag wachte ich entspannt auf - Wochenende! Ich gönnte mir eine heiße Dusche bevor ich mich anzog und mich auch im Bad fertig machte. Ein Blick nach draußen und ich war bester Laune: bei dem strahlend blauen Himmel musste ich doch einfach einen Spaziergang machen! Ich war zwar kein großer Fan von Spaziergängen, heißt, dass dieser Gedanke wahrlich ein Unikat war, aber heute war das Wetter einfach nur traumhaft verlockend. Es schrie förmlich nach einem ausgewogenen Spaziergang.

Gedacht, getan.

Da nicht weit von unserem Haus ein kleiner Wald lag, entschied ich mich kurzerhand dort hinzugehen.

Es war ein schöner, lichtdurchströmter Mischwald. Das weiche Moos unter meinen Füßen, ließ mich denken, dass ich über Wolken gehen würde. Mit jedem weiterem tiefen Atemzug, den ich von der frischen Waldluft nahm, wurde ich um einiges entspannter und ausgelichener.

Nicht viele Geräusche drangen an mein Ohr. Nur ein leises Knacken, das davon zeugte, dass ich wieder auf einen kleinen Ast getreten war. Hin und wieder zeriss ein kehliger Ruf eines Rabens die Stille. Der eine oder andere Vogel antwortete darauf mit einem ausgelassenem Zwitschern, dass mich euphorisch stimmte.

Die natürliche und ruhige Stimmung regte mich zum träumen an. Und genau das tat ich auch, während ich noch immer dem schmalen, von Tannennadeln überfüllten Trampelpfad folgte, der, unberührt von jeglichen Pflanzen, sich seinen Weg durch den Wald bahnte.

Kaum merkbar, schlängelte sich der Weg aus dem Wald, hin zu einer fröhlich bunten Blumenwiese.

Ich spazierte am Waldrand entlang als ich wieder diese Blicke in meinem Rücken spürte - ich wurde beobachtet! Aber dieses Mal wird er mir nicht entkommen! Hastig drehte ich mich um und da sah ich ihn. Es war der Junge mit den schokoladenbraunen Haaren.

Er erschrak und wollte gleich wieder weglaufen, als ich ihn rief: "Hey! Bleib bitte stehen! Ich würde gerne mit dir reden!" Und er blieb tatsächlich stehen. Beim Näherkommen musterte ich ihn genauestens: er war groß, gebräunt und unter seinem T-shirt zeichneten sich leichte Muskeln ab. Sein Alter schätzte ich auf ca. 15 Jahre. Zuerst sah ich auf seine zartrosa Lippen, dann blickte ich in seine haselnussbraunen Rehaugen.

"Wie heißt du?", brach ich schließlich das Schweigen. "Mein Name ist Daniel. Daniel McAllister. Und mit wem habe ich das vergnügen?" "Ich heiße Melia Blackshire. Warum beobachtest du mich? Ich habe dich auch schon im Garten vor der East Denver High gesehen. Du hast dich nicht gerade unauffällig verhalten.", warf ich ihm schmunzelnd vor. Daniel wurde rot: "Ähm.. also...", stammelte er. "Ja?" "Na gut. Setz dich, bitte" Also setzten wir uns in das weiche Gras. "Also? Warum hast du mich beobachtet?", fragte ich. "Es ist etwas kompliziert... Also es ist so, dass -"

Weiter kam er nicht, denn wir wurden von einem ca. 16 jährigen Mädchen unterbrochen, dass aus dem Wald trat. Sie war schlank, hatte stürmische graue Augen und goldblonde Haare. Das auffälligste an ihr waren jedoch ihre schwarze Lippen.

"Scheiße!", stieß Daniel hervor und sprang auf. "Was ist denn los? Wer zum Teufel ist das?", versuchte ich mich schlau zu machen, doch Daniel wimmelte mich mit einem 'Das ist jetzt nicht so wichtig. Ich erkläre dir alles später!' ab.

"Du bleibst hier! Keine Widerrede!", befahl mir der Junge mit den schokoladenbraunen Haaren, als er merkte, dass ich dennoch ebenfalls aufstehen wollte. Nur widerwillig befolgte ich seinen Anweisungen. Ich kannte ihn ja nicht Mal richtig. Aber trotzdem vertraute ich ihm auf irgend eine absurde Art und Weise.

Ohne zu zögern stellten sich das fremde Mädchen und er gegenüber auf, als ob sie das schon öfters gemacht hatten und genau wussten, was sie machen mussten, und hielten jeweils dem Anderen seine Hände entgegen.

Plötzlich kamen aus den Händen des Mädchens schwarze Blitze hervor und zeitgleich kamen aus Daniel's, feuerrote Flammen hervor. Als sich die Blitze des Mädchens und Daniel's Feuer in der Mitte trafen gab es eine laute Explosion und die Beiden wurden in einem hohen Bogen zurück geworfen und blieben reglos liegen...

Elementemagier✔️Where stories live. Discover now