No. 15

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( s a l v a d o r )

„ALL GOOD BOYS GO TO HEAVEN,BUT BAD BOYS BRING HEAVEN TO YOU"Tristan

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„ALL GOOD BOYS GO TO HEAVEN,
BUT BAD BOYS BRING HEAVEN TO YOU"
Tristan

Da stand sie. Ahnungslos, wer wirklich vor ihr stand, meine Hand umfassend und mich lustvoll angrinsend.

Entweder war meine Tarnung mal wieder super gelungen, oder sie war zu betrunken, um zu bemerken, dass ich es bin - Tristan - der hier vor ihr steht. Denn wenn es ihr bewusst gewesen wäre, hätte sie nicht gezögert meine Wange auf die gleiche Art und Weise erröten zu lassen, wie ich die von Niko noch vor wenigen Stunden.

Christelles Haare sahen weicher aus als sie es sonst taten, was in mir das Bedürfnis erweckte durch diese zu streichen.

Ich wusste nicht, ob ich sie aufhalten sollte und ihr die Wahrheit offenbaren oder ihr den Spaß nicht verderben sollte. Klar, wollte ich ihre sanften Lippen auch auf meinen spüren, doch ich war mir nicht sicher, ob so.

Also ließ ich mich einfach von ihr leiten und in den kleinen, engen Raum ziehen. Sie erschien mir ziemlich locker, da sie sofort ihre Hände auf meine Schultern gleiten ließ. „Du bist hübsch.", teilte sie mir mit, und ein tiefer Blick in ihre Augen verriet mir, dass sie zwar getrunken hat, doch noch nicht zu viel.

„Trotzdem nicht so hübsch wie du.", ließ ich meinen Charme spielen. Ich war mir sicher, dass sich ihre Wangen rosa färbten, doch wegen dem mangelnden Licht, war es mir nicht möglich, dies zu sehen. „Also...", sie zog das „o" lang, bevor sie weitersprach :"warten wir ab, bis unsere Zeit vorbei ist oder willst du mich endlich küssen?"

Ihre Direktheit überraschte mich ein wenig. Trotzdem spielte ich weiter mit. Über uns hing eine schwach leuchtende Glühbirne, die es mir noch ermöglichte die Umrisse ihres Gesichts zu erfassen. Mit meinen Händen umfasste ich ihr zierliches Gesicht und lächelte sie an.

Meine Fingerspitzen kribbelten bei dem Gefühl von ihrer weichen Haut unter meinen Fingern. Mein Kopf konnte nicht mehr klar denken, meine Gedanken waren wie benebelt. Als wäre ich derjenige gewesen, der getrunken hätte. Die Nähe, in der wir standen, machte mich verrückt. Ich wollte sie an ihrer Hüfte näher an mich ziehen, doch ich hielt mich davon ab. Ich wollte diese Situation nicht ausnutzen.

Sie lehnte ihr Gesicht nach vorne, ich tat es ihr gleich. „Wie heißt du eigentlich?", flüsterte sie und ich musste mir schnell einen anderen Namen ausdenken. Ich hatte an alles gedacht, doch wie konnte mir so etwas standardmäßiges entfallen? Also gab ich schnell das erste von mir wieder, was mir einfiel.

„Lorenzo." Innerlich klopfte ich mir stolz auf die Schulter. „Und du?", fragte ich etwas eigentlich unnötiges.

„Jennie.", meinte sie jedoch, woraufhin ich fasst laut husten musste. Ich war auch hier nicht so sicher, was ich davon halten sollte. Generell war ich heute etwas unsicherer, was meine Handlungen betraf. Normalerweise war ich mir nie unsicher.

„Na gut, Prince Charming", fing sie erneut an, „Ich denke wir haben nicht mehr so viel Zeit.", ich fand es amüsant, dass sie so ungeduldig wurde und so locker drauf war. Also lehnte ich mein Gesicht plötzlich nach vorne, so nah, dass sich unsere Lippen berühren würde, hätte einer von uns beiden sie gespitzt. Ich beobachtete, wie sie ihre Augen schloss, und ihre rechte Hand in meinen Haaren vergrub.

Mein Herz klopfte heftig gegen meine Brust, sodass ich Angst hatte, sie würde mich damit aufziehen. Doch da rief ich mir wieder in den Sinn, dass sie mich gar nicht so gut kannte. Ich hatte meinen ganzen Körper nicht mehr unter Kontrolle und das beunruhigte mich.

Ich wollte, dass sie mich küsste, weil sie es selber möchte und auch weiß, dass ich es bin. Und nicht, weil ich vorgab jemand anderes zu sein.

Anstatt also ihre Lippen mit meinen zu verbinden, schloss ich ebenso meine Augen und lehnte meine Stirn gegen ihre. Ein starkes Gefühl der Traurigkeit überkam mich und ich musste mich zusammenreißen, nicht auch noch eine Träne zu vergießen. Ich räusperte mich leise.

„Ich kann das nicht, Christelle.", hauchte ich gegen ihre Lippen und löste mich abrupt von ihr. Bevor ich mich umdrehte, sah ich noch, wie sie enttäuscht aber auch geschockt zu mir sah. Ich stürmte raus, ließ sie im Schrank zurück und stieß dem Jungen aus Versehen gegen die Schulter, der vor der Schranktür stand, um uns zu gegebener Zeit wieder rauszurufen.

Niko stand schon wie zum gehen bereit zwei Schritte entfernt von der Haustür und als er meinen Gesichtsausdruck sah, zögerte er nicht, die beiden Mädchen, mit denen er sprach, links liegen zu lassen und mir nach draußen zu folgen.

⚜️

„Ich kann das nicht, Niko.", sagte ich zu meinem besten Freund, während wir meine Sachen aus dem Zimmer von mir und Christelle hinüber in seins trugen. „Ich verstehe dich.", meinte er, und ich glaubte ihm das auch. „Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin mir auch nicht zu hundert Prozent bewusst, was ich überhaupt so schlimmes getan habe. Warum geht unsere Beziehung zu Grunde?"

Diese Fragen konnte er mir nicht beantworten, doch ich war ihm nicht böse. Vorsichtig widmeten wir uns Tess' Sachen, bedacht darauf, nichts zu sehr durcheinander zu bringen und diese geordnet auf jetzt ihrem Bett zu platzieren.

Mittlerweile hatten wir geduscht, uns umgezogen und ich hatte mir eine Cap aufgezogen, da meine Haare erst nach ein paar mal mehr waschen ihre normale Farbe annehmen würden. Niko gefiel seine Haarfarbe und ich glaubte, dass er sie sogar nachfärben würde. „Hast du Bock runter zur Bar?", fragte ich ihn, während ich ein paar lose Scheine in meine hintere Hosentasche stopfte.

Er nickte und folgte mir wortlos, nachdem wir erfolgreich meine und Tess' Sachen vertauscht und auf das jeweilige andere Zimmer transferiert hatten.

In der Bar unten im Keller war zu dieser Zeit nicht viel los, jedoch herrschte eine für mich jedenfalls sehr angenehme Stimmung. Wir saßen direkt an der Bar und bestellten jeweils ein Glas Sekt. Niko grinste, ich jedoch nicht, während wir anstießen und er sich wie ein kleines Kind freudig auf seinem Barstuhl im Kreis drehte. Ich zögerte. „Hattest du wenigstens Spaß?"

„Joa, wie man es nimmt.", antwortete er mir stumpf und nippte ein wenig an der goldigen Flüssigkeit. Sekt, ein Getränk, welches ich ebenso liebte wie Whiskey. „Diese Mädchen machten sich die ganze Zeit über an mich heran, besonders nachdem ich ihnen erzählte, dass ich Windsurfer bin." Ein kleines Grinsen bildete sich auf meinen Lippen. Wie oft wir beide schon was diese Dinge betrifft gelogen hatten, dachte ich und nahm einen großen Schluck aus meinem Glas. Anders als Whiskey, hinterließ Sekt keine brennende Spur in meiner Kehle, aber einen angenehmen Geschmack auf meiner Zunge.

„Was ist mit Tess?", fragte er mich dann. Oh, dachte ich mir. Keine einzige Sekunde verschwendete ich einen Gedanken an sie, seitdem wir dort waren. „Uhm.",ich kratzte mir etwas ahnungslos am Nacken und schaute ihn an. Als hätte er dies erwartet, winkte er ab und zwinkerte. „Wahrscheinlich warst du einfach zu abgelenkt von der freizügigen Sicht, die sich dir bei Chris bot, stimmt's?", er fing an schelmisch zu grinsen.

Ich knallte mein mittlerweile leeres Glas auf den Tresen und erhob mich. "Dünnes Eis, Niko, dünnes Eis. Besser, du erinnerst mich nicht dran.", sagte ich, während ich bereit war, wieder hochzugehen.

"Ach,", begann er erstaunt," Keine zweite, dritte, vierte Runde?", er grinste und ich zögerte nicht zwei Sekunden mehr, als ich mich umdrehte und meinen Weg nach oben aufsuchte. Ich muss sie sehen.

Rich KidsTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon