Was kann ich tun?

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Was kann man tun, wenn einem klar wird Trans zu sein? Das Outing ist ein wichtiger Schritt, aber bevor man soweit geht, sollte man erst einmal wissen, was man selbst machen kann, um sich körperlich besser zu fühlen. Egal, wer man ist, wenn man Trans ist, erlebt man einen gewissen körperlichen Diskomfort, der sich Dysphorie nennt. Dieses unangenehme Gefühl sorgt für Ekel oder Entfremdung des eigenen Körpers und schränkt Trans Personen sozial und physisch ein. Was also kann man im ersten Moment tun?

Für AFABs:
Kleidung tragen, die nicht allzu eng anliegt
einen Binder tragen oder einen Sport-BH, der gewisse Rundungen kaschiert
Packer tragen, der die untere Region auspolstert
Mützen tragen (ja, das habe ich gemacht, just ask my boyfriend) und es hilft
Haare kurz schneiden

Für AMABs:
grelle und Pastelfarben tragen
Haare lang wachsen lassen
feminine Unterwäsche tragen

Ich selbst bin AFAB und entschuldige mich dafür, dass ich keine sonderlich guten oder bestätigten Tipps für AMAB-Personen geben konnte. Ich würde mich sehr über Kontakt und Tipps freuen. Wenn von euch jemand AMAB und/oder MtF ist, schreibt mich gern an. Ich hoffe, dass ich dieses Kapitel in Zukunft erweitern kann.

Nun aber zu allgemeinen Sachen:

Zu Beginn fühlt es sich gut, sich allein in seinem Zimmer einzuigeln und es ist in Ordnung, das für eine Weile zu tun. Aber bitte achtet auf euch und eure Gesundheit. Wenn das ganze zu einem Zwang wird oder ihr euch unfähig dazu fühlt, das Haus zu verlassen, sucht euch jemanden, mit dem ihr reden könnt. Dies kann ein/e Freund/in sein oder jemand professionelles wie ein/e Therapeut/in. Sich vor sich selbst zu outen, ist einer der schwierigsten und belastenden Schritte und er ist nicht zu unterschätzen! Ihr müsst den Weg nicht allein beschreiten. Es gibt Leute, die bei euch sind und Menschen, zu denen ihr Kontakt aufnehmen könnt, wenn ihr euch allein oder missverstanden fühlt. Es gibt Hotlines und LGBT-Zentren und vieles mehr. Bitte nutzt diese Möglichkeiten. Lasst es euch von jemanden sagen, der im Sumpf steckte und dem es schwer fiel, aus ihm herauszukommen.

Anfangs ist alles schwer, aber es wird besser. Es hört sich vielleicht wie ein leeres Versprechen an, aber es ist die Wahrheit. Trans zu sein ist hart und schwer, aber es lässt einen über sich hinauswachsen. Auch wenn das eine Zeit braucht.

Zwar ist jeder anders und jeder hatte einen anderen Weg, aber es gibt gewisse Gemeinsamkeiten, die sich gut mit anderen besprechen lassen. Nutzt die Möglichkeiten, die ihr habt und schafft euch neue, wenn euch die anderen nicht reichen.

Bleibt stark!

Jasper

How To Be TransWhere stories live. Discover now