Ein Weg zum ablenken🚲

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Namjoon sah sich um. Keiner war da. Im Haus von Seokjin brannte kein Licht mehr. Anscheinend war die ganze Familie, angeführt vom immer wachsamen Vater Siwon, bereits ins Bett gegangen. Wichtig ist, dass Jin selbst im allerletzten Moment nicht einschläft oder ein Rückzieher macht.

Namjoon wies die pessimistische Stimmung zurück und überquerte die Straße. Omegas Haus war ein zweistöckiges Gebäude und etwas deutete Alpha an, dass Jins Zimmer sich im ersten Stock befand.

Namjoon streckte sich und stellte sich auf die Zehenspitzen, um das Omega zu sehen.

- Jemanden verloren? - Alpha hätte beinahe geschrien, als er das Flüstern von Seokjin direkt am Ohr hörte, aber im letzten Moment hielt er sich zurück. Namjoon blickte auf den spöttisch lächelnden Omega und lächelte charmant zurück.

-Ich dachte schon du kommst nicht.

- Warum denn nicht?

-Nun, äh, dein Vater ,- sagte der Alpha langsam und verfolgte sorgfältig Jins Reaktion.

- Und was ist mit mein Vater? - warf Jin mit einer leichten Handbewegung sein nachgewachsenen Pony zurück.

- Hat er dich einfach so gehen lassen?

-Ja, ich bin schon erwachsen, - Omega glaubte selbst nicht an das, was er sagte, und Namjoon umso weniger. In seinen Augen war so viel Offenheit, so viel Ironie, dass Jin bereit war, durch den Boden zu versinken.

Ohne ein Wort zu sagen, nickte Namjoon wissend und war bereit, das Versprechen an Jin umzusetzen, als sein zäher Blick etwas auf Jins Kopf bemerkte.

- Was ist das? - Namjoon kam näher, streckte die Hand aus und zog aus Jins Haaren ... ein kleines, getrocknetes Blatt. - Und das hier? - Zog Alpha einen kleinen Grashalm dazu.

Jin verzog bitterlich sein Gesicht. Omega schaute schnell vom Grashalm auf das Blatt und zurück und schimpfte über sich selbst für seine eigene Achtlosigkeit.

Namjoon grinste bereits freimütig und versuchte nicht einmal es zu vertuschen.

-Erster Stock, weißt du, - grunzte Jin und tastete nach seinen Haaren. -Es war nicht so einfach, unbemerkt herauszukommen, - es war jetzt sinnlos, die Komödie über ein unabhängiges, erwachsenes Omega weiter zu spielen, und so gestand Jin, dass er aus dem Fenster kletterte und die Holzleiter erklimmen musste, um schließlich ins Gras zu fallen.

-Warte mal, -  Namjoon breitete Omegas Arme seitlich aus und zog selbst ein paar weitere Grashalme aus Jins Haaren raus. - So, fertig, da ist nichts mehr, - versicherte Alpha und beschloss, Jin nicht mehr wegen seines Vaters zu ärgern.

-Ich hoffe, es lohnt sich, -  Jin ging zum ersten Mal das Risiko ein und zugegebenermaßen war es berauschend zu verstehen, dass man jetzt etwas nicht Richtiges tut.

-Glaub mir, es lohnt sich, - nickte Alpha und streckte Jin die Hand entgegen. - Komm schon.

Jin packte die ausgestreckte Hand und folgte Namjoon.

- Wohin gehen wir?

- Wirst du schon sehen, - Namjoon führte Jin über die Straße zu den kleinen Büschen.

- Was ist das?

Ohne ein Wort zu sagen, tauchte Namjoon in die Büsche ein, raschelte mit etwas, paffte und erschien eine Sekunde später. Mit einem Fahrrad in den Händen.

-Ähm, -Jin ist sprachlos. Er hat mit vielem gerechnet, aber nicht mit sowas. Es stellt sich heraus, dass all die Intrigen, all die Optionen, die Jin vor der festgesetzten Stunde durchgemacht hat (ja, verflickst, Jin machte fast einen Purzelbaum vom ersten Stock, als er zu Namjoon hinunter stieg), und das alles wegen einer Fahrradtour?

Widerstand ist zwecklos _0,5Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt