Angewöhnung✨

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Es war bereits der zweite Samstag in Folge, an dem Namjoon und Jin nachts die Stadt verließen, um Quad zu fahren. Gut, dass Jins Vater das Pärchen noch nicht erwischt hat, aber Omega hatte den Verdacht, dass sein lieber Papi offensichtlich etwas vermutet - denn sein Lächeln war zu breit, als er seinen Sohn am Morgen ansah. Jin wagte noch nicht, seine Vermutung zu überprüfen. Vielleicht fragte er ein anderes Mal, aber jetzt versuchte der Omega darüber nicht nachzudenken. Und wie kann man überhaupt an etwas denken, wenn Jin zitterte immer noch nach einer weiteren Fahrt mit dem Quad?

Sie waren bereits am Haus von Omega angekommen, aber Jin steigte immer noch nicht vom Fahrrad und schwatzte weiter darüber, wie cool es diesmal war, um in eine scharfe Kurve auf seinem lieblings, roten Quad zu passen.

Namjoon hörte zu und lächelte. Wer hätte gedacht, dass Omega "süchtig" wird. Obwohl, es war doch zu erwarten. Jin war nicht so ein Omega, der von Spaß lebte und jetzt, da er es endlich hat, genießte er es in vollen Zügen.

-Wir sind angekommen, - Namjoon schaute auf seine Uhr. Es ist Zeit, Omega zum Haus zu bringen und ihm zu helfen, in den ersten Stock seines Zimmers zu gelangen, wenn sie ihre Streifzüge fortsetzen möchten.

- Oh, jetzt schon? - Jin lächelte Alpha breit zu. In letzter Zeit lächelte er viel öfter wenn er  Namjoon ansah. Eine erstaunliche Sache, das Lächeln stellten sich von selbst heraus. Emotionen überwältigten ihn so sehr, dass Jin einfach nicht alles zurückhalten konnte. Selbst wenn er sich zurückhalten wollte, würde er einfach platzen.

Alpha nickte nur als Antwort.

-Ich möchte nicht nach Hause gehen. - Jin stieg widerwillig vom Fahrrad und sah zum Sternenhimmel. - Wunderschön..

-Wunderschön, - stimmte Namjoon zu, ohne den verzauberten Blick vom Omega abzuwenden.

- Hör zu, lass uns noch ein bisschen spazieren, hm? - Schlug Jin unerwartet vor.

- Und was ist mit Vater?

- Die sind mit Papa in den Vorstadt gefahren, wir müssen uns nicht beeilen - es war eine Sünde, diese Situation nicht auszunutzen. Darüber hinaus ließ die Euphorie nach dem Quadfahren nicht nach und verlangte einen Ausstieg, und nicht den tiefen Schlaf. - Zu Hause ist nur Großvater, aber er schläft so fest, dass ihn nicht mal eine Kanone aufwecken kann.

- Also du kannst heute als erwachsener, unabhängiger Junge abgehen? - lachte Namjoon freundlich.

-So in etwa, - lachte Jin auch. Witze über erwachsenen Jungen sind zu einer Art Tradition geworden. - Wo wollen wir hin? - Man könnte sogar in der Dunkelheit sehen, wie Jins Augen vor Vorfreude funkelten.

- Hmm, ich habe am Anfang der Straße eine Kurve gesehen. Da ist so etwas wie ein Fluss, denke ich. Wir können dorthin gehen.

- Genau, großartig! Ich weiß noch, da gab es sogar ein Sitzbank! Lass uns gehen, - Jin nickte mit dem Kopf.

-Okay, - Namjoon griff nach seinem Rucksack und schulterte den auf. Etwas klirrte im Rucksack.

- Was war das für Geräusch? - Omega streckte neugierig Hals und versuchte Namjoon Rucksack zu sehen.

- Wo?

- In dem Rucksack.

- Hm? - Namjoon zuckte die Achseln und zog den Riemen seines Rucksacks ab. Alpha packte seinen Rucksack aus, schaute hinein und fing an mit seiner Hand zu fummeln. - Ah, das waren also die Schlüssel, die gegen die Glasflasche knallten.

-Sammelst du etwa leere Flaschen? - machte Omega grosse Augen.

- Pf! Dies ist eine volle Flasche mit ganz ordentlichem Rum -, erklärte Namjoon herablassend und holte „Bacardi 151“ aus den Tiefen seines Rucksacks.

- Wow! - betrachtete Omega die Flasche genau. - Ich kenne mich mit den Rum nicht aus, aber er sieht gut aus. Eins verstehe ich nicht, was macht eine Flasche mit anständigen Rum in einem Rucksack bei einen Schuljungen?

- Ich habe eben einen tollen Hyung.

- Was heißt das?

- Wir haben gewettet. Er sagte, dass kein vernünftiger Omega mit einem jugendlichem Alpha irgendwohin um eins Uhr nachts gehen wird, geschweige von Quad fahren.

- Wa-as?

- Naja, um Quad zu fahren kommen meistens die Alphas, ganz geschweige davon es mitten in der Nacht zu fahren, in der Wildnis, wo niemand da ist, umso mehr ...

- Darum geht es mir nicht! - fauchte Jin empört und verschränkte die Arme vor der Brust. - Du hast auf mich gewettet!

- Stop, warte! Als Erstes, denk dir keinen Unsinn aus -  für jeden Fall bereit, versperrt der Alpha Jin den Weg, damit er nicht eilt, ohne es zu Ende angehört zu haben. - Ich wollte dich wirklich ablenken und wandte mich natürlich an den Hyung, weil er derjenige ist, der alles dort verwaltet. Als er erfuhr, dass ich Omega bringen will, also dich, hat er mich ausgelacht, am Ende haben wir gewettet.

-Okay, - Jin senkte seine Hände nach unten und schielend sah er zuerst zu Namjoon und dann zu dem Rum in seinen Händen.

- Okay? - verstand Namjoon nicht.

- Teile.

- Was denn?

-Ich bin in Anteil, -  lächelte Jin charmant und zwinkerte dem Alpha zu.

- Wieso das denn?

-Nun, ich war in eure Wette verwickelt und es stellte sich heraus, dass ich dir sogar geholfen habe. - Omega schnappte sich die Flasche und begann sie umzudrehen, wobei er sich etwas im Kopf überlegte.

-Es ist ungesund für Omegas zu trinken, - nahm Alpha die Flasche weg.

- Nicht ungesünder als für Schulkinder. Und überhaupt - stockte Jin und senkte die Augen. -  Ich habe noch nie kräftigen Alkohol probiert, - atmete Omega schwer aus und sah Namjoon hoffnungsvoll an.

- Yah! Schau mich nicht so an, - Alpha winkte mit der Hand und versuchte sich vor dem fragenden Blick zu verstecken, aber er war sich bewusst, dass er am Ende immer noch aufgeben würde.

- Wie?

- So, wie du es jetzt machst.

- Bist du so geizig? - schmollte Jin. Das tat er seinem Vater immer an, wenn der versuchte bei  Krümelchen seine Erzieherischen Methoden auszuüben. Beim Vater hat diese Methode fast immer funktioniert.

- Ich bin nicht geizig, aber Alkoholsucht bei Omegas ist schrecklich.

-Ich verstehe, okay. Danke für den Spaziergang, ich muss gehen. - Jin drehte sich mit gespielter Gleichgültigkeit um und ging auf das Haus zu.

-Gut, - ergab sich Namjoon.

- Was ist gut? - Ohne sich umzudrehen, fragte Jin nach.

-Du probierst nur ein bisschen und das wars, - zeigte Namjoon den Abstand von 1 Zentimeter zu Omega zwischen Daumen und Zeigefinger. - Außerdem kannst du nicht mal hochprozentige Getränke trinken. Dein Vater wird später von mir nichts übrig lassen.

- Deal, - nickte Jin.

Man sagt, dass man alle Menschen in unserem Leben nicht durch Zufall trifft, und der Omega stimmte dem voll und ganz zu. Er und Namjoon waren nicht vor allzu langer Zeit bekannt, aber wie viel hat der Alpha bereits in sein Leben  gebracht. Es bleibt nur zu raten, was er noch alles mit sich bringt.

Widerstand ist zwecklos _0,5Where stories live. Discover now