»Der Kotzbrocken hier«, er deutet auf sich, »wird nun diesen Raum verlassen. Dann wir er in sein Haus spazieren und die vielen Überwachungskameras anschalten, damit er jeder deiner Bewegungen mitverfolgen kann. Jede einzelne!«
Mein Atem vermischt si...
Das Glas in meiner Hand bewegt sich wie von allein, an meinen Mund. Dabei rinnt die dunkelbraune Flüssigkeit meine Kehle herunter.
Ein Klingeln reißt mich aus meinem Trinken.
Mit einer langsamen Bewegungen strecke ich meinen Armen nach vorn aus. Dabei umgreifen meine kalten Finger das Handy, während ich den Anruf annehme.
„Sie ist hier."
Und Stille. Dass ich atme, spüre ich nicht. Aber ich sehe das kleine Wölkchen vor meinem Mund, dass den angehaltenen Sauerstoff rauslässt.
„Miran?"
Ich brumme nur als Antwort, denn mein Mund fühlt sich staubtrocken an und ich bin auch nicht im Stande, irgendetwas zu sagen.
„Sie liebt dich."
Und wie - so sehr, dass sie zu Ilay geht.
„Ich hole euch zwei, Lilia."
Die Zigarette in meinen Finger brennt immer mehr ab.
Meine Augen folgen den glühenden Fünkchen, die davon schweben und in den Nachthimmel sich verirren.
„Du musst auch sie holen."
Ich muss nichts, würde ich am Liebsten brüllen. Und dann würde ich liebend gern als Boxsack dienen, nur damit ich spüre, dass ich da bin.
Das mein Körper und ich nicht nur da sind, um zu funktionieren.
Sondern um zu leben.
„Fleur hat mich belogen.", ich schnippse den Stummel auf die dunklen Platten meiner Terrasse. Mein Kopf ist angelehnt an die Wand hinter mir, während ich immer wieder den fast schon unsichtbaren Funken nachschaue.
„Nein."
Ich höre im Hintergrund Ilian. Ganz deutlich ihn, denn so wie ich ihn kenne, hört er angespannt zu und versucht nicht die Kontrolle zu verlieren.
„Sie wollte uns retten."
Ich schließe meine Augen für eine Sekunde und versuche dabei, mein Zittern zu unterdrücken. Der emotionale Bastard in mir kommt hervor, was sich nicht gehört.
