Kapitel Acht.

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Taehyung

"Du denkst echt, der Schrank hier war die beste Idee für ein Versteck?" kam es genervt brummend aus Jungkook und auch wenn er leise war, war es die dümmste Idee, überhaupt einen Mucks zu machen. Denn wahrscheinlich war der Vampir gerade irgend wo in der Nähe. Und da ich nicht unbedingt wegen Jungkooks losem Mundwerk sterben wollte, ging ich sofort ein paar kleine Schritte auf den älteren zu, presste ihn so leise ich konnte gegen die Schrankwand und drückte ihm meine Hand auf den Mund.

Wir standen also ziemlich eng aneinander gepresst in dem viel zu kleinen Schrank und ich musste Jungkooks Mund mit meiner Hand zu heben, um zu verhindern, dass der Vampir etwas sagen würde. So wie es aussah war er doch dümmer, als ich dachte. Also sah ich ihn nur mahnend an, da ich nichts sagen konnte, weil uns sonst nur jeder Vampir der hier wäre, sofort finden würde.

Und Jungkooks Blick war unbezahlbar. Er wollte sich tatsächlich aus meinen Griffen befreien und krallte sich unwohl in meine Unterarme, was mich leicht grinsen ließ. Er wollte meine Hand los werden, aber so einfach sicherlich nicht. Ich wollte hier noch nicht verrecken.

Und so standen wir eine ganze Weile, bis ich mir ziemlich sicher war, dass die Vampire auch wieder weg waren und es aufgegeben hatten, nach uns zu suchen, in dem Schrank. Also beugte ich mich ein wenig zu den Lippen des Vampirs vor, auf welchen ich noch meine Hand gepresst hatte und sah dabei dennoch tief in seine weit aufgerissenen Augen.

"Muss schwer sein, oder? Mit mir... So eng zusammen gepresst, alleine in einem viel zu kleinen Schrank zu sein... Wahrscheinlich drehen deine Gedanken gerade förmlich durch. Ich kann ja mehr als nur gut genug sehen... Wie schwer es dir fällt, dich zurück zu halten..." raunte ich gegen meine Hand und starrte dabei die ganze Zeit in seine Augen, um jede kleine Änderung in ihnen mit zu bekommen.

Doch Jungkook konnte immernoch nichts sagen, hatte seine Hände zwar weiter fest in meine Arme gekrallt, aber sagte rein garnichts und starrte mich nur mit großen Augen an. Und da es mir gerade viel zu sehr gefiel, mit dem hinterlistigen Vampir zu spielen, ließ ich meine andere Hand, die ich gerade nicht brauchte, seinen Bauch herunter, bis zu kurz vor seinem Schritt wandern.

Mir war klar, dass es für ihn eine Qual sein musste. Vampire hatten es nicht gerne, wenn sie nicht bekamen was sie wollten. Und Jungkook ganz besonders. Er konnte sich kaum noch zurück halten, wollte wahrscheinlich nichts lieber als hier in diesem Schrank von mir durchgenommen zu werden, während er mein Blut kosten könnte.

Doch so weit kam es nicht. Ganz im Gegenteil. Denn mit einem Mal wurde auch schon die Schranktür geöffnet und Jungkooks große Augen starrten nun in die des Mannes, der uns zuvor hinter her gerannt war.

Fuck.

Ich ließ also sofort wieder von ihm ab, drehte mich zu dem Vampir aber der hatte mich schon an meinem Hals gepackt und drückte mich nur wieder fest gegen Jungkook, der hinter mir gegen die Schrankwand gelehnt war. Und der Vampir hinter mir keuchte nur unzufrieden, während ich es aufgrund des Griffes des Vampirs vor mir schwer hatte, zu atmen.

"Du Mensch denkst tatsächlich, dass du gegen mich ankommen kannst?" brummte er wütend und drückte mich noch grober gegen Jungkooks Körper, der sich unwohl in meine Oberarme krallte nur wusste er, dass es keinen Sinn hatte, mich jetzt von sich weg zu drücken. Also stand ich nur keuchend gegen Jungkooks Körper gepresst und starrte tief in die roten Augen des Vampirs vor mir.

Wahrscheinlich liebte es der Vampir trotzdem, dass mein Hintern somit auch fest gegen seinen leicht erhärteten Schritt gedrückt wurde. Was ich erst jetzt spürte.

"Na bevor ich mich um den Zwilling kümmere, muss ich unbedingt dein Blut kosten..." raunte der Vampir und beugte sich auch schon zu meinem Hals vor, griff aber davor nach meinen Handgelenken, um sie festzuhalten, damit ich auch bloß nichts dummes machen könnte. Nur hatte der Vampir mit einem wohl nicht gerechnet. Mein Blut war voller Eisenkraut, genau für solche Situationen.

Und trotzdem war der Schmerz ziemlich unerträglich, als der Vampir unvorsichtig in meinen Hals biss und Jungkook hinter mir nur versuchte, irgend etwas zu tun, es aber natürlich nicht hin bekam. Der 'stärkere' war gerade für garnichts zu gebrauchen.

Also musste ich durch den kurzen Schmerz durch und spürte, wie ein bisschen meines Blutes in den Hals des anderen Vampirs floss, der aber nach kurzer Zeit merkte, dass er es lieber nicht herunter schlucken sollte.

Nur merkte er es zu spät. Denn er hatte das Eisenkraut schon geschluckt, löste sich sofort mit großen Augen von meinem Hals und hustete laut vor sich her. Auch wenn ich ein leicht schmerzerfülltes Keuchen von mir ließ, als sich seine Zähne eher unsanft aus meinem Hals entfernten, nutze ich natürlich die Gelegenheit.

Ich ging auf den vor sich her hustenden Vampir zu, der kraftlos auf den Boden gefallen war und sich schmerzend die Kehle hob. "Tut weh, nicht? Aber ich zeig dir was, was dir noch viel mehr weh tut." brummte ich, kniete mich zu dem sich windenden Vampir herunter, hatte dabei einen anderen, kleinen Dolch aus meinem Ärmel gezogen und in meiner Hand, um ihn auf der Brust des Vampirs zu platzieren, direkt vor seinem Herz.

"Viel Spaß beim Sterben und willkommen in der Hölle, Vampir." meinte ich noch mit einem strengen Blick, ehe ich den Dolch schon mit aller Kraft die ich hatte, in das Herz des Vampirs rammte, der damit ganz und garnicht gerechnet hatte. Seinen, mit meinem Blut verschmierten Mund, hatte er weit geöffnet und starrte mich mit seinen großen, roten Augen nur ungläubig an, aber da war es sowieso schon zu spät.

Seine Adern färbten sich lila, seine Augen schlossen sich und irgend wann war der Vampir auch vollkommen tot. Lag ohne ein Lebenszeichen auf dem Boden herum, weshalb ich seufzend wieder aufstand und den Dolch wieder in meiner Tasche verstaute. Erst dann drehte ich mich seufzend zu Jungkook um, der wohl immernoch ziemlich geschwächt war von dem Eisenkraut, dass sich noch in seinem Körper befand. Und von dem Fakt, dass er meinen Hintern vorhin dauerhaft an seinem Schritt reiben spüren konnte.

"Soll... Soll ich dir das heilen?"

Dangerous Twins // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Donde viven las historias. Descúbrelo ahora