Kapitel Siebenundvierzig.

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Taehyung

Alleine hockte ich in irgend einer Art Bar, die dieses Anwesen besaß. Außer mir war hier sonst niemand mehr, bis auf das Glas Tequila, welches vor mir stand. Es war nicht das erste, welches ich getrunken hatte und dennoch fühlte ich mich kein bisschen besser. Es schien fast immer schlimmer zu werden. Aber nicht, weil ich mich so scheisse fühlte, weil ich Jungkooks Bruder umgebracht hatte. Sondern weil ich so unendlich stark für ihn fühlte.

Was meine Bestrafung für das ganze hier zu sein schien.

Aber wie es aussah, war das ganze noch eine Weile nicht zuende...

"Hallo, Taehyung..." hörte ich es auf einmal von einer mir nur all zu bekannten Stimme, dabei war es fast unmöglich, dass ich diese gerade hörte. Immerhin hatte ich ihn vor nur ein paar Tagen umgebracht... Ein paar Tage, die ich alleine und die meiste Zeit in dieser Bar verbracht hatte. Immerhin hatte ich sonst nichts mehr zu tun gehabt. Außer vielleicht, mit Jimin über das ganze zu reden.

Aber das hier... Das war unmöglich.

"Jeongguk?" stellte ich also etwas verwirrt und doch fast gelangweilt fest, da er Alkohol dann anscheinend doch etwas bewirkte. Doch der Vampir grinste nur leicht, setzte sich ohne zu Fragen auf einen der Bahrhocker neben mir und nahm sich mein Glas Tequila. Ja, der Vampir saß gerade tatsächlich direkt vor mir und hatte sich mein Glas genommen.

"Du hast mich umgebracht. Ziemlich mies, so hinterhältig in den Rücken gestochen zu werden." hörte ich es fast amüsiert von dem Vampir, der den Inhalt des Glases nur kurz danach seinen Rachen herunter kippte, wobei ich ihm gelangweilt seufzend zusah und meinen Kopf leicht schüttelte. "Als ob du es nicht verdient hättest, Jeongguk..." äußerte ich etwas mitleidig, aber momentan ging es mir ja auch genau so. Da war es mir fast gleichgültig, dass der tote Vampir gerade neben mir saß.

Vielleicht war es ja auch nur eine Halluzination, aufgrund des zu vielen Alkohols. "Oh, ich würde an deiner Stelle vorsichtiger sein. Auch wenn du mich umgebracht hast, stehe ich gerade auf mysteriöse Art und Weise direkt neben dir und könnte dich genau so einfach umbringen, wie du mich damals." kam es aber leise lachend von dem Vampir, der das Glas wieder weg schob, damit ich mir nichts neues hineinfüllen konnte. Es war aber auch definitiv genug Alkohol für heute.

Und doch starrte ich nur müde an die Wand vor mir und seufzte ein erneutes Mal. "Von mir aus." meinte ich also, als wäre es mir tatsächlich gleichgültig, was in diesem Moment auch definitiv der Fall war. Es war mir in diesem Moment alles so verdammt egal.

"Da ist wohl jemand überhaupt nicht gut drauf. Du hättest doch damit rechnen können, dass mein Bruder seine Gefühle abstellen und dich hassen wird, wenn er heraus findet, was du getan hast. Es kümmert dich wohl doch sehr, dass mein Bruder rein garnichts als Hass mehr für dich fühlt" lachte Jeongguk wieder und musterte mich mit leicht schief gelegtem Kopf, schob mir dann auch noch ein Glas Wasser entgegen, damit ich keinen Alkohol mehr trinken würde. Und ich nahm tatsächlich das Glas, ohne darüber nachzudenken, dass er mich vielleicht vergiften könnte oder sowas.

"So ist es einfacher, ihn auch noch umzubringen. Immerhin habt ihr beide meine Eltern getötet. Ich wollte nie nur dich umbringen. Er gehörte immer zu meinem Plan dazu. Gerade er. Damit konnte ich dir zusätzlich weh tun. Wenn du wissen würdest, dass ich deinen Bruder nur benutzen würde." meinte ich seufzend und kippte dann ein wenig von dem Wasser herunter, um danach zu dem Vampir zu sehen, der mich leicht nachdenklich musterte.

"Und doch sitzt du hier, in dieser Bar mit einem Glas Tequila, während dir wohl klar wird, dass du mehr für meinen Bruder fühlst, als du dachtest." kam es immernoch etwas amüsiert und doch eher nachdenklich von Jeongguk, weshalb ich ihn auch etwas unsicher musterte. Und trotzdem ging es ihn überhaupt nichts an, auch wenn er tot war.

"Du hast doch keine Ahnung, Jeongguk. Bring mich doch einfach um, schütze deinen Bruder und geh wieder zurück in die Hölle." brummte ich und kippte wieder etwas von dem Wasser meinen Rachen herunter, um am nächsten Tag vielleicht nicht so einen starken Kater zu bekommen, doch darauf könnte ich lange warten.

"Na na, nicht so frech hier. Auf der anderen Seite ist es ziemlich spannend. Ich kann dir bei allem zusehen was du tust und denk nicht, mir ist nicht aufgefallen, dass du angefangen hast, dich anders in Jungkooks Nähe zu fühlen." erklärte mir Jeongguk, doch sein Bruder war gerade das letzte, worüber ich reden wollte. Denn es fühlte sich zusätzlich noch scheisse an, dass Jungkook sich dazu entschieden hatte, seine Gefühle abzustellen. Und ich hatte keine Ahnung, wie ich das ändern sollte. Und so wie es aussah, hatte Jeongguk auch nicht vor, zu gehen. Wieso auch immer er überhaupt hier war.

"Wieso bist du hier, Jeongguk. Wenn du mich nicht umbringen willst, wieso sitzt du dann hier." seufzte ich und trank das Glas Wasser dann auch schon leer, auch wenn ich lieber ein weiteres Glas Tequila hätte. Nur war diesmal Jeongguk derjenige, der seufzte, weshalb ich wieder etwas verwirrt zu dem Vampir sah, der mich aufmerksam musterte.

"Weil ich weiß, dass ihr beiden zusammen gehört, Taehyung. Wenn ich dich umbringen würde, dann würde ich ein erneutes Stück in Jungkook umbringen. Und ich weiß nicht, ob er das auch noch verkraften wird. Auch wenn momentan sein Hass auf dich überwiegt." kam es nur aus dem Vampir, doch ich runzelte nur mehr als nur verwirrt meine Stirn, da ich nicht genau wusste, was er meinte. "Wovon bitte redest du, Jeongguk?" fragte ich also, da es mich wunderte wieso er soetwas gesagt hatte.

Dass er wusste, dass wir zusammen gehören würden, was gar keinen Sinn machte... Oder doch?

"Taehyung. Du bist doch nicht dumm. Jungkook ist dein Seelenverwandter. Ihr seit auf eine Art verbunden, auf die keine Menschen jemals miteinander verbunden sein könnten. Und wenn du sterben würdest, würde ein Teil in Jungkook auch sterben. Egal wie sehr ich dich hasse, für das was du getan hast. Ich tue meinem Bruder sicherlich nicht so weh und bringe dich um, nur weil ich Rache will. Und weil ich meinen kleinen Bruder vermisse." erklärte mir Jeongguk und seufzte nach seinen Worten ein wenig.

Aber auch wenn mich das ganze verwirrte, machte es Sinn. Nicht nur, weil ich mich jetzt so fühlte sondern es erklärte auch, warum Jungkook sich in meiner Nähe von Anfang an so gefühlt hatte. Und es erklärte das, was in der letzten Nacht die wir zusammen hatten, passiert war. Beziehungsweise wieso es passiert war...

"Taehyung? Hey Taehyung, oh mein Gott es tut mir so leid, ich hatte schon Angst, dass er dich umbringt. Ich werde es dir erklären, okay?"

~

Oh my my my
Oh my my my

You got me high so fast

Dangerous Twins // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt