Kapitel Vierundvierzig.

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Taehyung

Ich hatte gerade meine Klamotten von dem Boden zusammen gesammelt und doch etwas die Bisswunde von Jungkook versteckt, da es nicht sofort jeder wissen musste. Natürlich war das ganze, was vorhin passiert war unglaublich gut gewesen und es hatte mir gefallen, dass Jungkook mich markieren wollte. Zwar taten Vampire sowas öfter, aber Jungkook war nicht so. Er war so anders, als der Vampir, den ich am Anfang töten wollte.

Ich wünschte mir tatsächlich, er würde so viel schlimmer sein, damit es mir einfacher gegangen wäre, ihn umzubringen. Denn er hatte es verdient. Jungkook hatte es verdient gehabt, zu leiden, nach all dem was er mir und auch anderen womöglich angetan hatte. Und ich wollte ihn so gerne dafür hassen, wie ich es am Anfang getan hatte, doch ich bekam nicht immer das, was ich wollte. Immerhin war es meine Schuld gewesen.

Da ich ihn zu nah an mich heran gelassen hatte. Und jetzt... War irgend etwas anders. Nicht nur in mir, sondern allgemein an dem, was wir beide hatten. Denn es hatte mit Spaß angefangen, damit, dass es ihm gefallen hatte, wie ich mit ihm umgegangen war, die Vorstellung, mit mir zu schlafen und ich wollte bloß Rache.

Etwas durcheinander und leise seufzend wollte ich also gerade Jungkooks Zimmer verlassen, der immernoch müde in seinem Bett lag und schlief. Er lag leicht auf der Seite und doch auch auf seinem Bauch, sodass ich seinen Rücken erkennen konnte, da der Rest von einem weißen Laken bedeckt war. Mehr nicht...

Und doch kam es nicht ganz so, wie ich es dachte. Denn ich hatte gerade die Tür geöffnet, da stand Jin vor dieser und musterte mich aufmerksam. Doch ich weitete meine Augen nur etwas überrascht und starrte in das ernste Gesicht meines Gegenübers.

"Wir müssen reden, Taehyung. Aber nicht hier. Dort, wo uns niemand zuhören kann." erklärte mir Jin und klang nicht so kalt, wie ich dachte, dass er klingen würde. Im Gegenteil. Jin hatte sich in meiner Nähe allgemein anders verhalten als in der Nähe der Vampire. Vielleicht, weil ich wie er kein Vampir war. Auch wenn ich eher damit gerechnet hatte, dass er genau deshalb etwas gegen mich haben würde. Was wie es aussah aber nicht der Fall war.

Und dennoch nickte ich sofort, lugte noch einmal zu Jungkook herüber, der immernoch genau so, schlafend in seinem Bett lag und leise vor sich her atmete. Also seufzte ich ein letztes Mal, ehe ich dem anderen auch schon hinter her lief in ein Zimmer, wo uns anscheinend niemand zuhören konnte. Wieso genau das so war wusste ich zwar nicht, immerhin konnte man sie nicht einfach so dicht gegen Vampire machen, aber wie es aussah ging es auf eine andere Art und Weise.

"Und, worüber willst du jetzt mit mir reden?" fragte ich etwas verwirrt, da der ältere doch etwas geheimnisvoll war, auch wenn er das eigentlich immer war. Man konnte sich nie wirklich sicher sein, woran der Mann vor mir dachte. Und während ich redete, zog ich mir dann doch noch eine Jacke an, da es in diesem Zimmer kälter war, als ich dachte. Lag vielleicht daran, dass ein Fenster komplett offen war und es draußen kalt war.

"Ich weiß, wieso du hier bist, Taehyung." meinte er, gerade als er dabei war, zu einer Kerze zu laufen, die momentan noch nicht an war. Doch nicht lange, da sie sofort anging, nachdem sich Jin neben diese gestellt hatte. Wieso auch immer. "Jimin hat durch die Kerze einen Zauber auf das Zimmer hier gelegt, dass kein Vampir hören kann, was hier drin passiert. Was mehr als nur wichtig ist. Es sei denn, wir wollen auffliegen." erklärte mir Jin, weshalb ich nur wieder etwas verwirrt seufzte und meine Arme vor der Brust verschränkte, während Jin nur gerade vor mir stand und mich aufmerksam musterte.

"Wir? Was bitte meinst du damit" meinte ich etwas emotionslos, dabei sah es in mir etwas anders aus. Denn ich wusste nicht genau, worauf Jin hinaus wollte. Immerhin war er die rechte Hand von Jungkook. Was heißen könnte, dass das hier eine Falle ist oder, dass er tatsächlich wusste was mein Ziel war und es auch verfolgte. Dass er aus genau dem selben Grund hier war, wie ich.

"Du weißt genau was ich damit meine, Taehyung. Und da Du jetzt hier bist, vereinfacht es mir meinen Plan. Und da Du genau das selbe willst wie ich, wirst Du sicherlich mit mir zusammen arbeiten." redete er weiter, doch ich wusste immernoch nicht genau, ob ich ihm gerade vertrauen konnte oder nicht, weshalb ich ihn nur etwas skeptisch ansah. Was er anscheinend zu merken schien und deshalb nach einer Weile ein paar Schritte auf mich zu ging, bis er direkt vor mir stehen blieb und nicht mehr unbedingt viel Platz zwischen uns war.

"Und wieso... Soll ich dir glauben? Immerhin kann das ganze auch eine Falle sein..." äußerte ich also skeptisch, doch da kam er mir nurnoch ein kleines bisschen näher, aber nicht zu nah, sodass es nicht unangenehm wurde.

Nur damit er seinen Ärmel ein wenig hoch schieben konnte und eine große Narbe zum Vorschein kam, die über seinen ganzen Unterarm reichte. Sie war so groß, sodass man wusste, dass sie unendlich weh getan haben musste.

"Das hier ist der Grund, wieso ich hier bin. Vor fünf Jahren wurden meine Eltern vor meinen Augen umgebracht, in meinem zu Hause, wo man sich eigentlich sicher fühlen sollte. Und seitdem will ich nichts anderes mehr als Rache. Dafür, was die beiden getan haben. Denn ich habe nie vergessen, was sie getan haben. Wie sie mich vor den Augen meiner Eltern gequält haben, weil sie Spaß daran hatten. Und ich weiß von Jimin, was dir passiert ist. Also... Du kannst mir vertrauen, Taehyung. Nur Jeongguk und Jungkook kannst du nicht trauen" erklärte mir Jin und zog seinen Ärmel dann wieder herunter, seufzte leise und hob seinen Blick, um direkt in meine Augen sehen zu können.

Und ich sah nur tief in seine, erkannte sofort den Hass in ihnen, den ich am Anfang auch gespürt hatte. Jin wollte tatsächlich das selbe wie ich wollte.

"Ich will sie tot, Taehyung. Sie müssen endlich gestoppt werden, oder noch mehr Menschen werden so leiden müssen, wie wir gelitten haben."

Dangerous Twins // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Where stories live. Discover now