☀️Blake (1)☀️

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"Blake, kümmerst du dich bitte noch um Jara? Sie bekommt noch ihre Medikamente." fragt mich Mr. Valli der Dompteur des Zirkus in dem ich fast täglich aushelfe.
Mein Weg führt direkt zu Jara, die alte Löwendame. Sie hat sich ein Infekt eingefangen und bekommt Antibiotika.
Diese Ironie ist schon witzig, sie lässt mich an sie ran aber ihren eigenen Dompteur, der sie aufgezogen hat, nicht. Ihm liegt sehr viel an seinen Tieren darum versucht er auch alles um ihnen das Leben im Zirkus angenehmer zu machen. Ihre Gehege sind größer als normal und ihr Futter ist auch angepasst. In einem eingezäunten Bereich im Park dürfen sie auch frei herumlaufen, solange keine Vorstellungen sind oder es Nacht ist. Wenn in der Nacht die betrunkenen Jugendlichen mit ihren Mutproben unterwegs sind, schlafen die Tiere zum Glück tief und fest im Käfig. Nicht auszumalen was passieren würde wenn sie im Park schlafen würden.

Ich fühle mich hier im Zirkus sehr wohl. Am liebsten würde ich jeden Tag den ganzen Tag hier arbeiten, aber leider geht das nicht, denn ich bin erst 16 und gehe noch zur Schule. Ich habe zwar nur noch dieses Jahr, doch danach wechsel ich vielleicht in ein Internat, das meine Bedürfnisse fördern kann. Denn in der normalen Schule bin ich unterfordert. Ich warte immer noch auf eine Zu oder Absage. Ich denke aber, dass es eine Zusage wird, denn es gibt nicht viele wie mich, die einfach mal überdurchschnittlich Intelligent sind. Da ich vom Alter her leider bei uns noch nicht auf die Uni darf, mache ich diese Zwischenstation im Internat bis ich 19 bin. Dann studiere ich Veterinärmedizin, denn ich will unbedingt Tierarzt werden. Es gibt im Zirkus so viele schlampige Tierärzte, ich möchte wenigstens einer sein der Gutes vollbringt.

Meine ganze Familie ist stolz auf mich. Sie unterstützt mich wo sie nur kann. Mein Dad ist Konditor mit eigenem Café, mein Pa ist Superanwalt und meine Brüder sind auch schlau. Der eine Henry, ist 24 und Medieninformatiker und Rick, Henry s Zwilling engagiert sich im Krankenhaus für Krebskranke Kinder. Ich liebe alle so sehr, als wäre es meine richtige Familie. Ja genau, ich wurde adoptiert, als ich 10 Jahre alt war, von einem schwulen Pärchen, aber ich hatte damit nie ein Problem.

An Jara's Käfig angekommen schlüpfe ich schnell rein und mache auf mich aufmerksam damit die Löwin sich nicht erschreckt.
"Na Süße geht es dir noch nicht besser, hm?" die alte Dame brummt und drückt ihre Stirn gegen meine Handfläche. "Wir bekommen das zusammen schon hin, nicht wahr?" Ich streichel ihr über den Kopf und ziehe diese riesen Spritze auf, mit der ich ihr das Antibiotika einflösen muss. Ich nehme meine Hand unter ihren Unterkiefer und drücke ihren Kopf etwas nach oben, die Spritze setze ich zwischen ihren Lefzen an, genau da wo keine Zähne sind und drücke das Zeug langsam in ihren Rachen. Sie schluckt alles brav runter.
"Hast du prima gemacht Süße und dafür bekommst du heute eine extra Portion Fleisch.
"sage ich und stelle ihr, während ich ihren Kopf streichle, die Schüssel mit dem Fleisch hin. Ich stehe auf und gehe aus Jaras Käfig raus, da höre ich ein lautes Wimmern. Ich schmunzel denn ich weiß ganz genau von wem das kommt.

"Ja Mika, ich komme sofort." rufe ich in die Richtung in die ich gleich gehen werde und setze mich in Bewegung.

An der Quelle des Wimmerns angekommen, werde ich auf einmal von irgend jemandem fast überrannt. Ich kann gerade noch auf die Seite springen, komme aber ziemlich ungünstig auf und vertrete mir den Fuß. "Autsch, sag mal kannst du nicht aufpassen?" schreie ich noch hinterher, doch der Übeltäter ist schon weg. Was der Typ wohl hier wollte? Ich schüttel den Kopf, stehe auf und klopfe meine Klamotten ab, die vom Sturz dreckig wurden. Vorsichtig versuche ich meinen Fuß zu belasten. Es geht, aber tut schon etwas weh.

Mein Gegenüber beobachtet mich ruhig. "Du siehst aus als würdest Du dir gerade voll ins Fell lachen." sage ich zu der schwarzen Schönheit vor mir. Ich öffne den Käfig und gehe rein. Der Panther kommt gleich auf mich zu und schlabbert mir quer durchs Gesicht. "Boah Mika, heute hast du mich aber wirklich lieb was?" lache ich und Mika schnaubt mir seine Rotze direkt ins Gesicht. "Oh bäh, Mika, echt jetzt." schimpfe ich und höre hinter den Wagons ein leises Gekicher. Ob das der ist, der mich umgerempelt hatte? Ich schaue rum, kann aber niemanden entdecken. Ich zucke mit den Schultern und kümmere mich wieder um die freche Raubkatze vor mir. Mr. Valli fand Mika als kleines Kitten in einer Mülltonne im Park, die meisten Tierheime waren voll, die anderen weigerten sich eine Raubkatze aufzunehmen, also nahm Mr. Valli Mika mit zu sich in den Zirkus. Ich würde jetzt behaupten ihm geht es den Umständen entsprechend gut. Im Nachbarszirkus haben es die Tiere nicht so gut wie hier. Ich bin aber froh das er Mika behalten hatte, so konnte ich zu schauen wie er aufwuchs und sein bester Freund werden, denn ich helfe in dem Zirkus schon seit ich adoptiert wurde.

Nachdem ich Mika seine tägliche Streichel und Spieleeinheiten gegeben habe, füttere ich ihn noch und setze mich mit meinem Buch in die Ecke des Käfigs. Nachdem Mika fertig ist mit fressen, kommt er zu mir und legt seinen großen schwarzen Kopf auf meinen Schoss. Ich streichle ihm darüber und meine Augen werden schwer.

Kurz darauf schlafe ich ein.

Bad town BoyDonde viven las historias. Descúbrelo ahora