⚡Paxton (26)⚡

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Als ich am nächsten Morgen aufwache, muss ich mich erstmal orientieren, wo ich mich befinde.
Ich schaue neben mich und sehe Blake, tief und fest schlafen.
Als er mir gestern, bevor er eingeschlafen ist, gesagt hat, dass er mich mag hatte ich ihm das gleiche geantwortet, aber ich glaube er war zu dem Zeitpunkt schon eingeschlafen.

Vorsichtig, langsam und leise schleiche ich mich aus dem Bett und verlasse kurz danach sein Zimmer.
Im Bad mache ich mich frisch und bin erleichtert, dass mir, vermutlich jemand von Blake's Dads eine neue Zahnbürste auf das Waschbecken gelegt hat.

Als ich alles erledigt habe, rücke ich meine Mütze auf dem Kopf zurecht, will dann gerade hinunter gehen, da höre ich die beiden Männer im Untergeschoss reden.
"Die beiden sind wirklich süß zusammen.", meint der eine und ich kann an der Stimme ausmachen, dass es sich um den Schwarzhaarigen handeln muss.
"Ja das stimmt schon", sagt Wyatt und bekommt eine Antwort: "Aber trotzdem mach ich mir sorgen."
"Warum?", fragt Wyatt und ich höre: "Ich habe mich erkundigt warum Paxton im Heim ist."
Ich erstarre, mein Mund wird trocken und mein Herz schlägt mir bis zum Hals.

"Da kommt wieder der Anwalt raus.", scherzt Wyatt und ich kralle meine Hand am Geländer fest, als der Schwarzhaarige antwortet: "Auch, aber nicht nur. Blake ist unser Sohn. Du weißt was unsere Familie alles durch machen musste. Ich weiß nicht ob Paxton gut für Blake ist."
Ich höre Stühle rücken und dann fragt Wyatt: "Warum ist er denn in Bad Town?"

"Paxtons Vergangenheit ist ziemlich geprägt von Kriminalität. Diebstahl, ein paar Einbrüchen und viele Körperverletzungen. Ins Heim kam er vor etwas mehr als vier Jahren, auf Grund eines Einbruchs und einhergehender Körperverletzung. Seine Eltern haben gemeinsam mit dem Jugendamt beschlossen dass es das beste sei, wenn er dort hin geht, da sie nicht mehr mit ihm fertig geworden sind und auch die Strafen nicht mehr zahlen konnten. Ebenso ist Paxton auch nicht zu den Sozialstunden gegangen um sie abzuarbeiten. Außerdem hatten die Eltern auch Angst um seine beiden Geschwister, dass er sie mit in den Abgrund reißen könnte. Seine ältere Schwester Elena Walsh, lebt mittlerweile nicht mehr und Paxtons jüngerer Bruder Magnus und seine Eltern leben mittlerweile in Miami, sind weggezogen, kurz nachdem Elena verstorben ist. Seitdem hat man aber nichts mehr von ihnen gehört, sie sind wie verschollen. Ich mache mir nur sorgen, das Paxton unserem Sohn nicht gut tut. Er hat ihn schikaniert und bestimmt auch das Handy von Blake gestohlen.", erzählt der Schwarzhaarige und ich schlucke.

Meine Familie ist nach Miami gezogen und hat mich einfach zurück gelassen. Sie haben es noch nicht mal in Erwägung gezogen mir wenigstens Bescheid zu geben.
"Landon, ja okay Paxton hat eine blöde Vergangenheit, aber schau mal er hat Blake gestern gesucht und ihn heil nach Hause gebracht. Du hast mir gestern im Bett erzählt, dass er seine Freunde, wenn man sie so bezeichnen kann, auf der Tanzfläche zusammengestaucht hat und sich für Blake eingesetzt hat. Vergiss auch nicht dieses Seite des Jungen. Außerdem kennst du Blake. Er hat eine sehr gute Auffassungsgabe, nimmt Dinge wahr, die wir noch nicht mal sehen würden, wenn sie direkt vor uns stehen... .", sagt Wyatt doch Landon unterbricht ihn: "Wie rosarot ist Blakes Brille gerade?"

Es herrscht Schweigen und ich beschließe die Treppe hinunter zu gehen, will nicht weiter lauschen und als ich unten angekommen bin, gehe ich in das Esszimmer.
"Guten Morgen.", sage ich und lehne mich an den Türstock.
Ich erhalte eine Begrüßung zurück und dann meint Landon: "Ich hatte gestern noch im Heim angerufen und ihnen gesagt und erklärt, dass du die vergangene Nacht bei uns gewesen bist. Ich hatte vergessen dir das zu sagen. Hast du gut geschlafen?"
"Danke und ja.", antworte ich nur knapp und vergrabe meine Hände in den Hosentaschen der Jogginghose.

"Möchtest du frühstücken?", fragt mich Wyatt und dann höre ich von oben: "Ja möchte er und ich auch Dad. Pancakes wären total cool."
"Mach ich euch und uns.", ruft Wyatt und steht auf.
"Ähm," setze ich an und die beiden schauen mich an. "Ich mach das.", fahre ich fort und Wyatt setzt sich wieder hin.
"Bedien dich.", meint er und deutet mit seinem Finger Richtung Küche.

Ich gehe in den Raum, und suche mir alles zusammen was ich brauche.
Das letzte Mal habe ich Pancakes gemacht, da war ich vierzehn, kurz bevor ich weg musste. Magnus und auch Elena haben sie geliebt. Ich habe sie ziemlich oft gemacht und an sich fand ich es immer schön zu kochen, hab mir vieles selbst beigebracht und ausprobiert, Ich mag das, wenn man aus so vielen Zutaten etwas tolles zaubern kann und in den Gesichter der anderen sieht, wie es ihnen schmeckt.

"Wo ist Paxton?", höre ich Blake eine Weile später aus dem Esszimmer und auch die Antwort von Landon: "Der ist in der Küche und macht Pancakes."
"Okay. Dad, dass hast du dir nehmen lassen?", höre ich zu, während ich weiter mache und höre auch wie Wyatt antwortet: "Ja, bin gespannt ob sie besser sind als meine."
"Oh die Messlatte liegt aber ziemlich hoch.", meint Blake und ich rufe: "Es könnte jemand den Tisch decken."
"Guten Morgen Paxton.", sagt Blake und ich schaue ihn an, als er neben mir auftaucht.
"Dads Pancakes sind phänomenal, ich bin gespannt wie deine sind.", meint er und lächelt mich an.

"Sehen wir dann.", meine ich nur und Blake nickt, will gerade gehen, als ich ihn an Handgelenk festhalte und zu mir ziehe.
"Guten Morgen.", raune ich an seinem Ohr und lege meine Lippen kurz auf seinen Hals, lasse dann von ihm ab und widme mich wieder den Pancakes.
Blake verschwindet und deckt den Tisch, während ich darüber nachdenke, was die beiden Männer vorhin besprochen haben.
Vielleicht sollte ich die Finger von Blake lassen, dem einzig Guten in meinem Leben. Ich will ihn nicht mit in den Abgrund reißen, ihm nicht gut tun. Ich will das Blake glücklich ist und den Sonnenschein in seinem Herzen nicht verliert.

Als ich alle Pancakes ausgebacken habe, bringe ich sie hinüber ins Esszimmer, stelle sie auf den Tisch und setze mich dann zu den anderen.
"Guten Appetit.", meine ich und sehe wie sie sich alle nacheinander etwas von dem Teller nehmen und dann beginnen zu essen.
Auch ich tue es ihnen gleich und bin froh, dass ich das Pancake machen nicht verlernt habe. Sie schmecken noch genau wie damals.

"Die sind gut.", meint Wyatt und Landon nickt.
"Finde ich auch.", schiebt Blake hinterher und ich bin erleichtert das sie ihnen schmecken.
"Danke.", sage ich schlicht und esse weiter.

"Sag mal.", beginnt Wyatt einen Moment später und schaut mich an.
"Ja?", frage ich und er fährt fort: "Diese Mütze... ."
"Nimmt er zum schlafen ab.", fällt ihm Blake ins Wort und Landon meint: "Na wenigsten da."
"Ok.", entgegnet Wyatt und ich äußere: "Ist sonst ziemlich warm auf dem Kopf."

Wieder herrscht schweigen und wir essen, bis ich dann sage: "Ich werde mich nach dem Frühstück auf den Weg ins Heim machen. Es ist ja ein ganzes Stück."
"Ich fahre dich.", meinen Landon und Wyatt gleichzeitig und lächeln sich dann an.
"Egal wer fährt, ich begleite euch.", mischt sich dann Blake ein und ich würde ihn jetzt am liebsten auf meinen Schoss ziehen und nicht wieder los lassen.
Aber ich sollte, ich sollte wirklich meine Finger von ihm lassen.

Bad town BoyWhere stories live. Discover now