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[Jungkook]

„Herr Jeon, das Frühstück ist gleich fertig. Gedenken Sie, heute zusammen mit den anderen zu essen oder lieber alleine auf ihrem Zimmer?", fragte mich der Butler, der eben in mein Zimmer gekommen war. Leise seufzend schaute ich auf meine Hände und versuchte eine Entscheidung zu treffen, nachdem ich gestern aber einen heftigen Streit mit Taehyung hatte, also dem Sohn der Familie, bei der ich blieb, fühlte ich mich schlecht, den Eltern, meinen Gasteltern, überhaupt noch unter die Augen zu treten.

Dennoch entschied ich mich dazu, mit den anderen zu essen, weshalb ich mich schnell fertig machte und nach unten ging, wo die anderen bereits am Tisch saßen und auf das Essen warteten. Ich beugte mich vor, während ich den Raum betrat, und setzte mich schnell auf den Platz hin, der frei für mich gehalten wurde. So gesehen war es der Platz von dem Sohn, der jetzt auch im Ausland war und ich übernahm ihn für die Zeit, in der ich hier blieb. Das war auch der Grund, weshalb Taehyung und ich uns gestern gestritten hatten, denn er fing plötzlich an, mich zu beleidigen und zu sagen, ich würde versuchen den Platz seines Bruders einzunehmen.

„Du bist einfach nur ein Miststück! Geh zurück zu deiner verdreckten Familie und vergammelt dort in eurer Armseligkeit", sagte er und schlug seine Faust auf den Tisch.

Eine leichte Gänsehaut überkam mich, als ich darüber nachdachte, wie sehr er mich gestern beleidigt hatte. Ich verstand nicht, wieso genau er mich so sehr hasste, denn an seinem Bruder, der jetzt weg war, konnte es nicht liegen, schließlich würde dieser ja wiederkommen und ich würde ja wieder gehen.

„Guten Morgen Jungkook, wie geht es dir? Konntest du dich nach gestern gut erholen?", fragte meine Gastmutter mich und schaute mich mit einem herzlichen Lächeln an. Mein Platz war direkt neben ihrem, sodass sie problemlos nach meiner Hand greifen konnte und diese leicht drückte, um mir ihre Unterstützung zu zeigen.

„Ich bin mir sicher, dass Taehyung das gestern nicht so meinte. Er ist ein guter Junge, bitte glaub mir das", sagte sein Vater plötzlich und errötete ein wenig. „Es ist mir wirklich peinlich, dass er gestern solche Worte in den Mund nahm. Ich kann dir versichern, dass sowas nicht mehr geschehen wird, solang du noch hier bei uns bist! Wir haben dich alle wirklich gern, obwohl du erst seit kurzer Zeit hier bist und ich bin mir auch sehr sicher, dass auch Taehyung dich mag. Er ist einfach nur schwerer mit fremden Menschen."

„Mein Bruder kann manchmal ein blutrünstiges Monster sein, aber nimm dir das nicht so zu Herzen. Wenn er verletzt ist, dann kommen aus seinem Mund immer wieder Sachen, die er so gar nicht sagen wollte. Wie du siehst sitzt er gerade auch nicht hier, weil er sich bestimmt so sehr dafür schämt, dass er dich so beleidigt hat", meinte Jungyeon, Taehyungs älterer Bruder, und lächelte mich ebenfalls an, wobei mir auffiel, dass sein Gesicht dem seiner Mutter wirklich sehr ähnelte.

Diese gab mir auch einen leichten Stups. „Warum gehst du nicht nach oben zu ihm? Hol ihn zum Essen runter und vielleicht wird er sich sogar bei dir entschuldigen!"

Ich verstand nicht so ganz, weshalb ich das machen musste, denn ich war mir sicher, dass Taehyung sich keinesfalls bei mir entschuldigen würde, weil ich der Mutter aber nicht widersprechen wollte, nickte ich nur mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und machte mich auf den Weg nach oben. Es war ein ziemlich großes Haus, weshalb es einige Zeit dauerte, bist ich vor der Tür des Zimmers von Taehyung angekommen war, welches so weit von dem Esszimmer entfernt war, dass keiner hören, wenn mich hier jemand erstechen würde.

Mein Herz raste ein wenig, aus Angst mir wieder solche Beleidigungen anhören zu müssen, wenn ich ihm unter die Augen trete, weshalb ich für einen Augenblick lang zögerte und nicht klopfte, dann aber nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und schlug meine Faust drei mal sanft gegen die weiße Tür. Einige Zeit lang wartete ich, aber es kam keine Reaktion, weshalb ich wieder dreimal klopfte, aber auch bei diesem Mal kam keine Antwort, weshalb ich Tür langsam und vorsichtig öffnete, um zu schauen, ob Taehyung noch schlief.

Sobald ich im Zimmer stand und mich umschauen konnte, erkannte ich, dass Taehyung gar nicht hier war. Er musste es aber, sonst hätte seine Mutter mich nicht hier her geschickt, weshalb ich eine Schritte hinein ging und mich weiterhin umschaute, dabei einige Bilder auf seinen Kommoden anschauend. Letztendlich blieb ich bei einem Bild hängen, auf dem man einen Jungen sah, der ungefähr in meinem Alter war.

„Ob er das ist?", fragte ich mich leise und schaute mir das Bild genauer an. „Aber irgendwie hatte er gar keine Ähnlichkeit mit ihm", murmelte ich leise, dabei das Bild weiterhin in der Hand haltend.

„Hat man dir denn nicht beigebracht, dass es unhöflich ist, einfach so in das Zimmer anderer zu gehen?", hörte ich seine unglaublich tief bedrohlich klingende Stimme plötzlich hinter mir, und doch war sie so sanft, dass sie in mir Zerging wie Butter. Sein warmer Atem lag auf der Haut meines Nackens, ich konnte es ganz genau spüren, er war mir so nah.

Erschrocken drehte ich mich um und hielt das Bild hinter meinem Rücken, damit er nicht sah, dass ich es mir angeschaut hatte. „I-Ich soll dich zum Essen rufen", flüsterte ich mit erhitzter Stimme. Ich schaute ihm direkt in seine dunkelbraunen Augen, welche sich dem leichten Grinsen auf seinen dunklen Lippen anpasste.

Es war mir so unangenehm, ihm in die Augen zu schauen, weshalb ich meinen Blick senkte, wodurch ich letztendlich erkannte, dass Taehyung kein Oberteil an hatte, nicht mal eine Boxer, sondern nur ein dünnes Handtuch, welches er um seinen Unterleib gewickelt hatte. Sein Körper geprägt von gut trainierten Muskeln, unter so wunderschön, halb gebräunter Haut.

„Meine Augen sind hier oben", sagte Taehyung, aber meine Augen blieben auf seinem Körper, sodass ihm nichts anderen übrig blieb, als seine Hand an mein Kinn zu legen und meinen Kopf dadurch zu heben.

„E-Es tut m-mir leid!", stotterte ich und zitterte dabei am ganzen Körper als seien hier gerade eisige Temperaturen, dabei war es wirklich warm, nein sogar ziemlich heiß. Vielleicht kam es mir auch nur so vor, ich wusste es nicht.

„Es tut dir also leid, dass du an einem Morgen einfach in mein Zimmer gekommen bist, während ich gerade aus der Dusche kam, um mich zu beobachten?"

„Nein! So ist es nicht! Ich soll dich zum Frühstück rufen, mehr nicht. Ich habe dich nicht beobachtet", sagte ich schnell und merkte, wie mein Herz mir schon fast aus der Brust sprang.

„Und doch kannst du deine Augen nicht von meinem Körper lassen. Lügst du dich selbst oder mich an?", fragte er nur, aber ich schüttelte nur den Kopf. Ich schüttelte ihn immer wieder, doch Taehyungs Hand blieb an meinem Kinn, bis ich letztendlich so doll schüttelte, dass er nicht mehr dranhalten konnte. Jetzt aber legte er sie sanft an meinen Hals, drückte zu und schnürte meinen Atem ein wenig ab. „Weißt du, ich mag Lügner nicht wirklich gern. Erst recht nicht, wenn sie solche sind wie du", hauchte er mir gegen mein Gesicht. Sein Atem war frisch, nach Minze riechend.

„Ich lüge nicht-", krächzte ich und würde dadurch unterbrochen, dass er meinen Hals etwas fester drückte, noch nicht würgte, nur etwas fester drückte. Allmählich bemerkt ich auch, dass er sein Knie zwischen meinen Beinen gegen die Wand gedrückt hatte, damit ich keine Chance hatte zu entkommen.

„Was mache ich jetzt bloß mit dir, Kleiner?", sagte er plötzlich, weshalb ich meine Augen weit aufriss und allein aufgrund dessen schon keine Luft mehr bekam.

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guys I am so sorry, dass keine Updates kamen. My life is stressing me out, ich hasse Schule so sehr .-.

Ich hoffe das Kapitel gefällt euch uwu

barbie boy ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt