[Jungkook]
Etwas unsicher stellte ich mich vor die Tür Taehyungs und klopfte einmal, ganz sanft und leise, aus Angst, dasselbe wie beim letzten Mal könnte passieren, obwohl er mich zur Zeit nicht zu hassen scheint.
Dieses Mal war es aber anders, denn Taehyung öffnete die Tür und lächelte mich an. „Ich bin bereit", sagte er. Ich weiß nicht, ob es einfach in der Familie lag oder ob es daran lag, dass sie reich waren, jedoch hatte ich das Gefühl, dass die Brüder immer zu in einem weißen oder schwarzen Hemd rumliefen. Nie wirklich etwas anderes.
„Jungyeon hat gesagt, ich soll dir sagen, dass wir beide mit deinem Auto fahren soll, weil er von einem Freund abgeholt wird und trinken will. Er meinte, du sollst nicht trinken und deswegen sollst du fahren", sagte ich leise. Der Ältere nickte nur leise lachend und griff dann schnell noch nach einem seiner Schlüssel, bevor wir losgingen. Auf dem Weg zur Garage, bemerkte ich bereits wieder dieser Geruch, den Taehyung trug, den ich heute Morgen auch an meiner Bettdecke gerochen hatte.
Im Auto dachte ich noch immer darüber nach, denn dieser Geruch umgab mich und ich konnte nicht aufhören, darüber nachzudenken, dass er vielleicht heute bei mir im Bett geschlafen hatten. Eigentlich wollte ich ihn nun endlich fragen, aber ich konnte tatsächlich beinahe schon die ganze Fahrt über kein Wort über die Lippen bringen.
So schaute ich ihn immer wieder an, manchmal sogar etwas länger, aber so konzentriert wie er auf die Straße war, bemerkte er das zum Glück nicht. Jedenfalls dachte ich das.
„Taehyung?", murmelte ich leise und wandte dann sofort meinen Blick von ihm ab, als er kurz zu mir schaute.
„Na endlich! Ich dachte schon du würdest mich die ganze Fahrt über nur schweigend anstarren. Aber ja? Was ist?", meinte er und lachte leise, damit die Situation einerseits etwas auflockernd, doch gleichzeitig in mir ein peinliches Gefühl auslösend.
„Das mag jetzt vielleicht wirklich dumm klingen, aber du hast ja einen sehr starken Geruch an dir, also positiv, und heute Morgen habe ich bemerkt, dass mein ganzes Bett nach dir gerochen hat-", sagte ich, jedoch unterbrach mich sein herzliches Lachen.
„Ich schätze, du möchtest wissen, ob ich an deiner Seite geschlafen habe oder nicht?", fragte er und schaute mich wieder kurz an. Die Hitze schoß mir augenblicklich ins Gesicht, ich wurde wahrscheinlich knallrot.
Es war mir einfach so peinlich, obwohl ich nicht einmal die Frage gestellt hatte. Am liebsten würde ich jetzt im Erdboden versinken wollen, jedoch war das nicht wirklich möglich.
Ich schwieg einfach.
„Es scheint so. Ich gebe dir eine Antwort", sagte er, weshalb ich sofort wieder zu ihm schaute, aber Taehyung meinte es nicht ganz, wie ich es mir vorgestellt hatte. „Ich gebe dir meine Antwort heute, irgendwann im Laufe des Abends, wenn mir danach ist und ich mich gut damit fühle, dir die Antwort zu geben."
„Das ist ein Ja! Du hast bei mir geschlafen!", sagte ich und hielt meinen Zeigefinger hoch. Gerade hielt Taehyung in einer Parkhalle an und schaute zu mir.
„Nein, es ist kein ja. Es ist mehr ein ‚Ich gebe dir meine Antwort, wenn mir danach ist', was weder ein Ja, noch ein Nein ist. Aber wie es scheint, möchtest du es unbedingt wissen, hab ich recht?", fragte er leicht grinsend. Seine Mundwinkel wirklich nur sehr leicht angehoben, sein Blick dadurch trotzdem wie eine Bohrmaschine direkt in meine Seele hinein, die darunter litt, da Taehyung, das wusste ich neben bei gesagt von Anfang an, wirklich mein Typ war. Ein gut aussehender, reicher und heterosexueller Mann. Ich liebte es!
„Wie gesagt, mein Bett roch nach dir und da bin ich einfach neugierig geworden", nuschelte ich vor mich hin und spielte mit meinen Fingern.
„Wirklich süß. Ich habe gerade mal knapp vierundzwanzig Stunden was mit dir zu tun und dennoch kann ich dich wie ein Buch lesen. Du nuschelst und spielst mit deinen Fingern, ich weiß genau, dass du lügst. Was möchtest du mir nicht sagen? Dass du dir insgeheim wünschst, dass es stimmt, dass ich neben dir geschlafen habe?", fragte Taehyung.
„Ha! Du sagtest es selbst! Du hast mit mir geschlafen!", sagte ich und hob meinen Zeigefinger. Aber senkte sich, immer und immer weiter, je mehr ich realisierte, dass ich die falsche Worte gewählt hatte. „So meinte ich das nicht! Ich meinte neben mir geschlafen, neben mir! Nicht mit mir, sowas ist nicht gut, Männer solltest sowas nicht tun. Ich meinte neben mir!"
Und plötzlich war die Stimmung komplett ruiniert. Taehyung senkte seinen Blick leicht und seufzte.
„Weißt du, es ist nicht nett, wenn man zu einem bisexuellen Mann sowas sagt. Es kann ganz schön weh tun", meinte Taehyung leise und hob dann wieder seinen Blick. Er schien es einfach nicht mehr länger beachten zu wollen und lächelte daher. „Wollen wir nicht einfach reingehen? Die anderen sind bestimmt auch schon da", sagte er. Ich schüttelte aber eifrig den Kopf und biss mir fest auf die Unterlippe, denn wieder musste ich eine Entscheidung treffen, die ich nicht treffen wollte.
„Es tut mir leid! Ich weiß nicht wieso ich das gesagt habe, ich wollte nicht, dass du mich wieder verachtest", murmelte ich. Meinen Blick wieder von ihm abwendend, schaute ich nach vorne auf die weiße Wand des Parkhauses. „Warum auch immer, ich selbst bin ein kleiner Schwuli und habe gerade gesagt, dass es nicht gut ist, wenn Männer miteinander schlafen. Ich schätze ich hatte einfach Angst, dass du mich wieder hassen würdest."
„Wir leben im Jahre 2019 und ich bin noch Jungblut! Für mich spielt die Sexualität bei einem Menschen keine Rolle, lebe meine selbst frei aus und zeige sie auch wirklich gern, weil ich stolz darauf bin, also mache dir keinerlei Sorgen, dass ich dich deswegen verurteilen werde", meinte Taehyung. Er wuschelte mir wieder einmal durch die Haare.
Dann war es wieder still. Irgendwie sehr unangenehm, da wir nun beide wussten, dass wir auch etwas für Männer empfanden. Es veränderte das Verhältnis zwischen uns beiden nochmal um Einiges, irgendwie. Wir schwiegen tatsächlich minutenlang, bis Taehyung letztendlich mit einem leisen Räuspern die Ruhe unterbrach und auf sich aufmerksam machte. Ich schaute zu ihm und sah, dass sein Blick aus dem Fenster gewandt war.
Er räusperte sich ein weiteres Mal. „Möchtest du denn mit mir schlafen?", fragte er und hustete leise.
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Und damit gute Nacht meine sweeties :3Ich bin hundemüde uffff, trotzdem hoffe ich, dass etwas gutes bei diesen Kapiteln rauskam hehe. Bis morgen <3
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barbie boy ᵛᵏᵒᵒᵏ
Fanfiction»Er nannte sich Barbie Boy. Seine Haut war makellos, blass und stand im perfekten Kontrast zu seinen dunkelbraunen Haaren. Bei seinem Körper brauchte man gar nicht erst anfangen, denn wie man es sich mit seinem Namen denken konnte, war auch dieser n...