Kapitel 129: Hilfe

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Die Schulleiterin saß an ihrem Büro, schien mit irgendwem zu reden, sah dann zum Fenster und stand langsam auf, öffnete noch langsamer das Fenster.
„Wie ich es gesagt hatte", hörte Hermine das Porträt des Schulleiters sagen, sie hörte das Schmunzeln in seiner Stimme und fragte sich, woher er das nun schon wieder wusste.
„Albus, das kann unmöglich ein Animagus sein", meinte McGonagall, besah sich den schönen Vogel, machte ihm dann Platz in das Büro zu fliegen, Hermine stieß einen kleinen Schrei aus, flog dann sanft in die Mitte des Büros, während McGonagall das Fenster schloss und zurück zu ihrem Schreibtisch ging.

„Willst du uns nicht dein wahres Ich zeigen?", fragte Dumbledore wissend, die Schulleiterin schien sehr verwirrt.
Hermine verwandelte sich wieder zurück, Dumbledore grinste, McGonagall sah sie nur perplex an, „Miss... Miss Granger, wann ist das passiert? Sind Sie gemeldet? Wie haben Sie das alleine geschafft?"
„Vielleicht steckt nicht nur in Harry ein Rumtreiber", schmunzelte Dumbledore, sowohl er als auch McGonagall wussten, was Peter Pettigrew, Sirius Black und James Potter für Remus damals getan hatten, welches Risiko sie eingegangen waren und so loyal wie Dumbledore und McGonagall nun einmal waren, behielten sie das Geheimnis der Rumtreiber für sich.
„Entschuldigen Sie den Überfall Professor McGonagall", Hermine sah sie entschuldigend an.
„Sie sind doch gestern erst gegangen", sie verstand nichts mehr, „Wie? Was?"
„Hermine, würdest du mir deinen Zeitumkehrer zeigen?", Dumbledores Blick glitt über sie, sie wusste nicht, woher er wusste, dass sie ihn seit ihrer Reise immer irgendwo am Körper trug, aber er vermutete natürlich wieder das Richtige.
Sie zog ihn langsam aus der Hosentasche, ging zu dem Porträt und hielt ihn hoch, Dumbledore nickte, „Wie weit?"
„Ein Jahr", sagte Hermine leise.
„Ein Jahr?", würde der ehemalige Schulleiter nicht auf einem Stuhl in einem Gemälde sitzen, würde er vermutlich glatt aus den Latschen kippen.
„Danach ist er kaputt gegangen... es tut mir leid, es war ein Geschenk von Ihnen Professor", Hermine sah traurig und schuldig zu McGonagall.
„Miss Granger, wollen Sie mir gerade erzählen, dass Sie mit dem Zeitumkehrer ein Jahr in die Vergangenheit gereist sind?", langsam kam die Schulleitung ebenfalls auf des Rätsels Lösung.
Hermine nickte, „Wissen Sie wie gefährlich so etwas ist? Sie hätten sterben können, völlig aus Ihrer Zeitlinie geschleudert und für immer in einer Art Zwischenwelt gefangen werden können!", McGonagall schüttelte fassungslos den Kopf, „So wenig Verstand hab ich Ihnen nicht zugetraut!"
„Minerva, ich bin mir sicher Hermine hat es aus einem bestimmten und wichtigen Grund getan.", warf der alte Zauberer ein, „Wen hast du gerettet?"

„Professor Snape... Remus, Tonks und Fred.", sagte sie leise.
„Du liebe Zeit...", McGonagall schlug die Hände über dem Kopf zusammen, lief aufgebracht im Büro umher.
„Kannst du uns sagen wie sie gestorben wären?", Dumbledore musste es einfach wissen.
„Fred wäre durch eine Explosion gestorben, Remus durch Dolohow, Tonks durch Bellatrix...", fing sie an.
„Was ist mit Severus?"
„Er... er hatte sich mit Voldemort im Bootshaus getroffen... Voldemort dachte, der Elderstab würde auf Professor Snape hören, nachdem er Sie auf dem Astronomieturm getötet hatte... was Voldemort nicht wusste war-"
„Dass Draco mich vorher entwaffnet hatte..", Dumbledore kramte in seinen Erinnerungen.
„Und Harry Draco in Malfoy Manner..", fuhr Hermine fort, „Der Elderstab war weder Voldemort noch Professor Snape treu, er gehörte Harry.", McGonagall hielt sich die Hand vor den Mund.
„Harry... er hatte die Macht über den Elderstab, den Umhang und den Stein... er ist wahrlich der Bezwinger des Todes.", sagte Dumbledore nachdenklich.
„Aber was ist mit Severus passiert?", wollte McGonagall wissen.
„Ich bin mir sicher, Sie haben die große Narbe an seinem Hals gesehen...", meinte Hermine, Dumbledore und McGonagall nickten, „Voldemort schlitzte ihm die Kehle auf und befahl Nagini ihn endgültig zu töten.", sie schluckte, die Bilder waren immer noch grausam, „Er wurde jedoch gerettet, seine Wunde wurde geheilt, das Gift mit einem besonderen Trank aus seinem Körper entfernt..."
„Was war das für ein Trank?", Dumbledore wurde aufmerksam.
„Das stärkste Gegengift, dass es gibt und je geben wird... ich glaube Professor Snape hat es selbst erfunden, ohne zu wissen, dass er sich selbst damit das Leben retten würde.", sie hielt sich die Stirn, obwohl sie das alles wusste war es immer noch so absurd, „Er sagte Phönixtränen seien in ihm.."
„Das ist nicht möglich, man kann keine Phönixtränen in einen Zaubertrank geben, die Wirkung erlischt durch die Hitze und die anderen Zutaten.", warf Dumbledore ein.
„Er hat es gemacht Sir, ich weiß, dass es diesen Trank nicht geben dürfte, dass es eigentlich unmöglich ist, aber er hat es geschafft. Und ich bin froh, dass er es geschafft hat."

McGonagall setzte sich auf einen Stuhl, das war alles zu viel, „so viele wären gestorben... auf so grausame Arten... und sie leben nur deinetwegen.", Hermine hatte die Befürchtung die Schulleitung würde einen Nervenzusammenbruch erleiden, aber noch hatte sie den eigentlichen Grund für ihren Besuch noch nicht gesagt.
„Professor McGonagall, ich muss Sie um etwas bitten... wie Sie sehen bin ich ein Animagus geworden und Sie haben mir dabei geholfen."
„Ich?!", sie sah erschrocken auf, „Das können Sie nicht von mir verlangen."
„Ich würde es nicht tun, wenn es nicht wirklich wichtig wäre...", eine kurze Pause entstand, „Sie müssen mir ein Buch schicken über die Animagusverwandlung mit einem Alraunenblatt... und dann müssen Sie mir nach und nach die Zutaten dafür schicken, damit ich den Trank brauen kann.."
„Woher soll ich die Zutaten nehmen Miss Granger?"
„Severus", Dumbledore schaltete sich wieder ein, „Severus wird dir helfen."
„Er weiß sowieso schon, dass ich ein Animagus bin, wir haben die letzten sieben Monate zusammen verbracht und über alles geredet..."
„Also weiß er alles, was passieren wird?", fragte McGonagall.
„Ja, aber Sie dürfen ihm nicht sagen, dass Sie es wissen.. es ist trotz allem sehr...kompliziert.", seufzte Hermine, „Am Besten Sie sagen niemandem etwas von irgendwas... ist das in Ordnung?"
„Diese Geschichte würde mir vermutlich auch niemand glauben. Sie können sich auf mich verlassen, ich sage niemandem etwas... und ich helfe Ihnen bei der Animagus-Geschichte."
„Danke Professor", Hermine ging zu ihr, umarmte ihre ehemalige Hauslehrerin herzlich.
„Ist schon gut", sie tätschelte den Rücken der jungen Hexe.
„Ich muss wieder los. Denken Sie an das Buch und das Alraunenblatt", erinnerte Hermine sie, verwandelte sich dann wieder in den Adler, McGonagall öffnete ihr das Fenster und schloss es hinter ihr, als sie im Sturzflug nach unten flog.

„Ob wir eingeladen sind?", Dumbledore war schon wieder ganz woanders.
„Wozu eingeladen?", McGonagall drehte sich verwirrt an, „Albus, immer redest du in Rätseln..."
„Zur Hochzeit... naja natürlich könntest nur du dahin."
„Hochzeit?"
„Hast du nicht den Ring an ihrer Hand gesehen? Hermine ist verlobt...", lächelte Albus.
„Aber sie ist doch von Ron getrennt...", die Schulleiterin schüttelte den Kopf, Albus wusste, dass es nicht Ron war, den Hermine liebte, aber dieses Mal behielt er seine Gedanken für sich.

Anstatt wieder nach London zu fliegen, ließ Hermine sich vom Wind nach unten tragen, sie wollte Severus besuchen und als Animagus würde sie niemand erkennen, es war ein wenig schwierig das richtige Fenster von außen zu finden und so probierte sie es bei dem einzig geöffneten Fenster, was sie fand und flog vorsichtig näher.
Severus saß an seinem Schreibtisch, die Schüler lasen gerade still und konzentriert in ihren Büchern, sie setzte sich lautlos auf die Fensterbank und wachte über die Klasse, bis sie von einem Schüler bemerkt wurde, er sah sie erschrocken an.
„Sir", seine Stimme zitterte, Severus sah auf, „hinter Ihnen...", er zeigte mit zitternden Fingern auf Hermine, Severus drehte sich langsam um, vermutete natürlich etwas Gefährlicheres als den zahmen Adler.
Er versuchte in Hermines Gedanken zu dringen, was sich als durchaus schwierig herausstellte, in die Gedanken eines Menschen in Tierform zu dringen war nicht ganz einfach, aber er schaffte es, sollen wir den Schülern eine kleine Show bieten?
Hermine nickte leicht, lachte gedanklich schon und breitete ihre Flügel aus, plusterte sich noch ein wenig auf.

Der Duft von Lavendel  Where stories live. Discover now